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Mirad 01 - Das gespiegelte Herz

Mirad 01 - Das gespiegelte Herz

Titel: Mirad 01 - Das gespiegelte Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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müssen.«
    »Ich glaube nicht an die Macht des Schicksals. So hast du mich erzogen.«
    »Wie schön, dass es ein wenig gefrucht e t hat . Abe r wir wissen nicht, was Der - de r- tut - was - ihm - gefällt bezweckt, wenn er zulässt, dass manche von uns leiden müssen. Durch den Überfall am Uferplatz hast du zu dir gefunden. Du kannst mit deinem Bruder reden. Vielleicht war mein Tod der Schlüssel, der euch diese Tür geöffnet hat.«
     
    »Dann hätte sie besser zubleiben sollen. Es sind schon genug  Menschen umgekommen. Ich will meine Gaben nicht.«
    Falgon lächelte mitfühlend. »Jetzt kommen wir dem Kern der faulen Frucht schon näher. Es geht dir nicht nur um meine Unversehrtheit. Der Tod von Trigas Leuten setzt euch zwei imme r noc h zu.«
    »Natürlich tut er das. Und die Männer der Stadtwache von Fungor könnten auch noch leben, wenn Twikus und ich nicht ihren Weg gekreuzt hätten.«
    Falgon legte seinen Arm um Ergils Schulter. »Du und dein Bruder, ihr könnt euch nicht für alle Torheiten dieser Welt verantwortlich machen, selbst wenn ihr darin verwickelt seid. Ich habe euch schon einmal erklärt, dass der Überfall im Wald auf Trigas boshaftes Treiben zurückgeht. Wenn je m and für den Tod seiner Männer und für sein eigenes Ableben verantwortlich ist, dann er. Ihr habt nur in Notwehr gehandelt. Und die Stadtwache von Fungor folgte den Befehlen eines noch schlimmeren Unholds.«
    »Dormund hat gesagt, dass alle Befehlsverweigerer enthauptet werden. Oder man wirft sie Wikanders wilden Tiere n vor.«
    »Es gibt Dinge, die wiegen sogar schwerer als der Tod, und es gibt Befehle, denen man sich widersetzen muss, selbst wenn es einen das Leben kostet.«
    Ergil? Die Stimme bahnte sich leise den Weg ins Bewusstsein des nachdenklichen Prinzen, fast so, als hallte sie über einen Abgrund so breit wie die Dinganschlucht.
    Ja, Twikus?
    Ich habe euch zugehört Findest du nicht, wir sollten Falgon fragen, wie er sich unsere Rolle in diesem Spiel der Mächte vorstellt?
    »Spricht dein Bruder gerade zu dir?«, erkundigte sich Falgon schmunzelnd.
     
    »Ja. Anscheinend schaffe ich es immer noch nicht, mein Gesicht unter Kontrolle zu halten. Er möchte wissen, was unsere Aufgabe in diesem Drama um die Zukunft von Mirad is t.«
    »Ihr werdet Wikander vom Thron stoßen und ihn anschließend selbst besteigen.«
    »Das ist schon klar… Nein, ehrlich gesagt, ist es das noch lange nicht. Aber Twikus geht es wohl um etwas anderes: Vielleicht sind wir ja wichtige Figuren in diesem Schachspiel, aber bestimmt nicht die einzigen. Da bist du. Dormund und Schekira sind an unserer Seite. Jeder erfüllt seine Aufgabe. Wie greift alles ineinander und wie können Twikus und ich gegen einen Mann bestehen, der die Ischschsch und vielleicht sogar die Wag g s z u Verbündete n hat?«
    Dormund hatte die Angelschnur unter seinem Hammer festgeklemmt, um dem Gespräch beizuwohnen. Er nickte ihnen zu und hatte auch schon gleich einen Vorschlag parat.
    »Ganz einfach: indem ihr ihn von den Klippen ins  Schollenmeer werft.«
    Ergil verzog das Gesicht. »Ja, damit du dir wieder die Haare wachsen lassen kannst. Ich meine es ernst, Dormund.«
    »Ic h auch , mei n Prinz.«
    »Ehe wir darüber in Streit geraten«, sagte Falgon, »lasst mich folgenden Vorschlag zur Güte machen. Ergil und Twikus, ich kann eure Frage noch nicht zufrieden stellend beantworten. Aber das dürfte sich, wie ich hoffe, bald ändern. Múria wird euch Pforten öffnen, hinter denen ihr machtvolle Gaben findet. Und sie weiß mehr über die Sooderburg als irgendwer sonst. Während i c h euch die letzten sechzehn Jahre im Großen Alten die Flausen ausgetrieben habe, hat sie Soodland von ihrem Krähennest über den Katarakten aus beobachtet. Sie wird wissen, was zu tun ist. In höchstens zwanzig Tagen haben wir Seltensund erreicht und dann bekommst du deine Antworten.«
    »Ich hätte ihn mir nicht so gewaltig vorgestellt«, sagte Dormund unvermittelt. Sein Blick war über Ergils Schulter hinweg nach Westen geschweift und hatte sich jetzt an irgendetwas festgekrallt. Der Prinz drehte sich um.
    Au s de m zackigen Rand des Grotwallgebirges ragte ein einzelner Riese hervor, wie ein Vorkämpfer jener Phalanx, die Wikanders Heere bisher vom Stromland fern gehalten hatte.
    »Das ist der Keil«, sagte Falgon. »Er heißt wohl so, weil der Fendenspund sich vor ihm aufspaltet. Üblicherweise vereinigen sich Flüsse ja zu einem größeren Strom, aber hier ist es anders. Der Keil teilt die

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