Mir verspricht dein Name Liebe
inneren Auge sah.
Männer zu verführen, war Vanessa zum Hobby geworden, vor allem Männer, die sich nicht so ohne weiteres verführen ließen. Aber bei Tristan war es nicht nur der sportliche Aspekt, der sie reizte. Er berührte mit seinem ehrlichen Charme auch ein wenig ihr Herz. Und da tat es umso mehr weh, wenn er sie zurückwies.
Aber hier war nun ihre Chance, ihn für sich zu gewinnen. Wenn sie ihn heute auch nicht mehr verführen konnte, konnte sie aber den Weg dazu ebnen.
Da fiel ihr Blick auf Tristans Jacke, aus deren Tasche ein Handy hervor lugte. Das war eine Idee! Sein Handy zu besitzen, eröffnete ihr viele Möglichkeiten, sich in seinem Leben einzurichten.
Sie nahm es gleich heraus und versteckte es in der Schublade ihres Nachtschränkchens. Wenn er danach fragte, könnte sie ihm sagen, er hätte es selbst da hinein gelegt. Oder aber sie könnte ganz ahnungslos tun und behaupten, sie hätte es gar nicht gesehen.
Jetzt musste sie den jungen Mann nur noch in ihr Bett lotsen. Aber wie? Tragen konnte sie ihn ja nicht. Vielleicht reichte es aber auch, wenn sie ihn vollständig entkleidete?
Und sie machte sich sogleich an die Arbeit. Tristan bemerkte offensichtlich nichts. Einmal zog er sie an sich und murmelte: „Isolde!“ Dann war er aber sofort wieder eingeschlafen.
Vanessa ärgerte sich. Sie überlegte, wie sie die Situation noch eindeutiger gestalten könnte. So legte sie zuletzt noch ihren roten BH auf Tristans Brust. Da würde sich der Herr wohl beim Aufwachen einige Fragen stellen!
Dann deckte sie ihn mit ihrer eigenen Bettdecke zu. Zufrieden hauchte sie dem Schlafenden noch einen Kuss auf den Mund und legte sich dann todmüde in ihr eigenes Bett, schlüpfte in einen Schlafsack und schlief augenblicklich ein.
Als Tristan ganz früh am nächsten Morgen erwachte, durchfuhr ihn ein gehöriger Schreck! Wo war er nur? Und wieso war er unbekleidet? Und was machte der rote BH in seinem Arm? Was war passiert?
Er konnte sich nur noch dunkel daran erinnern, dass er Vanessa nach Hause gebracht hatte und dass sie noch einen Drink zusammen genommen hatten. Aber was war dann geschehen? Hatten er und Vanessa…?
Er wagte es kaum, diesen Gedanken zu Ende zu denken? Er stöhnte laut auf. Er hatte rasende Kopfschmerzen und einen Blackout. Und er schämte sich so. In diesem Zustand konnte er Vanessa nicht unter die Augen treten. Schnell zog er sich an und verließ leise die Wohnung.
Vanessa hörte das Zuziehen der Wohnungstür mit Befriedigung. Sollte sich doch Tristan seine Fragen stellen und Gedanken machen. Sie hatte noch einen Trumpf im Ärmel!
Grinsend nahm sie Tristans Handy aus der Schublade und durchsuchte die Namensliste. Da war auch schon die Nummer von Isolde. Aber noch wollte sie ein wenig warten und sich einen wirklich guten Plan zurechtlegen. Summend verließ sie ihr warmes Bett und ging in die Küche, um die Kaffeemaschine anzustellen.
Auf der Straße schaute Tristan auf seine Uhr. Kurz nach halb sieben. Gerro würde jetzt schon aufgestanden sein. Er musste ihn unbedingt sofort sehen. Gerro musste ihm helfen. Es war sicherlich besser ihn vorzuwarnen, also suchte Tristan überall in seinen Taschen nach seinem Handy. Nicht zu finden. Hatte er es bei Vanessa gelassen? Wohl! Aber er konnte unmöglich, jetzt wieder hoch gehen. Er könnte dieser Vanessa nicht in die Augen schauen. Vielleicht bildete sie sich sogar ein, er sei jetzt in sie verliebt. Nein, er würde halt ohne Vorwarnung zu seinem Freund laufen, es war nicht so weit von hier.
Gerro war wirklich schon beim Frühstück, als Tristan an der Wohnungstür klingelte. Ohne ein Wort zu sagen, wurde er in die Küche gezogen und mit einem starken Kaffee versorgt. Gerro wartete schweigend ab.
„Ich habe eine Riesendummheit gemacht“, begann Tristan und Gerro nickte nur dazu. Und dann erzählte er seinem Freund alles, was er noch wusste von der letzten Nacht.
„Was nur habe ich Isolde angetan!“, schloss er seinen Bericht.
„Also“, begann Gerro, „erstens hast du Isolde nichts angetan, denn du bist frei, sie hat dich verlassen!“
Da nickte Tristan mit Tränen in den Augen und der ganze Jammer über diesen Verlust kam wieder hoch. Als Gerro das sah, sprach er schnell weiter, um seinen Freund wieder abzulenken.
„Aber du hast natürlich jetzt ein Problem mit dieser Vanessa. Magst du sie überhaupt?“
Tristan hob fragend sein Schultern. „Mit Isolde kann man sie gar nicht vergleichen, aber gestern war sie sehr lieb zu mir.
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