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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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schreckliches Bild vor mir. Mein Notebook, offen in der Küche. Die Website aufgerufen. Minnie klettert auf einen Stuhl ...
    Oh, mein Gott, das kann sie doch nicht gemacht haben! »Minnie, hast du die Tasten auf Mamis Computer gedrückt?« Entsetzt starre ich sie an. »Das ist nicht dein Ernst.« Luke versteht die Welt nicht mehr. »Das könnte sie doch gar nicht!«
    »Könnte sie wohl! Sie kann ganz leicht eine Maus bedienen. Und fashionforward hat einen One Click Button. Wenn sie nur oft genug auf die Tastatur einschlägt und ihn angeklickt ... «
    »Du meinst, Minnie hat das alles bestellt?« Dad sieht genauso perplex aus.
    »Tja, wenn ich es nicht war und Luke es nicht ... «
    »Wo soll ich die Sachen hinstellen?«, unterbricht uns der Paketbote. »Drinnen?«
    »Nein!« Ich will sie nicht haben! Sie müssen sie wieder mitnehmen.«
    »Kann ich nicht.« Er schüttelt den Kopf. »Wenn Sie das Zeug retournieren wollen, müssen Sie es annehmen, das entsprechende Formular ausfüllen und dann die Ware zurückschicken.«
    »Aber wozu soll ich sie annehmen?«, sage ich frustriert. »Ich will sie nicht.«
    »Also wenn Sie das nächste Mal etwas nicht wollen, darf ich Ihnen dann vorschlagen, dass Sie es vielleicht gar nicht erst bestellen?«, sagt der Bote und lacht heiser über seinen eigenen Scherz. Gleich darauf hebt er eine große Kiste hinten aus dem Lieferwagen. Sie ist etwa so groß wie Dad.
    »Sind das alle? Ist ja gar nicht so schlimm, wie ich dachte ... «

    »Das ist nur einer«, korrigiert mich der Mann. »Die Dinger kommen einzeln verpackt und werden mit Kleiderständer geliefert.« Schon hievt er den nächsten Karton heraus. Entsetzt starre ich ihn an. Was sollen wir mit sechzehn Mänteln in riesigen Kartons anfangen?
    »Du bist ein unartiges kleines Mädchen, Minnie.« Ich kann es mir nicht verkneifen, meine Verzweiflung an ihr auszulassen. »Man bestellt keine Miu-Miu-Mäntel im Internet! Und ich werde ... ich werde ... dir diese Woche dein Taschengeld streichen!«
    »Meeeiiin Karton!« Sehnsüchtig greift Minnie nach den Kisten, noch immer mit ihrem Honigbrot in der Hand.
    »Was ist das alles?« Mum erscheint in der Haustür. »Was sind das für Sachen?« Sie deutet auf die mächtigen Kartons. Sie sehen aus wie aufrecht stehende Särge, so in Reih und Glied.
    »Es gab ein Missverständnis«, sage ich eilig. »Die bleiben nicht hier. Ich schicke sie so bald wie möglich zurück.«
    »Das sind acht. ... « Der Mann setzt den nächsten Karton ab. Ich sehe ihm an, dass er seinen Spaß hat. »Insgesamt sind es sechzehn«, sagt Dad. »Vielleicht können wir ein paar davon in der Garage unterstellen.«
    »Aber die Garage ist voll!«, sagt Mum.
    »Oder im Esszimmer ... «
    »Nein.« Mum schüttelt heftig den Kopf. »Nein. Nein. Becky, jetzt reicht es aber wirklich. Hörst du mich? Es reicht! Wir können nicht noch mehr von deinem Zeug unterbringen!«
    »Es ist doch nur für ein, zwei Tage ... «
    »Das sagst du immer! Das hast du auch gesagt, als du hier eingezogen bist! Wir können nicht mehr! Wir kommen damit nicht mehr zurecht!« Sie klingt hysterisch.
    »Es sind doch nur noch zwei Wochen, Jane.« Dad nimmt sie bei den Schultern. »Jetzt komm schon! Zwei Wochen. Wir schaffen das. Wir zählen die Tage, wie beim Countdown, ja? Ein Tag nach dem anderen. Okay?«
    Es ist, als spräche er ihr während der Wehen Mut zu oder im Kriegsgefangenenlager. Wenn wir bleiben, ist das also wie in Kriegsgefangenschaft?
    Plötzlich beutelt mich die Scham. Ich kann es Mum nicht länger zumuten. Wir müssen woandershin. Wir müssen ausziehen, bevor Mum total durchdreht.
    »Es sind keine zwei Wochen mehr!«, sage ich hastig. »Es sind ... zwei Tage! Ich wollte es dir schon erzählen. Wir ziehen in zwei Tagen aus!«
    »In zwei Tagen?«, wiederholt Luke ungläubig.
    »Ja, in zwei Tagen!« Ich meide seinen Blick.
    Zwei Tage müssten reichen, um zu packen. Und eine Mietwohnung zu finden. »Was?« Mum hebt ihren Kopf von Dads Brust. »Zwei Tage?«
    »Ja! Urplötzlich hat sich alles mit dem Haus geklärt, und wir ziehen aus. Ich wollte es dir schon erzählen.«
    »Ihr zieht wirklich in zwei Tagen aus?«, stammelt Mum, als wenn sie es nicht glauben könnte. »Versprochen.« Ich nicke. »Halleluja«, sagt der Paketbote. »Wenn Sie vielleicht unterschreiben würden, Madam?« Plötzlich dreht er sich zu seinem Lieferwagen um. »He! Junges Fräulein!« Ich folge seinem Blick und stöhne auf. Scheiße. Minnie ist auf den Fahrersitz geklettert.

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