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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besonderes Verhältnis bestanden.
    Die beiden waren mehr Freundinnen gewesen, denn jede hatte der anderen ihre Sorgen und Wünsche mitteilen können.
    Und so war es auch nach dem Tod geblieben.
    Das Gesicht hatte sich so stark vergrößert, daß die gesamte Spiegelbreite von ihm eingenommen wurde.
    Sie stand da und wußte, daß es so kommen würde wie immer.
    Unbehagen stahl sich in ihren Blick. Eine unbestimmte Furcht, obwohl sie doch mit ihrer Mutter so vertraut war.
    Aber sie traute sich nicht, die Arme auszustrecken und das Gesicht zu berühren. Natürlich hatte sie es ein paarmal versucht, aber stets den Befehl bekommen, es nicht zu tun.
    Daran hielt sie sich.
    Miranda fühlte es vom Magen her heiß in die Höhe steigen. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde ein Band ihre Kehle umschnüren, und im Hals begann das Kratzen.
    Tränen stiegen in ihre Augen und rollten über die Wangen.
    Jede Begegnung mit der Frau, die ja schon gestorben war, wühlte das Mädchen innerlich auf. So dauerte es eine Weile, bis sich Miranda so weit beruhigt hatte, daß sie wieder normal mit der Mutter reden konnte.
    Ein paarmal mußte sie schlucken, und sie hörte auch Claudia Mortons Frage. »Weshalb hast du mich gerufen, Kind?«
    »Ich… ich mußte es tun.«
    »Gab es sonst keinen Grund?« drang es flüsternd aus der Spiegelfläche und Miranda entgegen.
    Sie überlegte einen Moment, bevor sie nickte. »Ja.« Bei dieser Antwort bewegten sich ihre Arme fahrig in die Höhe. »Ja, es gab einen Grund. Den will ich dir auch nennen, Mutter. Ich habe das Gefühl, daß wir nicht mehr unentdeckt sind. Jemand hat Verdacht geschöpft. Noch habe ich ihn abwenden können.«
    »Sprichst du von deinem Vater?«
    »So ist es.« Heftig begann Miranda zu nicken. »Ich spreche von ihm. Am gestrigen Abend, als wir den intensiven Kontakt bekommen haben, kam er früher nach Hause. Ich hatte mit ihm nicht gerechnet, er wollte in mein Zimmer und hatte die Tür schon offen, als ich ihn noch soeben zurückstoßen konnte.«
    »Das weiß ich alles.«
    Miranda hatte die Antwort überrascht. »Und du sagst nichts dazu?«
    »Nein, wir haben damit rechnen müssen.«
    Das Mädchen legte die Hände wie bittend zusammen. »Aber er wird bald Bescheid wissen. Beim heutigen Frühstück hat er zwar mit keinem Wort den Vorfall erwähnt, doch ich bin mir sicher, daß er nicht mehr lange warten wird und eine Erklärung verlangt.«
    »Vergiß ihn, Miranda«, flüsterte die Erscheinung.
    Das Mädchen war überrascht.
    »Mum!« rief es aufgeregt. »Das hört sich so endgültig an.«
    »Vielleicht ist es das auch«, erwiderte die Tote orakelhaft. »Der Kontakt mit deinem Vater wird nicht mehr lange bestehen, das kannst du mir glauben.«
    »Ich will dich nicht verstehen, Mum.«
    »Du denkst an seinen Tod, ich weiß.«
    Miranda bekam eine rote Gesichtsfarbe, weil sie sich regelrecht ertappt fühlte. Daran hatte sie tatsächlich gedacht, aber Claudia erklärte ihr gleichzeitig, daß dem nicht so war. »Dein Vater, meine Liebe, ist nicht das Problem. Ich möchte ihn einmal als zweitrangig einstufen. Andere Dinge sind schlimmer.«
    »Und welche?«
    »Es gibt hier in London einen Menschen, der uns gefährlich werden kann. Er ist nur Polizist, aber trotzdem sehr mächtig, denn er besitzt eine Waffe, die man mit dem Wort Kreuz beschreiben kann. Und dieses Kreuz hat es in sich! Es kann nicht nur abwehren, es wirkt auch wie ein Sensor, denn es ist in der Lage, magische Ströme und Felder aufzunehmen. Es kann seinen Träger warnen, ihm sogar Bilder überspielen, und das, ich weiß es genau, ist in der vergangenen Nacht geschehen.«
    Miranda hatte zugehört. Sie nickte auch, obwohl sie das meiste nicht begriffen hatte. »Wie heißt der Mann?«
    »John Sinclair!«
    »Ich kenne ihn nicht, Mutter.«
    Das Gesicht im Spiegel verzog sich zu einem Lächeln. »Es ist auch gut, daß dir dieser Mann noch nicht begegnet ist. Sogar sehr gut, er hätte sofort herausgefunden, daß mit dir etwas nicht stimmt, weil er ja das Kreuz immer bei sich trägt.«
    »Und er weiß nun Bescheid?«
    »Ja, er hat dich und die vier Monstren gesehen.«
    Miranda hob die Hand und preßte sie gegen ihre linke Brust. »Das kann nicht wahr sein. Ich bin ihm nie begegnet…«
    »Sein Kreuz hat das Bild übertragen. Zwei Magien, die meine und die seine trafen zusammen, bildeten einen Schnittpunkt, und dort zeigten sich die Monstren wie das Bild eines Hologramms. Sei versichert, meine Tochter, er weiß Bescheid.«
    Miranda

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