Miras Welt (Mira und Melissa) (German Edition)
feierlich.
Melissas Mutter machte zwar ein verschlossenes Gesicht, aber sie nickte stumm. Sie hatte die Arme um sich gelegt, als ob sie frieren würde. In ihren geröteten Augen erwachte ein winziger Funken Interesse, begleitet von einem Hauch Hoffnung.
Mira überließ sich nun ganz dem Moment der Begegnung mit allen, die erschienen waren, um zu helfen, einen Ausweg aus Johannas Seelennot zu zeigen, den Weg zurück in das Licht der Lebensfreude.
„Johanna, ich bekomme Bilder gesandt, Gefühle und auch Worte. Ich kann Ihnen nicht alles eins zu eins übermitteln, ich werde es in meinen eigenen Worten mitteilen müssen. Das Lichtwesen, das die Aufgabe des Geistführers für ihre jetzige Inkarnation ausübt, zeigt mir gerade viele andere Erdenleben von Ihnen. Ihre Seele hat die Tendenz, sich zu viel Verantwortung aufzuladen. Immer wieder schafft sie sich ausweglose Situationen und will alles allein aus eigener Kraft bewältigen. Aber wir Menschen sind nicht dazu geschaffen. Wir alle brauchen Gottes Hilfe und Unterstützung und die Führung durch seine Engel. Viele Menschen lehnen dies innerlich ab. Sie wollen „eigen-mächtig“ sein. Damit überfordern sie sich aber. Johanna, mir wird auch gezeigt, dass Ihre Seele als Ausweg manchmal sogar den Freitod gewählt hat, wenn sie an einem Punkt im Leben ankam, wo es für sie unerträglich wurde. Heute Morgen erst, war es fast wieder so weit. Sie haben still in Erwägung gezogen, ihr kostbares Leben wegzuwerfen. Aber solange sie keinen besseren Weg wählen, werden Sie immer und immer wieder, Leben für Leben, genau in dieselbe Situation geführt, bis Sie lernen, Hilfe anzunehmen und vor allem – lernen, sich selber zu verzeihen und nicht mehr mit Schuld beladen, die nicht die Ihre ist!
Doch dieses Mal, für diese Inkarnation, haben Sie vor Ihrer Geburt zugestimmt, dass Ihnen unmissverständlich Hilfe zuteilwerden darf, wenn Sie erneut an den Punkt kommen, sich der Verzweiflung hinzugeben. Bisher hatte ihre Seele dies stets entschieden abgelehnt, weil sie der Überzeugung war, diese Entwicklungsphase unbedingt alleine durchstehen zu wollen. Zu viel Ehrgeiz, zu viel Stolz!
Dieses Mal ist es also anders. Den ersten Schritt aus dieser Sackgasse haben Sie bereits getan, weil Sie dieses Mal Hilfe zulassen wollen. Daher ist Melissa rechtzeitig aufgewacht. Sie wurde gezielt von der geistigen Welt aufgeweckt und konnte Ihnen den Alkohol wegnehmen. Das war die erste Hilfe. Die zweite war, dass Melissa sie zu mir brachte, anstatt ärztliche Hilfe zu suchen. Dieses sollte nicht falsch verstanden werden, es ist nur vernünftig, einen verzweifelten, lebensmüden Menschen in fachärztliche Obhut zu geben. Aber durch Ihre Erfahrungen mit der Psychiatrie in ganz jungen Jahren, sind sie blockiert und lehnen ärztliche Hilfe ab. Also bekommen Sie jetzt Hilfe aus der geistigen Welt. Ich selbst bin nur das Sprachrohr.
Johanna, jetzt wird mir die Nacht gezeigt, in der Benito starb. Sie beide haben das so vor Ihrer Menschwerdung „verabredet“. Benito ist eine sehr erfahrene Seele, die kurz davor steht, keine menschlichen Inkarnationen mehr zu brauchen auf ihrem Weg der Entfaltung hin zu Gott. Seine Selbsterfahrung als Mensch ist fast vollständig. Sein kurzes Leben als Klein-Benito war so von ihm gewollt. Er inkarnierte aus Liebe zu Ihnen! Um eine erneute Lernsituation mit Ihnen gemeinsam zu kreieren. Sie sind seit vielen Leben miteinander in tiefer Liebe verbunden.
Der Herzfehler des Kindes war so gewollt! Johanna, im Moment der Geburt ist auch der Moment des Todes ins Buch des Lebens geschrieben. Sie als Mutter hätten rein gar nichts gegen den frühen Tod tun können. Wären Sie in dieser Nacht zuhause geblieben, hätte Benito die Welt kurz danach auf andere Weise verlassen. Es war sein Lebensplan und es war auch Gottes Wille. Niemand, kein Mensch hat allein die Macht über Leben und Tod. Das steht uns nicht zu. Es ist immer eine Sache zwischen Gott und der Seele eines Lebewesens. Es ist ein Mysterium, das wir nicht durchschauen.
Noch mal: Es trifft Sie keine Schuld, keine Schuld!“
Mira machte eine kurze Pause. Sie legte ihre Hände offen auf den Tisch und Johanna legte leise weinend ihre kalten Hände hinein, denn sie brauchte jetzt ein wenig menschliche Wärme und greifbaren Halt.
„Möchten Sie eine Pause haben, Johanna?“
„Ja, bitte. Es wird mir zu viel, ich habe solche Kopfschmerzen!“
„Gut, dann werden wir später weitermachen. Mein Engel stimmt zu, er sagt, Sie
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