Miranda
beträchtlich auf, aber sie bemühte sich um einen zurückhaltenden Gesichtsausdruck, damit er sie nicht etwa für gierig hielt. »Ich glaube nicht, dass anständige Damen Rot tragen«, bemerkte sie.
Diesmal lachte Landry, und Miranda war verletzt. Hielt er sie etwa nicht für eine anständige Frau? Sie schob ihren Stuhl zurück und wäre davongelaufen, wenn er nicht nach ihr gegriffen und sie am Handgelenk festgehalten hätte.
»Miranda«, sagte er warm und zog sie mit sanftem Druck auf seinen Schoß. Sein Atem strich weich über ihre Wange. »Es tut mir leid.«
Miranda war verwirrt von den Gefühlen, die seine Nähe in ihr weckte, und ihre Verwirrung machte sie zornig. »Ja!«, zischte sie mit hochroten Ohren - wie immer, wenn sie aufgewühlt war. »Ich habe einen Fehler gemacht und einem Mann vertraut, dem ich nicht hätte vertrauen dürfen. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich keine anst ändige Frau bin, Landry Kil dare!«
Er lächelte immer noch, dieser verdammte Mann. Aber seine Augen blickten zärtlich. Dann legte er ihr den Finger auf den Mund. »Schscht«, sagte er, »ich habe nur gelacht, weil ich gerade daran denken musste, wie du diesen Topf da draußen umgerührt hast: mit abgewandtem Kopf, um nicht den Blick von Schweineaugen erwidern zu müssen.«
Seine Schenkel waren hart wie Fels, und seine Brust auch, als er sie mit den Armen umfing. Miranda konnte kaum noch klar denken. »Du solltest mich besser loslassen«, sagte sie lahm.
Landry seufzte. »Ich weiß«, erwiderte er, »aber ich schaffe es einfach nicht. In einer Woche nehmen wir die Kutsche nach Choteau, Miranda. Wir gehen in ein Hotel und essen jeden Tag in Restaurants, als wenn wir in den Flitterwochen wären. Glaubst du, dass du dann so weit bist, mit mir... das Bett zu teilen?«
Mir a nda hätte am liebsten gesagt, dass sie jetzt schon so weit war, aber dann hätte er sie nicht als Dame betrachtet. Miranda wusste so gut wie nichts über die Beziehung zwischen Mann und Frau, obwohl sie bereits ein Kind geboren hatte, aber sie wusste, dass sie nicht allzu begierig erscheinen durfte, wenn sie für ehrenhaft gehalten werden wollte. »Ich denke schon«, sagte sie traurig, »solange du nicht nach Schweinen riechst.«
Wieder lachte er laut, aber diesmal verletzte es sie nicht. Der Himmel alleine wusste, wie lange er sie noch so auf seinem Schoß gehalten hätte, während sie innerlich zerschmolz, wenn nicht Jesaiah-oder-Ezekiel einen lauten Schrei ausgestoßen hätte.
Landry hob Miranda mit seinen kräftigen Händen hoch, stellte sie auf die Füße, und sie eilte in ihr Zimmer. Als sie nach dem Füttern und Wickeln zurückkam, sah sie überrascht, dass Landry gerade den letzten Teller abtrocknete.
Sie hatte noch nie gesehen, dass ein Mann den Abwasch machte, und so blieb ihr vor Verblüffung der Mund offen stehen. Schnell schloss sie ihn wieder, aber Landry hatte dennoch ihre Überraschung bemerkt.
Er lachte leise und schüttelte den Kopf. »Wir haben noch jede Menge heißes Wasser«, sagte er, »falls du gerne baden möchtest?«
Miranda schluckte. Entweder beleidigte er sie schon wieder, oder er wollte sie zum Wahnsinn treiben. Sie wusste es nicht. Es fehlte nicht viel, und sie hätte vor Verwirrung geweint, aber sie schaffte es, sich zusammenzureißen. »Danke für dein nettes Angebot«, erwiderte sie, auch wenn sie nicht sicher war, ob es nett gemeint war.
»Ich trage dir die Wanne in dein Zimmer«, bot er an, »aber du kannst auch hier vor dem Feuer baden.«
»Und wo bist du die ganze Zeit?«, fragte Miranda. Sie mochte vieles sein, aber sie war auf jeden Fall diskret.
Landry grinste, bemühte sich aber um eine ernste Stimme. »Ich lese noch ein bisschen, ehe ich das Licht lösche.«
Miranda schloss die Augen und stellte ihn sich in seinem Zimmer vor, wie er in dem Bett lag, das so sehr nach ihm duftete. Nach einem Ausflug nach Choteau würde sie dieses Bett mit ihm teilen, es sei denn, ihm gefiel etwas an ihr nicht. »Gut«, sagte sie und stimmte damit viel mehr Dingen zu als nur dem Bad.
Zum Glück verfolgte Landry die Sache nicht weiter. Er holte die Wanne aus dem Schuppen, stellte sie vor das Feuer und füllte sie mit Wasser. Es dampfte noch, als er ihr Seife und Handtuch reichte und das Zimmer verließ. Im Nu war Miranda aus ihren Kleidern und im Wasser, in das sie sich bis zum Kinn sinken ließ. Es war herrlich, und sie genoss es, aber schon bald wurde es langweilig. So wusch Miranda sich rasch, stieg aus der Wanne
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