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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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würden von Ihrer eigenen Mutter Protektionsgelder
verlangen, und wenn ein anderer Ihnen die gleiche Summe plus Spesen für ihren
Tod bieten würde, hätten Sie ihre Leiche innerhalb einer Woche abgeliefert .«
    »Ihr letzter ehrlicher Tag war,
als Sie noch in kurzen Hosen herumliefen«, gab ich zurück.
    »Es ist zwecklos,
Beschimpfungen auszutauschen«, sagte er halb bedauernd. »Ich weiß, warum
Kempton Sie engagiert hat. Was haben Sie inzwischen herausgefunden ?«
    »Nicht viel«, gab ich zu. »Und
das wird man Ihnen auch mitgeteilt haben. Luman hätte ein Motiv, die Kollektion
zu sabotieren — dann könnte er Freidel und Kempton billig aufkaufen. Freidel
selber betätigt sich als Superbulle, so daß jede der anwesenden Damen genügend
Gründe zur Eifersucht hat .«
    Er nickte ungeduldig. »Klar,
das weiß ich bereits. Was Neues?«
    Ich zuckte die Schultern. »Sie
vielleicht?«
    »Das blonde Mannequin, Kitty,
hat das Mädchen als letzte lebend gesehen. Sie sagt, Stephanie sei kurz vor
Mitternacht in ihr Zimmer gekommen und hätte sich ein bißchen mit ihr
unterhalten, hauptsächlich hätte sie sich beklagt, wie albern Eldridge sich
wegen des Kleides aufgeführt hätte. Es muß da irgendeinen Krach gegeben haben,
der in Handgreiflichkeiten ausgeartet war. Sie waren dabei — oder ?« Und als ich nickte, fuhr er fort: »Eine halbe Stunde
später verließ sie Kitty; wie sie sagte, wollte sie ins Bett gehen. Der Coroner
hat die Todeszeit auf zwischen zwei und drei Uhr morgens festgesetzt. Um diese
Zeit waren alle im Bett — behaupten sie jedenfalls. Der Mörder muß einer der
Hausbewohner sein. Ich hab’ mir die Parkwächter vorgenommen. Beide sind
ehemalige Polizisten, und sie kennen mich. Wenn die sagen, daß niemand das
Grundstück betreten konnte, dann glaube ich ihnen auch .«
    »Wo ist sie getötet worden ?« erkundigte ich mich.
    »Das ist eine gute Frage .«
    »Ach, wirklich?«
    »Man hat ihr die Kehle
durchgeschnitten«, sagte er kurz. »Das bedeutet, irgendwo müßten Blutspuren zu
finden sein. Wir haben das Haus und den Park durchkämmt und keine Spur gefunden .«
    Ich überlegte einen Augenblick.
»Das Schwimmbecken?«
    »Sie müssen heute morgen noch
halb blind gewesen sein«, höhnte er. »In dem flachen Becken waren noch ein paar
blutige Gerinnsel, und an einer Ecke haben wir einige Blutspritzer an den
Randfliesen gefunden. Aber schneiden Sie mal jemandem den Hals durch; da
treffen Sie auf eine Arterie, und das blutet so, daß sich jedes Schwimmbecken
rosa färben würde. Außerdem kann ich mir kaum vorstellen, daß der Mörder sie
nachts aus dem Haus gelockt, dann mit ihr ins Wasser gestiegen und sie dort
ermordet haben soll .«
    »Auf jeden Fall muß es jemand
gewesen sein, den sie kannte und dem sie vertraute .« Nach kurzem Nachdenken fügte ich hinzu: »Aber sie kannte sämtliche Personen,
die sich letzte Nacht im Haus befunden haben .«
    »Daß sie den Mörder kannte, ist
klar«, blaffte Leutnant Schell. »Es muß aber nicht unbedingt heißen, daß sie
ihm traute. Er kann sie ja auch mit dem Messer bedroht und gezwungen haben, das
Haus mit ihm zu verlassen. Übrigens haben wir die Mordwaffe auch noch nicht
gefunden .«
    »Eine Ahnung, um was für ein
Motiv es sich handeln könnte ?« fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Es sei
denn, Sie trauen Eldridge zu, daß er sie umgebracht hat, weil sie das Kleid
nicht hergeben wollte. Aber wie ich ihn einschätze, könnte der keiner Fliege
etwas zuleide tun — außerdem fehlt ihm die Kraft dazu .«
    »Das Kleid gehörte zu der neuen
Kollektion«, sagte ich. »Das ist jetzt ruiniert. Sollte hier möglicherweise ein
Zusammenhang mit den Sabotageakten bestehen ?«
    »Sie meinen, eine halbe Spur
ist besser als gar keine .« Schell zog grimmig die
Brauen zusammen. »Das Teuflische ist, daß wir es hier nicht mit normalen
Menschen zu tun haben. Die ganze Sippschaft hat doch einen Knall, Sie
eingeschlossen .«
    »Was beabsichtigen Sie nun zu
tun, Leutnant?«
    »Ich werde auf den
Obduktionsbefund warten, werde hören, ob man in L. A. etwas über Luman weiß —
dann wieder herkommen und die gleichen Fragen noch einmal stellen .« Er sah mich herausfordernd an. »Was sollte ich wohl sonst
tun ?«
    »Das stimmt«, gab ich zu.
    »Ich habe allen gesagt — das
gilt auch für die Damen Cathcart und Peridot —, daß sie sich frei in Santo
Bahia bewegen dürfen. Nur verläßt mir keiner den Ort. Sie auch nicht.« Er
gähnte laut. »Ach, noch etwas... Ich hab’

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