Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Schleier
gehüllt, mit einem Zauberstab in der Hand, welcher den Zauber von Dion Freidels
Kreationen darstellen soll. Wie würde dir das gefallen ?«
Eldridge raffte sich aus dem
Sessel auf und hinkte auf die Tür zu. Dort blieb er einen Augenblick stehen.
»Dion, du bist ein wahres Ungetüm«, sagte er tief gekränkt.
Freidel grinste mich an, als
sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. »Gehen wir ?«
»Gehen wir«, stimmte ich zu und
trank mein Glas aus.
Wenige Minuten später schloß er
den Aufbewahrungsraum im Dachgeschoß auf. In den offenen Wandschränken hing ein
fertiges Kleid neben dem anderen, alle zur Modenschau bereit, während der große
Tisch in der Mitte mit Stoffresten und halbfertigen Kleidungsstücken bedeckt
war. Eine alte Couch stellte den Rest der Einrichtung dar. Ich trat ans Fenster
und sah hinunter.
»Glatte Wand bis zum Boden«,
sagte Freidel. »Da müßte schon einer fliegen können, um von außen hier
einzudringen .«
»Hm«, machte ich. »Wer wohnt
eigentlich auf der anderen Seite der Halle ?«
»Ich«, sagte er. »Libby
Cathcart hat das Gästezimmer neben mir, und Polly Peridots Zimmer ist gleich
hier nebenan .«
Ich drückte die flache Hand auf
die Couch. Sie gab nicht eine Spur nach. »Was kann mir schon mehr passieren,
als daß ich mir das Rückgrat breche«, meinte ich unfroh. »Ich werde also die
Nacht über hier bleiben .«
»Halten Sie das für nötig ?« Aber als er meinen Blick auffing, setzte er schnell
hinzu: »Okay, es war eine dumme Frage .«
»Ich gehe nur schnell unter die
Dusche, dann ziehe ich mir etwas Leichtes über für die Nacht«, sagte ich.
»Klar, ich bring’ Sie in Ihr
Zimmer.« Freidel schloß hinter uns ab.
»Sims hat Sie gut untergebracht .« Ein lüsternes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht
aus. »Sie haben Deborah auf der einen und Kitty auf der anderen Seite.
Stephanies Zimmer ist gegenüber .«
»Wenn es mir heute nacht also
zu langweilig wird, kann ich ja mit ihnen Strip-Poker spielen«, schlug ich vor.
Er gab mir den Schlüssel für
die Kleiderkammer. »Damit haben Sie die Verantwortung für die Freidel -Kollektion«, sagte er. »Wenn Sie morgen früh Lust
haben, kommen Sie gegen sieben ans Schwimmbecken runter; dann können wir
zusammen schwimmen .«
Nachdem er mich verlassen
hatte, ging ich unter die Brause, dann zog ich mir ein Sporthemd, leichte Hosen
und Tennisschuhe an. Anschließend packte ich zusammen, was ich für die Nacht
brauchen konnte, wie Zigaretten, eine Flasche Rye ,
die ich immer bei mir hatte, falls niemand mir sonst etwas zu trinken anbieten
sollte, ein Glas aus dem Badezimmer und — obwohl ich hoffte, daß es nicht nötig
werden würde — meine .38er, die in ihrem Schulterhalfter unten in meinem Koffer
lag. So versehen ging ich in die Kleiderkammer zurück. Ich schloß von innen ab,
packte meinen Kram aus und schenkte mir mein Glas ein. Etwa eine halbe Stunde
und ein paar Gläser später wurde ich langsam müde. Es war ein anstrengender und
nicht sehr erfreulicher Tag gewesen; so streckte ich mich auf der Couch aus und
machte die Augen zu.
Als ich sie wieder öffnete, war
heller Sonnenschein. Nach meiner Uhr war es zehn nach sechs, und mein Rücken
fühlte sich an, als sei er an fünf verschiedenen Stellen gebrochen. Stöhnend
kam ich hoch. Auf einmal erschien mir Freidels Vorschlag eines morgendlichen
Bades als ausgezeichnete Idee. Ich raffte mein Zeug an mich, schloß die Kammer
sorgfältig ab und ging in mein Zimmer zurück. Nachdem ich mich rasiert und mir
die Zähne geputzt hatte, schlüpfte ich in ein Paar karierte Badehosen, die, wie
mir der Bursche von Brooks Brothers versichert hatte, dieses Jahr in Schottland
getragen wurden. Ich steckte den Schlüssel der Kleiderkammer in das kleine
Täschchen am Gürtel, versicherte mich, daß der Reißverschluß auch wirklich zu
war, ergriff ein Handtuch und machte mich auf, etwas für meine Gesundheit zu
tun.
Die Sonne schien hell von einem
wolkenlosen kalifornischen Himmel herab. Als ich das flachere Becken erreicht
hatte, tat mein Rücken schon nicht mehr weh. Furchtlos streckte ich den großen
Zeh ins Wasser; es war nicht sonderlich kalt. Da überfiel mich plötzlich der
Wahnsinnsgedanke, mein Morgenbad stilvoll zu beginnen. Als ich zu dem tiefen
Becken hinüberging, kam mir in dem schmalen Verbindungskanal die aufblasbare
Gummipuppe entgegengetrieben — sie steckte immer noch in diesem aufgeweichten
Abendkleid und verursachte mir einen vorübergehenden
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