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Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Titel: Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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musste Miranda und Rabeus unbedingt davon erzählen! Ihr fiel kein anderer Ort als die alte Fabrikhalle ein, wo sie ihre Freunde wiederfinden könnte, und sie hoffte inständig, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte.
    Mira war ganz außer Atem, als sie endlich zum Kanal kam, der sich träge zwischen den Hausmauern entlangschob. Sie stellte sich an das schmiedeeiserne Geländer, um ein wenigLuft zu holen. Was würde Miranda nur sagen, wenn sie ihr von dem Streit um die Kugeln erzählte?
    Die ganze Sache war sowieso sehr verwirrend. Wenn das, was sie da gesehen hatte, in der Zukunft spielte, warum hatte dann Miranda die Kugeln? Und wem gehörte dieses Kinderzimmer, in dem sie sich trafen? Mira hatte es noch nie gesehen. Und was machte Miranda dort?
    Mira lehnte sich an das Geländer und blickte in das Wasser, auf dem weiße Schaumblasen trieben. Jetzt spiegelte es ihr Gesicht dunkel gegen den hellen Himmel.
    Was wollte Hippolyt von ihr, warum ließ er sie beobachten?
    Sie blickte auf ihr Gesicht im Wasser. Ob die Fernsichtkugel auch funktionierte, wenn jemand sich im Wasser spiegelte?
    Mira schauderte.
    Schnell bückte sie sich nach einem kleinen Stein und warf ihn ins Wasser, sodass ihr Gesicht sich in lauter gekräuselten Wellen auflöste. Mira sah nach oben. Die alte Fabrik war nicht mehr weit. Sie lief zu dem Tor, hüpfte die glitschigen Stufen hinab und ging den Uferweg entlang zum Wehr.
    Wieder zog sie ihre Schuhe aus und zuckte zusammen, als das kalte Wasser ihre Füße umspülte. Diesmal balancierte sie schon viel sicherer über den Steg und wollte gerade mit den Schuhen in der Hand die Tür mit Rabeus’ aufgesprühtem Drachen öffnen, da flog sie scheinbar wie von selbst auf. Rabeus stand dahinter. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Erleichterung ab. »Gut, dass du kommst!«
    Mira lächelte. Richtig geraten! Ihre Freunde waren hier.
    Sie folgte Rabeus in das Innere der Halle, die nun viel schummriger war als noch vor ein paar Stunden.
    Es war angenehm kühl hier. Mira konnte in dem ZwielichtMiranda erkennen, die vor einem der alten Webstühle saß und ihren Kopf gegen die große Spule lehnte. Ihr Gesicht lag im Schatten eines Balkens, sodass Mira es nicht sehen konnte.
    »Ich habe mir gedacht, dass ihr hier seid«, begann Mira atemlos. »Und ich fürchte, Madame Pythia hat mich erkannt.« Rabeus sah sie besorgt an. »Sie hat dich erkannt?«
    »Na ja, sie hat mich gesehen, und wenn sie eins und eins zusammenzählen kann, dann weiß sie, dass ich das Mädchen im Spiegel war.«
    Rabeus wiegte seinen Kopf hin und her. »Ich frage mich sowieso, warum Hippolyt nach dir sucht.«
    »Vielleicht weil sie den Spruch zur Erweckung des schwarzen Drachen kennt?«, rief Miranda aus dem Hintergrund.
    Rabeus sah Mira mit großen Augen an. »Du weißt den Spruch, um den schwarzen Drachen zu beschwören?«
    Mira nickte und blickte auf ihre Füße, die kleine nasse Spuren auf dem staubigen Steinboden hinterlassen hatten. »Aber ich verstehe nicht, warum das noch wichtig ist. Das Buch ist doch verbrannt.«
    »Du solltest auf alle Fälle Spiegeln aus dem Weg gehen«, meinte Rabeus nachdenklich. »Wenn sie dich suchen, dann können sie dich in jedem Spiegel sehen.«
    »Aber warum haben sie mich nicht schon längt zu Hause ausfindig gemacht?« Rabeus zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat die Kugel nur eine bestimmte Reichweite.«
    »Möglich!«
    Mira seufzte.
    Eigentlich war sie gekommen, um ihren Freunden zu helfen, und stattdessen schien sie selbst in großer Gefahr.
    Jetzt müsste sie eigentlich von der Kugel erzählen und vor allem von dem, was sie darin gesehen hatte.
    »Und«, fragte Miranda, deren Gesicht Mira immer noch nicht erkennen konnte. »Wo sind die Kugeln?« Ihre Stimme klang rau.
    Mira wurde rot und war froh, dass das in dem dämmrigen Licht der Halle keiner sah. »Immer noch bei Madame Pythia.«
    »Du hast sie also nicht mitgenommen«, stellte Miranda fest.
    Mira trat vorsichtig näher auf sie zu. »Nein.«
    »Das heißt, du hast schon wieder alles vermasselt?« Miranda konnte die Wut kaum unterdrücken. »Kannst du mir mal sagen, warum alles immer schiefgeht, sobald du auftauchst?«
    »Hör auf!« Rabeus trat zwischen die beiden Mädchen. »Du hast es ja auch nicht geschafft, die Kugeln zu stehlen.«
    »Aha, du hältst jetzt zu Mira, oder was?« Miranda warf Rabeus einen wütenden Blick zu.
    Sie stand jetzt dicht vor Mira.
    »Es tut mir leid«, murmelte die kläglich.
    »Hast du in die Kugel geschaut?«,

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