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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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„Helene lief mit diesem Peter Hollenbusch, einem Bürgerlichen, fort und heiratete ihn heimlich. Das war vielleicht ein Skandal in unseren Kreisen! Heute allerdings würde das kein Mensch mehr so sehen!“
    „Ich weiß nicht“, wandte Isolde da ein, „ich glaube Mutter denkt immer noch so! Obwohl sie Raban jetzt liebt wie einen eigenen Sohn!"
    „Nun ja! Jedenfalls versuchten deine Großeltern alles, damit Sophie nicht genauso handelte. Sie hatten nicht bemerkt, dass Mark von Kornwallenburg ihr den Hof machte. Irgendjemand hatte ihnen zugeflüstert, dass Peters Freund, der Bürgerliche Paul Klinger, in Sophie verliebt war.“
    „Wie kompliziert“, rief Melina aus, „und war er es?“
    „Es mag sein, dass es so war, aber Sophie machte sich nichts aus ihm. Sie war in Mark verliebt und er in sie.“
    „Ja aber, warum hat der Fürst sie dann nicht geheiratet?“, fragte Melina.
    „Es gab unzählige Gerüchte damals. Und ich vermute, dass Cousine Elisabeth, die dann des Fürsten Frau wurde, ihre Finger im Spiel hatte. Soweit ich das jetzt beurteilen kann, war es so: Sophie dachte, der Fürst wollte lieber Elisabeth und mein Cousin Mark dachte, Sophie wollte lieber deinen Vater, Isolde!“
    „Oh Gott“, rief Melina aus, „was für ein Durcheinander!  Konntest du da nicht eingreifen, Mama?“
    „Nein, mein Kind, ich habe damals nichts durchschaut, Elisabeth hatte auch mich getäuscht. Ich wusste nur von dem Unglück meiner Freundin Sophie. Von Mark hörte ich nur durch Elisabeth. Mit ihm selbst habe ich seitdem über nichts Persönliches gesprochen. Erst im Nachhinein, habe ich mir manches zusammen reimen können.“
    „Ja aber, warum hat der Fürst meine Mutter nicht geheiratet, als sie Witwe wurde?“, fragte Isolde ungläubig, „warum bestand er auf meine Hand?“
    „Verletzter Stolz? Ich weiß es nicht“, fuhr die Baronin fort.
    „Jedenfalls zwangen Sophies Eltern sie damals, den viel älteren Ludwig von Barlinghausen zu heiraten, als er um ihre Hand anhielt. Er war eine gute Partie zu jener Zeit und  Mark von Kornwallenburg hatte sich ja nicht erklärt.“
    „Meine Güte“, rief Melina aus, „das ist ja alles so kompliziert. Die Baronin von Barlinghausen hatte ja ganz schön viele Verehrer, als sie jung war!“
    „Ja, das hatte sie. Sie war eine Schönheit! Ich meine, sie ist es immer noch, aber Schönheit wird ja heutzutage meistens mit Jugend gleich gesetzt.“
    Die Baronin verlor sich für einen Augenblick in ihren Gedanken, dann fuhr sie fort:
    „Aber Sophie liebte nur Mark und es brach ihr das Herz, als er dann Elisabeth, die Cousine meines Mannes heiratete. Es ist kein Glück daraus entstanden. Elisabeth starb schon nach ein paar Jahren an Schwindsucht und der Fürst blieb allein und kinderlos.“
    Die Baronin schwieg einen Augenblick.
    „Ich weiß nicht, warum er und Sophie nicht geheiratet haben, nachdem sie beide verwitwet waren. Aber jetzt kann zum Schluss  vielleicht doch noch Glück für sie entstehen, wenn Du, Isolde, dich weigerst, den Fürsten zu nehmen.“
    „Ich weiß nicht“, murmelte Isolde, in Gedanken versunken.
    Sie wusste nicht, ob Sophie und Mark doch noch glücklich werden konnten. Aber sie wusste, warum ihre Mutter und der Fürst nach dem Tod ihres Vaters kein Paar geworden waren. Sophie von Barlinghausen hatte ihn schändlich betrogen. Das aber konnte sie selbst ihrer besten Freundin und der gutherzigen Baronin von Horsten unter keinen Umständen verraten. Sie musste hier auf Gut Horsten schweigen. Aber mit dem Fürsten könnte sie vielleicht doch offen reden? Vielleicht. Ein winzig kleines Fünkchen Hoffnung glomm in ihrem wunden Herzen auf.
     
    Kapitel  18
     
    Tristan arbeitete wie verrückt an seiner Examensarbeit. Gerro hatte Recht gehabt. Arbeit war auch für ihn die beste Medizin gegen Liebeskummer. Am Tage hatte er so viel zu tun, dass er keinen Augenblick lang Muße hatte, um an seine verlorene Liebe zu denken.
    Wenn er abends wieder zu Hause war, kümmerte er sich um seinen kleinen Bruder, half ihm beim Reparieren seines Rennrades, hörte ihm Vokabeln ab und spielte mit ihm Schach.
    Damian war in einer Schach-AG in seinem Gymnasium und sie würden einen Tag vor Ferienbeginn noch Schulmeisterschaften in verschiedenen Disziplinen austragen, auch im Schach. Und da wollte Damian natürlich auch einen der ersten Plätze machen, so wie er es auch bei den Radrennen gewohnt war.
    Tristan, der selbst sehr gut Schach spielen konnte, übte mit ihm verschiedene

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