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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Nummer.«
    Greg wartete.
    »Keine Antwort«, sagte Julia. »Nicht mal ein Transpondersignal trifft ein.«
    »Versuch es weiter.«
    »Wenn diese Leute von Fielder nur Royans Aufenthaltsort erfahren wollten, dann haben sie sie wahrscheinlich umgebracht«, meinte Victor.
    »Nein, haben sie nicht«, stellte Greg fest.
    »Okay.« Victor gab anstandslos nach. Er hatte Gregs Intuition schon früher bei der Arbeit erlebt.
    Greg fragte sich, was sich der junge Pearse Solomons bei all dem dachte. Der Sicherheitshardliner saß kerzengerade, seit Victor sich auf dem Cybofax gemeldet hatte. Seit Julias Auftauchen hatte er nicht mal mehr geatmet.
    »Damit haben wir nur noch die Spur Baronski«, meinte Greg.
    »Was kann er uns denn sagen?« wollte Suzi wissen.
    »Charlotte Fielder hat die Party frühzeitig in Begleitung eines reichen Jungen und in einem teuren Wagen verlassen. Sie kam frei aus dem El Harhari herausspaziert, ich würde fast sagen, glücklich. Das bedeutet, daß der Junge ein Bekannter war oder eher der Sohn eines Kunden. So oder so müßte Baronski uns seinen Namen nennen können.«

 
Kapitel neun
     
     
    Es war wieder die Sonne, an der etwas Unerklärliches nicht stimmte. Charlotte kapierte den Grund endlich, als sie ein ziemlich spätes Frühstück im Achterspeiseraum der Colonel Maitland zu sich nahm.
    Fabian saß ihr wie üblich gegenüber. Er wirkte benommen, fast unter einem Schock, und aß kaum etwas von seinen Cornflakes. Jedesmal, wenn er sie ansah, geschah es mit einem Ausmaß an Verehrung, das sie durcheinanderbrachte. Aber andererseits war Fabian auch ein Junge mit Begierden. Und er lernte bemerkenswert schnell. Sie hatte vergangene Nacht zwei anstrengende Stunden damit zugebracht, seinem Enthusiasmus und seinen Forderungen zu entsprechen, ehe er endlich erschöpft einschlief; am Morgen war er dann zu weiterem bereit gewesen. Was der Grund war, warum sie jetzt verspätet zu Tisch saßen.
    Jason Whitehurst hatte sie schon erwartet und mit einem unverfrorenen Lächeln begrüßt. »Ah, freut mich zu sehen, daß ihr jungen Leute so gut miteinander auskommt.«
    Fabian wurde dunkelrot.
    Jason Whitehurst suchte sich ungestört seine Cornflakes aus, wies sein Cybofax an, die Londoner Times einzublenden, und las sie, während er aß.
    Charlotte hörte, wie der Kellner auf dem Beistelltisch hinter ihr frischen Orangensaft auspreßte. Sie machte sich über ihre eigene Schale mit Cornflakes her. Die Sonne erfüllte den Speiseraum mit glänzendem rosiggoldenem Licht, als sie direkt hinter Jason Whitehurst ins Blickfeld stieg. Charlotte starrte sie an, und ihr war kalt, ungeachtet der dicken Baumwolle ihres Sommerkleides.
    Jason Whitehurst blickte vom Cybofax auf. »Irgendwas nicht in Ordnung, meine Liebe?«
    »Westen«, sagte sie benommen. »Wir fahren nach Westen.«
    »Das ist richtig.«
    »Aber Odessa liegt östlich von Monaco. Ich dachte, wir würden um Italien herumfahren und dann hinauf über das Schwarze Meer.«
    »Nein.« Jason Whitehurst inspizierte eine Scheibe Toast und bestrich sie dann mit Butter. »Mein Agent hat das Geschäft in Odessa für mich erledigt. Es besteht kein Grund mehr, dorthin zu fahren. Große Erleichterung allerseits, vermute ich. Ich sagte Ihnen ja, wie es dort ist.«
    Der Kellner stellte ein Glas Orangensaft vor Charlotte. Sie beachtete es nicht. »Wohin fahren wir jetzt?«
    »Fahren?« Jason Whitehurst täuschte Verblüffung vor. »Aber, meine Liebe, die Colonel Maitland treibt einfach. Auf eine Laune und ein Gebet hin, wie ich immer sage. Mir kam in den Sinn, daß es in Südamerika nett sein könnte. Sie und Fabian könnten am Strand faulenzen, sowas in der Art, was immer ein Junge und ein Mädchen heutzutage so machen. Wie klingt das, junger Mann?«
    »Toll, Vater«, sagte Fabian vorsichtig.
    »Welches Land in Südamerika?« fragte Charlotte. Es fiel ihr schwer, die Pose höflichen, ansatzweisen Interesses zu bewahren.
    »Oh, ich weiß nicht. Ich habe eigentlich noch nicht darüber nachgedacht, um verletzend ehrlich zu sein. Wieso, haben Sie irgendeine Vorliebe?«
    Dieses eine Mal wußte sie keine Antwort. In einem Winkel ihres Bewußtseins dachte sie, daß Baronski bestürzt den Kopf schütteln würde; nach den Absichten des Kunden zu fragen, die eigene Mißbilligung zu zeigen! Das tat man einfach nicht. Jason Whitehurst war jedoch entweder der sorgloseste Mensch, dem sie je begegnet war, oder er gab sich absichtlich begriffsstutzig.
    Sie hatte schon von solchen Kunden gehört;

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