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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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und legt den Finger an die Lippen. »Schscht, Mami!« Sie macht ein so ernstes Gesicht, dass ich lachen muss. Dann gehe ich in der Küche in Stellung, prüfe mein Spiegelbild wie eine echte fashionista im Edelstahlkühlschrank. Als Luke hereinkommt, zucke ich glaubwürdig zusammen.
    »Du hast mich erschreckt, Luke!«, sage ich und reiße mir eilig die Jacke vom Leib, wobei ich darauf achte, dass der Whistles-Anhänger zu sehen ist. »Ich hab nur gerade ... äh ... Das hat nichts zu bedeuten. Rein gar nichts!« Ich knülle die Jacke zu einer Kugel zusammen und werfe sie hinter mich, während Luke mir einen verwunderten Blick zuwirft. Er geht zum Kühlschrank und holt sich ein Bier.
    Oh. Vielleicht hätte ich die Quittungen in den Kühlschrank legen sollen.
    Nein. Zu offensichtlich.
    »Schscht, Daddy!«, sagt Minnie bedeutungsvoll, mit ihrem Finger an den Lippen. »Steckspiel.«
    Das - meint sie - habe ich gerade gemacht. (Steckspiel ist Minnies Liebstes. Allerdings nicht das normale »Verstecken«. Man zählt nur bis drei, und man muss ihr vorher sagen, wo man sich verstecken will. Und wenn sie dran ist, versteckt sie sich immer an derselben Stelle - mitten im Zimmer.)
    »Ich spiel gleich mit dir, Schätzchen.« Luke nimmt einen Schluck Bier. »Interessanter Pulli«, sagt er mit hochgezogenen Augenbrauen. Was man ihm nicht verdenken kann, denn ich sehe aus wie ein knallgrüner Lutschbonbon.
    »Der ist uralt!«, sage ich sofort. »Ich habe ihn schon vor Ewigkeiten gekauft. Du kannst Suze fragen. Ruf sie an, wenn du mir nicht glaubst! Mach ruhig!«
    »Becky ... « Luke lacht auf. »Ich habe nie gesagt, dass ich dir nicht glaube. Wieso regst du dich gleich so auf?«
    »Weil ... nur so!« Ich schiebe mich zum Tisch hinüber und trete auffällig unauffällig die Einkaufstüten darunter. Ich sehe Luke an, dass er sie entdeckt hat.
    Ha! Volltreffer!
    »Und was hast du heute so getrieben?«, sagt er ganz locker.
    »Nichts! Ich war nirgendwo! Mein Gott, du fragst mich aber auch immer aus, Luke!« Ich stopfe die Halskette in meinen Pulli, als wollte ich sie verbergen.
    Luke klappt den Mund auf, als wollte er was sagen, dann scheint er sich dagegen zu entscheiden und nimmt die Flasche Bier aus ihrer Plastikhülle.
    Wirf sie in den Mülleimer ... sage ich ihm telepathisch. Mach schon, wirf sie in den Müll ...
    Ja!
    Ich sollte Choreografin werden. In dem Moment, als Luke den Mülleimer herausziehen will, hechte ich mit grandiosem Timing durch die Küche und lege meine Hand auf den Griff, um ihn aufzuhalten.
    »Ich mach das schon, sage ich superbeiläufig. »Keine Sorge.«
    »Ich werfe sie nur in den Plastikmüll.« Luke wirkt verwundert. »Ich mach es trotzdem!«, stoße ich fieberhaft hervor. »Becky, nun lass mal.« Er zieht den Mülleimer hervor, und das Seidenpapier mit dem Prada-Logo weht hervor, als wollte es rufen: »Hier bin ich! Sieh mich an! Prada!«
    Einen Moment lang sagt keiner von uns ein Wort.
    »Huch, wie kommt das denn dahin?«, sage ich mit hoher, unnatürlicher Stimme und stopfe es wieder hinein.« Das ist alt. Echt total alt. Ich meine, ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wann ich zuletzt bei Prada war. Oder was ich bei Prada gekauft habe. Oder irgendwas!«
    Ich stolpere über meine Worte und habe noch nie im Leben schuldiger geklungen.
    Tatsächlich fühle ich mich langsam schuldig. Ich fühle mich, als hätte ich eben meine Kreditkarte überzogen und das ganze Zeug unter dem Bett versteckt.
    »Becky ... «, Luke streicht mit der Hand über seine Stirn. »Was ist hier eigentlich los?«
    »Nichts!«
    »Nichts.« Skeptisch sieht er mich an.
    »Überhaupt nichts.« Ich versuche glaubwürdig und entschlossen zu klingen. Obwohl ich mich langsam frage, ob ich es vielleicht übertreibe.
    Vielleicht kann ich ihm nichts vormachen. Vielleicht denkt er: »Na, einkaufen war sie offensichtlich nicht, was könnte sie also zu verbergen haben, aha, ich weiß: eine Party«
    Ein paar Augenblicke sehen wir uns nur an. Ich atme schwer, und meine Hand krampft sich nach wie vor um den Griff der Mülleimertür.
    »Funden?« Minnies Stimme bricht den Bann. Sie steht mitten in der Küche und presst die Hände fest auf ihre Augen, um sich zu verstecken.
    »Becky!« Dad erscheint in der Tür. »Liebes, komm doch mal. Du kriegst eine Lieferung.«
    »Oh«, sage ich verdutzt. Ich erwarte keine Lieferung. Was könnte das sein? »Funden?« Minnies Stimme bekommt etwas Klagendes.
    »Funden?«
    »Hab dich gefunden!«, sagen Luke und ich

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