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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kooperierten. Damals war das für sie ein großer Trost gewesen; die politischen Kommentatoren hatten gehofft, daß auf diese Weise das Fundament für eine stabilere Weltordnung gelegt würde. Man diskutierte sogar darüber, einige der Bündnisse zu einem einzelnen globalen Verteidigungssystem unter der Kontrolle der UN zu kombinieren. Bislang war daraus nichts geworden.
    Die geostationären Plattformen boten eine gute Gedächtnisstütze dafür, daß noch ein weiter Weg zu gehen war, ungeachtet aller Fortschritte beim Abbau der schlimmsten internationalen Spannungen. So viel kommerzielle Hardware befand sich auf geostationären Umlaufbahnen, daß sich die Generäle und Marschälle der Luft- und Raumstreitkräfte Sorgen machten, jemand könnte Harpunen zwischen den Antennenplattformen verstecken. Ganze Staffeln von Sensorsatelliten des Asiatisch-Afrikanischen Paktes und der Großeuropäischen Allianz waren auf geostationären Umlaufbahnen positioniert worden, um auf verdeckte Harpunenstarts zu achten. Rasch folgten ihnen ähnliche Spionagesats der Chinesischen und Östlichen Gemeinsamen Verteidigungsliga sowie der Nationen des Pazifikpaktes. Die Süd- und Mittelamerikanische Verteidigungspartnerschaft bildete drei Monate später das Schlußlicht. Und den Sensoren folgten die Waffenplattformen. Ausschließlich für Abfangaufgaben im Rahmen der Verteidigung, sagten die Bündnisbefehlshaber. Julia beobachtete mit einem Gefühl traurigen Widerwillens, wie die Satelliten im nackten Sonnenlicht schimmerten. Wie wenig sich doch die Politiker verändern! Ich passe auf, wie du auf mich aufpaßt; der alte Slogan des Kalten Krieges war wiederauferstanden und hatte frisches Ansehen erworben. Er wurde in aktuellen Fernsehsendungen heute reichlich gebraucht. Nackter staatlicher Machismo.
    Die Hochorbitalplattformen konnten nicht nur andere Systeme auf geostationärem Orbit angreifen, sondern auch New London. Julia hatte vertrauliche Lagepapiere von Geheimdiensten gelesen, die sich mit New London und den übrigen vier Asteroiden befaßten, welche man zur Zeit auf Erdumlaufbahnen manövrierte. Militärische Geheimdienste dachten stets in Begriffen des Potentials, und was den Generalen Sorgen machte, war die schiere Masse an verfügbarem Gestein: genug, um jede Stadt auf dem Planeten tausendmal einzuebnen, falls sie je daraufgeschleudert wurde.
    Potential.
    Mögliche Gefahr.
    Theoretische Fähigkeit.
    Es war richtig, daß ich die Regierungen nicht vor Royans Außerirdischen gewarnt habe.
    Radarbild einblenden.
    Zwei Sterne verfärbten sich rot, und die Ware belegte sie mit fünfstelligen Codes, gefolgt von Angaben zur Geschwindigkeit, Größe und berechneten Kursvektoren.
    NEGATIVE TRANSPONDERREAKTION, meldete die Ware der Falcon, indem sie den Text ins Bild druckte.
    »Sie möchten uns nicht zeigen, wer sie sind«, sagte Maria.
    Falcon-Steuerschaltung beenden.
    Julia blickte zu Victor hinüber. »Ein Zufall?« fragte sie schelmisch.
    »Nicht nötig, häßlich zu sein. Die Frage ist: Welche zwei Parteien sind das?«
    »Clifford Jepson und Leol Reiger arbeiten zusammen, also muß Reiger in einer der beiden Maschinen sitzen. Ob Clifford ihn begleitet, kann ich nicht sagen. Er ist ganz schön verzweifelt hinter den Generatordaten her.«
    »Ich dulde Reiger nicht in New London«, erklärte Victor kategorisch.
    »Richtig«, stimmte sie zu. »Maria, kann ich bitte eine Funkverbindung zu Sean Francis haben?«
    Maria löste ein Handgerät von ihrem Sitz und reichte es Julia nach hinten.
    »Ja, Ma’am?« meldete sich Sean Francis.
    »Zwei Raumgleiter befinden sich auf einem Rendezvouskurs mit New London.«
    »Ja, das wissen wir. Wir verfolgen sie im Radar.«
    »Öffnen Sie eine Datenverbindung zu ihnen und weisen Sie sie an, außerhalb Ihrer Flugkontrollzone zu stoppen. Sollten sie dort eindringen, schießen Sie sie mit den Verteidigungssystemen ab. Unter keinen Umständen darf auch nur eine der Maschinen an New London andocken.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Reicht das?« fragte sie Victor.
    »Ja. Ich wünschte, wir könnten erfahren, ob Reiger wirklich in einer der beiden Raumfähren sitzt.«
    »Nicht ohne Röntgenblick.«
    »Kannst du die Flugzeugtypen identifizieren?« fragte Victor Maria.
    »Ich speise die vordere Maschine mal in ein Vergleichsprogramm ein und sehe, was die Ware damit anfangen kann. Die hintere Maschine ist jedoch ein gutes Stück außerhalb der Definitionsreichweite der Sensoren.«
    Das Handgerät piepte.
    »Ja?« fragte

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