Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
Vom Netzwerk:
verwundert.
    Lüc nickte nur und schaute ihrem gerade verstoßenen Verehrer hinterher. Unter vielen Frauen war es eine Sportart Körbe zu verteilen, an diejenigen, die sich mit einer übertriebenen Selbstverliebtheit vor sie stellten, mit der Überzeugung, ihnen würde die Frauenwelt zu Füßen liegen. Aber für Marian empfand sie in dem Moment ein derartig großes Mitleidsgefühl, wie sie es noch nie vernahm. Der arme Kerl brachte seit zwei Wochen regelmäßig einen neuen Brief und jedes Mal, musste sie ihm unfreiwillig einen Dolch ins Herz rammen. Der Preis der Ehrlichkeit.
    Als der geknickte Marian an Manuel, dem Halbeinhorn und Samuel, dem Proleten vorbeiging, erntete er Spott und Gelächter.
    „Jetzt muss er auch noch den Spott von den zwei Halbaffen, oder Halbpferden ertragen“, bedauerte Löckchen.
    „Hörnchen würde Manuel für so ein Verhalten direkt eine scheuern, wenn er hier wäre.“
    „Was hat Hörnchen mit Manuel am Hut?“, fragte Löckchen überrascht.
    „Du weißt nicht, woher Hörnchen seinen Spitznamen hat?“
    Als Löckchen den Kopf schüttelte, klärte ihn Lüc im Vertrauen auf: „Seine Frau ging ihm fremd... mit einem Einhorn. Daraus entstand das uneheliche Kind Manuel, wozu er bis heute nicht in der Öffentlichkeit stehen kann.“
    „Seine Frau hat ein Einhorn gef... und ihr gibt ihm diesen sadistischen Spitznamen Hörnchen ?“
    „Hat sich der alte Griesgram verdient“, sagte Lüc grinsend.
     
     
    6
     
    Außerhalb von Blutwäldchen wanderten Willi und seine Gehilfen Frederick und Löckchen über die Landstraße. Seine Gehilfen schoben jeweils eines der Fässer, die ihnen der freundliche Wal Friedel einen Tag zuvor brachte, in Richtung der Hühnerfarm.
    Löckchen war unter der schweren Last, die er seit einer geschlagenen halben Stunde vor sich her quälte, ganz außer Atem.
    Frederik versuchte seinen neuen Kollegen aufzumuntern: „Kein Grund Schlapp zu machen, Löckchen. Ein besseres Training bekommst du nie wieder.“
    Der kleine Löckchen keuchte: „Können wir keine Pause machen?“
    „Quatsch nicht rum, Löckchen“, tönte Frederick. „Als ich hier anfing, war ich ein schmaler Jung’, genau wie du, aber durch die Lieferungen hab ich ordentlich an Muskeln zugelegt, bis ich so stark wurde, wie ich heute bin.“
    Löckchen nickte beeindruckt, doch Willi zerstörte augenblicklich Fredericks Illusion: „Frederick, du kamst schon als genmutiertes Monster zu uns. Erzähl dem jungen keinen Scheiß.“
    „Alter Miesmacher“, knurrte Frederick. „Aber eines Tages Löckchen, werden wir dich auch groß und stark machen. Das verspreche ich dir, mein Knecht.“
    Löckchen nickte lächelnd und drückte nun motivierter das riesige Fass vor sich her.
    Wenig später erreichten die drei Freunde auch Stevens Hühnerfarm, schritten unter dem hölzernen Torbogen hindurch und gelangten auf den Bauernhof, auf dem explizit nur Hühner grasten. Da die dortigen Hühner mit der Spezialmischung aus kleinen Krabben und Fischen gefüttert wurden, waren diese die größten landesweit. Die Nachfrage nach dem Hühnerfleisch aus Blutwäldchen explodierte und machte Blutwäldchen stinkreich.
    Die Drei wurden von Steven, einem dürren Mann mit Cowboyhut und in einem roten Holzfällerhemd, was er entweder ständig trug oder sein Kleiderschrank mit rotfarbenen Holzfällerhemden gefüllt war, begrüßt.
    „Howdy Kumpel!“, sagte er zu Willi und schüttelte geschäftlich seine rechte Flosse. „Kommst rechtzeitig, ay, die Hühner sind ganz wild auf neues Frutter.“
    „Frutter?“, fragte Löckchen Frederick.
    „So nennt Steven die Spezialmischung für seine Hühner. Findet er kürzer als 'Hühnerfutter mit Fisch'. Ist es ja eigentlich auch.“
    Willi erhielt von Steven einen Umschlag mit der vereinbarten Summe an Goldmünzen, die er sicherheitshalber prüfte und abnickte.
    Steven musterte Löckchen, der verschüchtert vor ihm stand. „Ay, bist du das Küken?“, fragte er und hielt ihm freundlich die Hand entgegen.
    Löckchen nickte und schüttelte seine Hand. „Freut mich Sie kennenzulernen.“
    „Ay, hast nen’ Händedruck wie ne’ Frau, aber scheinst ein korrekter Jung’ zu sein.“
    „Zu mir sagte er auch, ich würde ihm die Hand geben wie ein Weib“, sagte Frederick vertröstend. „Dann nahm ich so ein scheiß Huhn in die Hand und ließ es platzen, als wärs’ Luftpolsterfolie. Das hat gescheppert.“
    „Bist ein Drecksack“, murmelte Steven.
    Und er wundert sich, warum er keinen

Weitere Kostenlose Bücher