Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Piloten.
    »Okay. Die Flugzeit beträgt etwa dreieinhalb Stunden; wir müßten New London irgendwo über Südamerika erreichen.« Die Luke der Luftschleuse ging zu und schnitt das trommelnde Geräusch ab, das die Wärmegeneratoren der Plattform erzeugten. Greg hörte, wie die Kompressoren hochdrehten. Eine Vibration kündete vom Start, und die Ecke des Generatorgebäudes verschwand unterhalb der Frontscheibe außer Sicht.
    »Hast du Eleanor gesagt, wohin wir fliegen?« fragte Suzi.
    »Yeah. Sie wird sich Sorgen machen, aber sie hätte sich noch mehr Sorgen gemacht, wenn ich es ihr verschwiegen und sie es dann doch herausgefunden hätte. Ich habe ihr gesagt, das Einsatzkommando würde jetzt Hardlinerdeckung bieten. Das sollte helfen.«
    »Was heißt, sie wird froh sein, daß du nicht mehr von mir abhängig bist.«
    Die Anastasia wechselte in den horizontalen Flugmodus; das Deck war um fünfzehn Grad geneigt, während sie an Höhe gewann und dabei östlichen Kurs hielt, Richtung Golf von Biskaya. Greg schnupperte; der durchdringende Schwefelgestank aus den Abflußrohren der Thermalgeneratoren fehlte, war vom Lebenserhaltungssystem herausgefiltert worden. Die gereinigte Luft in dem Raumgleiter wirkte seltsam leer, schien vor allem durch das Fehlen jeden Geruchs gekennzeichnet.
    »Wieso setzen mir alle Frauen in meinem Leben dermaßen schwer zu?« fragte er klagend.
    Suzi lachte. »Eleanor ist kein Problem. Ihr zwei habt verdammt viel Glück, wirklich.«
    »Ich weiß nicht, worüber du jammerst. Andria schien ein nettes Mädchen zu sein.«
    Suzi blickte kurz zu Charlotte und Melvyn Ambler hinüber und senkte die Stimme. »Die tollste überhaupt, Greg. Kein Scheiß. Mit uns beiden läuft es einfach. Komisch; ich meine, bei dem, was ich bin, wer sollte mich haben wollen? Aber sie tut es.«
    Er brauchte seine Drüse nicht, um zu erkennen, wie ernst sie es meinte. Eine Suzi, die das Leben so ernst nahm, erforderte schon einige Gewöhnung. »Du mußt sie mal mit auf den Hof bringen.«
    »Sie ist schwanger.«
    »Eleanor auch. Sie kommen schon klar.«
    »Okay.« Sie pfiff durch die Zähne. »Greg? Nach dieser Sache steige ich aus. Des Kindes wegen, weißt du? Also, wenn du irgendwas hörst, was man kaufen könnte, einen Pub oder sowas, sag mir Bescheid.«
    »Klar.« Er sollte mal ein Wort mit Julia wechseln, sie fragen, ob sie einen passenden Pub auftreiben und über einen Strohmann an Suzi verkaufen konnte. Er lehnte sich zurück. Man mußte auf Details achten, darauf kam es an. Er nahm sich vor, eine Notiz in seinem Cybofax abzuspeichern – später, wenn Suzi es nicht mitbekam.
    Die Anastasia schaltete dreihundert Kilometer südwestlich der Scilly-Inseln auf die Induktionstriebwerke um. Greg hörte, wie ein prasselndes Tosen anstieg, bis es laut genug war, um normale Gespräche zu unterbinden. Er wurde gegen die Rückenlehne gedrückt und schätzte die Gravitationsstärke auf ein dreiviertel. Das Gefühl der Orientierung litt, als das Deck auf fünfunddreißig Kilometern Höhe in die Waagrechte kippte und gleichzeitig die zunehmende Beschleunigung den Eindruck erweckte, der Anstiegswinkel würde eher zunehmen. Vielleicht hätte er doch die Spritze akzeptieren sollen.
    Der bleiche, azurblaue Himmel draußen vor der Frontscheibe wurde dunkler.
    Nach Einschaltung der Induktionstriebwerke dauerte es sieben Minuten, bis die Maschine ihre Orbital-Transferflugbahn erreichte und sauber durch die Mesosphäre schnitt, um die dünne untere Chemosphäre zu erreichen, wo sich das Energie-Schub-Verhältnis drastisch verschlechterte. Die Induktionstriebwerke schalteten über Ägypten ab. Die Anastasia flog jetzt mit einer Geschwindigkeit von Mach neunundzwanzig und stieg mühelos in flachem Winkel weiter auf.
    Die Sterne waren hervorgetreten und leuchteten gleichmäßig vom Nachthimmel. Die Erde war als Rand aus blauweißem Licht an der Unterkante der Frontscheibe zu sehen.
    Greg mußte beunruhigend feucht rülpsen, als das schon fast vergessene Gefühl der Schwerelosigkeit den Magen Richtung Brustbein trieb.
    »Wir starten die Brennphase, die uns auf die Flugbahn nach New London bringt, in achtzig Sekunden – ab jetzt«, sagte der Pilot.
    Die Stille, die Greg erwartet hatte, wurde von scharfen Knacklauten durchbrochen, als sich die Auskleidung der Induktionstriebwerke zusammenzog, während sie die angesammelte Wärme abstrahlte. Die elektrohydrostatischen Verstellorgane heulten an der Schwelle der Wahrnehmung vor sich hin.
    Suzi blickte

Weitere Kostenlose Bücher