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Miranda

Miranda

Titel: Miranda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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pflegte nicht zu lauschen, aber als sie den Namen Jaco b McCaffrey aufschnappte, war ihr Interesse geweckt.
    Landry sah sie an und hob dankbar seinen Becher in ihre Richtung.
    »Ich habe Landry gerade erzählt, dass Mike Houghton zurück ist«, sagte Trey. »Jetzt, wo der Junge groß genug ist, um für seinen Unterhalt zu arbeiten, hat er i h n zurückgefordert.«
    Miranda ließ fast die Kaffeekanne fallen und bekleckerte ihren ohnehin ruinierten Rock. »Toby? Aber Jacob und Junebug sind seine Familie!«
    »Das mag sein, wie es will«, erwiderte der Arzt grimmig, »Mike ist gekommen, um ihn zu sich zu holen.«
    Erschüttert b lieb Miranda stehen. Rachel hatte Toby vor achtzehn Monaten in einem heruntergekommenen Camp gefunden, als sie nach Springwater gekommen war, um d ort zu unterrichten. Die McCaf freys hatten den Jungen bei sich aufgenommen, und insbesondere Jacob vergötterte den Jungen. Er war immer noch schwach von einem Herzanfall, den er kurz nach der Heirat von Savannah und dem Doc erlitten hatte. Junebug und er hatten zwei Söhne im Krieg verloren. Wenn sie jetzt auch Toby wieder hergeben mussten, würde es ihnen das Herz brechen, denn sie betrachteten ihn als ihren eigenen Sohn und liebten ihn innig. Für Toby, der nie zuvor ein richtiges Familienleben gekannt hatte, wäre die Trennung noch schlimmer.
    »Nein«, flüsterte sie.
    »Es gibt nichts, was wir dagegen tun könnten«, sagte der Arzt. Sein Blick ging in die Weite. »Toby ist zu jung, um für sich selber zu entscheiden, und Mike ist sein gesetzlicher Vormund.«
    Miranda war traurig und wütend zugleich. »Ein schöner Vater!«, fauchte sie. »Welcher Vater verschwindet einfach und überlässt seinen Sohn dem Hungertod in den Wäldern?«
    »Miranda«, mahnte Landry sanft.
    »Ich muss in die Stadt«, kündigte Miranda an und griff hinter sich, um die Schürzenbänder zu lösen.
    Aber Landry schüttelte den Kopf. »Bleib bitte hier. Am Sonntag ist die Predigt. Dann haben wir immer noch Gelegenheit, mit den McCaffreys zu sprechen.«
    »Aber...«
    »Miranda!«
    Miranda machte wütend auf dem Absatz kehrt und gin g ins Haus. Wie konnte Landry Kildare so mit ihr reden, wo er noch nicht einmal wirklich ihr Mann geworden war! Sie knallte wütend die Töpfe auf d en Herd und füllte sie mit Wasser, als sie die Besucher davonreiten und Landry ins Haus kommen hörte.
    »Die Jungen bleiben heute in der Stadt«, sagte Landry. »Toby ist ihr Freund.«
    Miranda drehte sich nicht um, sondern fuhr fort, mit dem Geschirr zu klappern. Statt Angst zu haben, schien Jesaiah-oder-Ezeldel den Lärm zu lieben, denn er lachte glücklich in seinem Körbchen und schien ihr mit seinen Ärmchen zuzuwinken.
    »Miranda, sieh mich an!« Landry s Stimme klang ruhig und verriet keinerlei Erregung, aber trotzdem zog Miranda es vor, sich ihm nicht zu widersetzen.
    Sie sah ihn an. Er war schwarz vom Feuer, und seine Kleidung, die erst vom Blut und dann vom Feuer befleckt worden war, war wahrscheinlich für immer verdorben. »Was ist?«
    »Es macht keinen Sinn, wenn wir voreilig in die Stadt stürmen und die allgemeine Unruhe noch steigern. Jacob und Junebug wissen, dass wir kommen, wenn sie uns brauchen, und wir sehen sie übermorgen beim Gottesdienst.«
    Jacob predigte nicht mehr so oft wie früher, aber gelegentlich war er noch dazu breit. Landry oder Tom Bellweather redeten öfter a n seiner Stelle. Seit Rachel und Trey ihr Baby bekommen hatten - ein kleiner Junge, den sie Henry nannten -, hatte selbst der Besitzer des Brimstone-Saloons gelegentlich das Wort ergriffen und aus der Bibel gelesen.
    Miranda traten die Tränen in die Augen, und rasch wischte sie sie weg. »Ich wollte nicht, dass das Gras zu brennen anfängt«, beteuerte sie, um die Stille zu füllen.
    »Es war nicht deine Schuld«, erwiderte Landry und wickelte sich eine Strähne ihres Haares um den Finger. »So, ich muss zurück an die Arbeit. Wenn ich mich gewaschen habe, komme ich zurück.«
    »Gut, ich fange mit dem Abendessen an.« Miranda brach es das Herz, wenn sie an die McCaffreys und Toby dachte. Aber Landry hatte Recht: Es machte keinen Sinn, etwas zu übereilen.
    Dann wunderte Miranda sich, dass er sie nicht für das Feuer verantwortlich machte. Ihr Vater hätte sie angebrüllt und sicher auch geschlagen. Immerhin hätten sie wegen ihrer Sorglosigkeit und Unerfahrenheit alles verlieren können, aber es sah so aus , als ob Lan d r y schon gar nicht mehr daran dachte.
    Er hatte ihr beim Hinausgehen sogar

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