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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geworden war.
    Greg und Eleanor gingen den Hang vom Farmhaus zum Kalkstein hinunter und stiegen auf die zerbröckelnden Blöcke. Das Lager der Reisenden erwachte gerade erst zum Leben.
    Sie hörten einen Ruf, und Christine kam hinter ihnen den Hang heruntergelaufen. »Dad, du wolltest abreisen, ohne Lebewohl zu sagen«, beschuldigte sie ihn.
    Greg sah, wie das Pegasus-Hyperschallflugzeug von Event Horizon aus den Wolkenfetzen herabsank und über die Talsperre auf ihn zuhielt.
    »Ich bin ja höchstens ein paar Tage weg«, sagte er.
    Christine schlang die Arme um ihn und gab ihm einen feuchten Kuß. Das Küßchen, das ihm Eleanor auf die Wange setzte, war viel spröder.
    Zu dritt sahen sie zu, wie die pfeilförmige Pegasus langsamer wurde; hundert Meter vor dem Ufer zog sie die Schnauze hoch. Schlitze öffneten sich an der Unterseite und gaben die Abgase der Kompressordüsen direkt nach unten ab. Das Fahrwerk klappte heraus, und das Flugzeug landete in einem Staubwirbel auf der rostfarbenen Schlammfläche. Eine Schar Schwäne, die dahinter auf der Talsperre schwammen, stieg mit heftig schlagenden Flügeln gen Himmel.
    Greg gab Eleanor einen letzten Kuß und stieg den nesselüberwucherten Kalksteinblock hinunter.
    Zwei Hardliner der Sicherheitsabteilung wartete am Fuß der Einstiegstreppe auf ihn, Pearse Solomons und Malcolm Ramkartra – deprimierend jung, gesund und respektvoll.
    »Guten Morgen, Sir. Man hat uns angewiesen, Sie zu unterstützen, falls Sie das anfordern«, erklärte ihm Pearse Solomons.
    Greg spürte mit der außersinnlichen Wahrnehmung eine Spur von Widerwillen in den Gedanken des Mannes. Also doch kein totaler Cyborg. Gregs Laune besserte sich, und er stieg ein. Die fensterlose Kabine wies fünfzehn Sitze auf, eine kompakte Cocktail-Bar aus Rosenholz an der Rückseite und einen Flachbildschirm am Frontschott neben der Tür ins Cockpit.
    Suzi und Rachel Griffith saßen auf der hinteren Reihe. Suzi lümmelte lethargisch auf ihrem Platz; sie trug einen dunkelpurpurnes Messekostüm. Das mausgraue Haar war einem Bürstenschnitt unterzogen worden. Wenigstens färbte sie es heutzutage nicht mehr mauve.
    »Himmel, du scheinst richtig begeistert zu sein«, meinte sie.
    Greg setzte sich neben sie. »Du kennst mich ja.«
    »Yeah. Geht mir genauso. Ich habe das Gefühl, als wäre ich dazu gedrängt worden.«
    Greg bat Rachel mit einem Achselzucken um Nachsicht.
    »Ich habe die Hardlinerarbeit vor zehn Jahren aufgegeben«, sagte Rachel. »Assistentin der Geschäftsführung war genau das richtige für mich.«
    »Zeig uns die Frau nur«, sagte Greg. »Damit ist deine Aufgabe erledigt.«
    »Ja«, bestätigte Rachel; sie wirkte besorgt.
    Pearse Solomons und Malcolm Ramkartra kamen die Treppe herauf und setzten sich auf die beiden vordersten Plätze. Die Bodenluke glitt zu.
    Malcolm Ramkartra nahm ein schmales Telefon ab, das in seine Armlehne eingebaut war. Er drehte sich zu Greg und Suzi um. »Ist Monaco immer noch unser Ziel?«
    »Yeah«, antwortete Greg. »Und sagen Sie dem Piloten, er soll das Bild der Bugkamera auf den Bildschirm legen, sobald wir gestartet sind.«
    »Ja, Sir.« Malcolm Ramkartra sprach kurz in den Hörer.
    »Wir nehmen so eine Maschine auch, wenn wir mit Julia in den Urlaub fliegen«, sagte Greg. »Ich kann mich aber nie daran gewöhnen, keine Sichtluke mehr zu haben. Ich bin mit Flugzeugen aufgewachsen, aus denen man nach draußen blicken konnte.«
    Ein leises Heulen der Düsen war zu hören, als die Maschine aufstieg und sich dabei drehte. Das Deck kippte leicht nach hinten.
    Suzi brummte. »Wußte gar nicht, daß ihr zusammen in Urlaub fliegt.«
    »Sicher. Die Kids sind alle dicke Freunde. Und ich denke manchmal, Eleanor und ich sind die einzigen normalen Leute, die Julia kennt.«
    »Du bist normal, wie?« Suzi grinste böse.
    »Mehr als du, meine Liebe, das ist mal eine Tatsache.« Er spürte den Beschleunigungsdruck, als die Pegasus an Höhe gewann. Der Flachbildschirm wurde hell; er zeigte blauen Himmel, Tupfen weißer Wolken, die sich im Süden häuften, und eine große rötlichgoldene Sonne, die über den Horizont stieg.
    »Zu Anfang war es schlimm«, sagte Greg. »Die Leute hielten uns für ein billiges Mittel, mit ihr bekannt zu werden. Die Reichen und die sozialen Aufsteiger. Wir konnten uns vor lauter Geschenken und Einladungen kaum noch bewegen. Die Art, wie die sich aufführen, ist albern, im Grunde sogar abstoßend. Sag nur hallo zu einem, und du hast einen Freund fürs Leben.

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