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Miras Welt (Mira und Melissa) (German Edition)

Miras Welt (Mira und Melissa) (German Edition)

Titel: Miras Welt (Mira und Melissa) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Lüer
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Etage, so war es beschlossen worden. Markus hatte alles organisiert, die Möbelschlepperei war schon im Gange laut Zeitplan. Morgen oder übermorgen durfte Mira aus dem Krankenhaus raus. Ich freute mich schon auf das Kätzchen Rosalinde, für sie hatte ich ein Spielzeug dabei und auch Leckerlis. Endlich mal wieder mit einem Tier zusammen sein!
    Es war ein sonniger, kalter Tag, aber ohne Schnee oder Eis. So ließ es sich angenehm fahren. Als ich am Lindenhaus ankam, war die meiste Arbeit schon getan. Die Zwillinge Torsten und Torben, die ich insgeheim zärtlich-freundschaftlich „die Weisen aus dem Sternenland“ nannte, hatten mit Miras Sohn zusammen die Möbel rauf- und runtergetragen. Klara war gerade dabei, für Mira frische Bettwäsche aufzuziehen. Das Gästezimmer, das vorerst nun Miras Schlafzimmer sein würde, sah ganz anders aus. Aber schön, sehr gemütlich. Ihr Seelenbild hing so, dass sie es vom Bett aus sehen konnte. Auf dem Tisch unterm Fenster (die kleine Sitzecke war geblieben) stand diesmal kein Blumenstrauß, sondern ein Alpenveilchen im farblich passenden Übertopf. Ich hatte so meine Zweifel, ob es die Wärme im Zimmer vertragen würde.
    „Hallo Klara, da bin ich. Kann ich noch was helfen?“
    Sie schaute freundlich auf und schüttelte den Kopf. „Nein, wir haben eigentlich alles fertig. Es müssen nur noch Lebensmittel einkauft werden. Markus hat Geld dagelassen für Sie, es liegt auf dem Küchentisch. Er hat auch eine Einkaufsliste dazugelegt.“ Klara strich noch mal über die Kissen und die Zudecke, damit alles schön glatt war.
    „Wer holt Mira aus dem Krankenhaus ab?“ fragte ich. „Kommt Sie morgen oder übermorgen raus?“
    „Das wird heute noch entschieden, soviel ich weiß. Das Krankenhaus wird Markus anrufen, weil er der Angehörige ist. Und er ruft Sie dann an, sobald er es weiß. Mira wird mit einem Wagen vom Roten Kreuz transportiert, weil sie noch nicht laufen kann. Sie können sie dann also hier erwarten.“
    „Tja, dann bringe ich mal meine Tasche nach oben und fahre dann zum Einkaufen.“
    „Ich sage dann schon mal „Ade“, Melissa. Meine Arbeit ist hier getan. Thorsten und Torben sind auch grad gegangen. Wo Miras Sohn steckt, weiß ich gar nicht. Ich denke, er wird noch mal reinschauen.“
    Sie schaute mich nachdenklich an. „Ich hätte mich auch gern um Mira gekümmert als Betreuerin, aber offenbar zieht sie Sie vor.“ Klara zuckte mit den Schultern, zog ihre Winterjacke an und machte die Haustür hinter sich zu, mit etwas mehr Kraft als eigentlich nötig. Au weia, da war wohl jemand eifersüchtig, dachte ich.
    Ich zuckte nun meinerseits mit den Schultern und trug meine Tasche und den DVD-Player hoch. Die Zimmertür stand offen, daher fand ich sofort das mir zugedachte Winterquartier. Meine Kleidung war schnell in den Schrank geräumt, das Bett bezog ich mit eigener Bettwäsche. Im Winter musste ich unbedingt Biberbettwäsche haben, sonst konnte ich nicht schlafen. Neben dem Schrank war noch eine Tür, wohin die wohl führte? Gespannt öffnete ich sie einen Spalt und sah zu meiner Freude ein Badezimmer. Oh wie schön, ich würde ein eigenes Bad haben, in meiner Zeit als Miras Gesellschafterin! Die Wanne war richtig alt, aber gepflegt und hatte „Löwenfüße“. Ich holte gut gelaunt meine Badezimmerutensilien und richtete mich ein.
    „Maunz…“
    Oh. Ein leises Stimmchen! „Lindi-Schätzchen, bist du etwa hier?“ Das Kätzchen war wohl aus Versehen im Bad eingesperrt worden. Och je, das arme Hascherle. Ich machte sie unter dem Waschbeckenunterschrank ausfindig und nahm sie in den Arm. Zutraulich wie sie war, fing sie an zu schnurren und rieb ihr Köpfchen an meinem Arm.
    „Warst du hier schon lange? Möchtest du vielleicht was essen oder hast du Durst?“ Ich griff nach den Leckerlis und fütterte sie. Sie sprang dann von meinem Arm und lief ins Erdgeschoss und verkrümelte sich dort. Tja, das alles heute war wohl zu viel der Unruhe gewesen für ihre zarten Katzennerven. Wahrscheinlich vermisste sie ihre Mira sehr. Und auch die gewohnte Ruhe im Haus.
     
     
     
     
    Kurz darauf polterte es an der Haustür. Markus Mertens kam ins Haus, beladen mit einem mittelgroßen Fernseher!
    „Hallo?“ rief er fragend.
    „Ich bin hier oben!“
    Er kam nach oben gestapft und brachte den Fernseher zu mir. (Konnte der Mann Gedanken lesen oder war das Universum einfach heute zur mir besonders freundlich?)
    „Melissa, schön dass Sie da sind. Herzlich willkommen in Miras

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