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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Nationalisten überhaupt so viele Anhänger gefunden haben, sagte NN-Kern eins. Weil Wales keine große Priorität seitens dieser Regierung hatte.
    Was bedeutet eine Sezession von Wales für die neokonservative Mehrheit? fragte Julia.
    Reduziert sie auf achtzehn Sitze. Deshalb nehmen sie ja Wales endlich mal ernst. Bei einem unabhängigen Wales besteht durchaus die Möglichkeit, daß sie bei den nächsten Unterhauswahlen die Mehrheit verlieren.
    Nach siebzehn Jahren, überlegte Julia. Daran müßte man sich wirklich erst gewöhnen.
    Es hätte keinen großen Einfluß auf uns, sagte NN-Kern zwei. Jetzt jedenfalls nicht mehr; dafür hat sich Event Horizon zu gut etabliert, sowohl bei uns als auch im Ausland. Und von einer neuen Regierung wäre ja nicht zu erwarten, daß sie die Politik radikal verändert. Die Wahlkampfprogramme der Parteien sind alle nur Variationen über ein Thema; die einzigen Unterschiede liegen in Prioritäten. Die Politiker dieses neuen Schlages stammen allesamt aus der Retorte; sie hängen keinen Ideologien mehr an, sondern streben nur nach Macht.
    Egal was du tust, Juliet, es muß bald geschehen.
    Ja, denke ich auch.
    Wir empfehlen, eine Cyberfabrik in Wales anzusiedeln und die zweite irgendwoanders, vorzugsweise Liverpool, sagte NN-Kern zwei. Das wäre ein absolut sinnvoller Kompromiß und würde deine Bedeutung für die Volksabstimmung tiefer hängen.
    Schön, ich informiere die Entwicklungsabteilung.
    Damit bleibt nur noch die Frage, wann wir diese Entscheidung bekanntgeben.
    Julia massierte sich die Schläfe und wünschte sich, sie hätte damit die tiefersitzende Spannung lindern können. Ja, okay, überlaßt das mir; ich denke darüber nach. Welches war die zweite Frage?
    Eine Anomalie, die ich entdeckt habe, Juliet.
    Ein Datenpaket breitete sich vor ihrer inneren Wahrnehmung aus. Julia studierte es kurz. Es war ein Angebot von Event Horizon für eine norditalienische Festkörperforschungseinrichtung, die Mousantalabors in Turin. Der Wirtschaftsgeheimdienst von Event Horizon stellte fest, daß die Forschungen in molekularen Wechselwirkungen, die in Mousanta betrieben wurden, gut zu ein paar eigenen Forschungsprogrammen paßten. Die Finanzabteilung hatte den Eignern von Mousanta daraufhin angeboten, sie auszuzahlen, nur um vom Globecast-Konzern überboten zu werden.
    Julia sah auch, daß sie selbst einen Antrag abgelehnt hatte, selbst ein höheres Angebot vorzulegen. Und?
    Juliet, wieso legt Globecast, ein Unternehmen, das sich sonst ausschließlich mit billigen Mediensendungen befaßt, ein überhöhtes Angebot für ein Festkörperforschungslabor vor?
    Oh, komm schon, Opa; Clifford Jepson möchte damit vielleicht seine Waffenverkäufe fördern. Der Vorstandsvorsitzende von Globecast ging einer profitablen Zweitbeschäftigung als Waffenhändler nach. Julia wußte, daß er viele umfangreiche Untergrundverkäufe auf der Basis verlängerter Kredite an Organisationen tätigte, die die US-Regierung nicht in aller Öffentlichkeit unterstützen wollte. Als Gegenleistung wurden die Steuererklärungen von Globecast nicht allzu gründlich geprüft.
    Clifford ist nur Mittelsmann, Juliet, kein Produzent.
    Denkst du, an der Sache könnte mehr sein?
    Sie kommt mir irgendwie schräg vor, das ist alles.
    Ja. Okay, Opa, der geschäftliche Nachrichtendienst soll sich Mousanta noch einmal anschauen und sehen, was es so wertvoll macht. Vielleicht läuft dort ein geheimes Verteidigungsprogramm für die norditalienische Regierung?
    Möglich.
    Dann kümmere dich bitte um die Einzelheiten.
    Okay, Mädchen. Sein Eifer war nicht zu übersehen.
    SelfCores beenden.
    Julia fand sich in ihrem Büro wieder und lächelte über das Verhalten ihres Großvaters. Er liebte die geheime Seite von Konzernaktionen so sehr. Einer der Gründe, warum Royan und er so gut miteinander ausgekommen waren und sich so nahe gestanden hatten.
    Sie goß sich gerade Tee nach, als die Tür aufging und Rachel Griffith hereinkam.
    Nur wenige Leute durften bei Julia Evans unangekündigt hereinplatzen. Und die es taten, mußten einen verdammt guten Grund haben, der unweigerlich von Schwierigkeiten kündete.
    Julia warf nur einen kurzen Blick auf Rachels schmalen Mund und die Besorgnis dahinter und wußte gleich, daß es wirklich übel war. Rachel war nicht leicht nervös zu machen.
    »Was ist los, Rachel?« fragte Julia unbehaglich.
    »Gott, es tut mir leid, Julia. Ich habe es mir einfach nicht besonders gut angesehen, als sie es mir gab.« Rachel

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