Miras Welt (Mira und Melissa) (German Edition)
konnte. Es mangelte mir an einer klaren Ausrichtung und ich war schwach und verachtete mich dafür. Mit klagendem Unterton sandte ich einen Hilferuf in die geistige Welt und war bald darauf eingeschlafen.
Seltsamerweise blieb ich trotz des Schlafes mir voll bewusst.
Ich drehte mich um meine eigene Achse und sah, dass ich definitiv nicht mehr in meiner Welt war. Träumte ich? Wachte ich? Eine endlose, blühende Wiese in unglaublich intensiven Farben war alles, was ich anfangs wahrnahm, dazu einen himmlischen Duft! Die Landschaft war mir seltsam vertraut, gab mir eine Art Heimatgefühl. Wie konnte das sein?
Kein Mensch außer mir weit und breit.
Hatte ich meinen Verstand verloren? Da hörte ich eine Stimme:
Nein, deinen Verstand hast du nicht verloren, keine Angst. Aber du bist im Begriff, etwas viel Wichtigeres als das dauerhaft für dein jetziges Leben zu verlieren.
„Wer sagt das?“ Erschrocken blickte ich mich um, sah aber niemanden. Die Stimme kam auch mehr aus meinem Inneren. Ich war mir aber sicher, dass ich nicht mit mir selbst gesprochen hatte. Meine üblichen Selbstgespräche klangen anders.
Komm mit, ich zeige dir etwas. Trau dich, alles wird gut, du wirst sehen. Vertraue mir bitte und beruhige dich.
„Schon wieder! Wer spricht da?“
Niemand war zu sehen. Aber jemand zu fühlen! Ich spürte jetzt eine geistige Präsenz ganz in meiner Nähe. Ihre Schwingung kam mir vertraut vor und eine Erinnerung stieg in mir hoch. Ich hatte dieses Geistwesen schon vor Jahren wahrgenommen. Etwa zwei Jahre nach dem Tod unseres Sohnes. Ich erinnerte mich ganz genau daran: Es war nachmittags, ich lag sehr entspannt und „geistig leer“ auf dem Sofa im Wohnzimmer. Mein Mann und ich sahen fern, irgendetwas Belangloses. Von einem Moment zum anderen waren sie erschienen: Zwei lebende, schwebende Kugeln, etwa so groß wie eine Orange.
Ich sah sie mit meinen Augen und doch nicht mit den Augen. Ich sah sie „geistig“ und optisch zugleich. Sie waren farblos, aber klar umrissen. Ich kann ihr Aussehen nur mit „fester Luft“ umschreiben. Ich fühlte und sah sie, ja vor allem fühlte ich ihre Präsenz. Und erst der Duft! Beide dufteten sehr angenehm, so als wären alle Blüten- und Weihnachtsdüfte gleichzeitig im Raum. Konkreter kann ich es nicht beschreiben. Sie hatten sogar unterschiedliche Düfte, die ich getrennt und gleichzeitig wahrnehmen konnte. Auch im Wesen waren sie klar zu unterscheiden. Bis zu diesem Moment hatte ich nicht gewusst, dass ich auch einen geistigen Geruchssinn hatte. Hellsehen, das ja. Das geschah mit mir zum ersten Mal wenige Tage nach der Geburt von Martin. Aber hellriechen? Eine neue Erfahrung! „Außerweltlich gesehen“ und „gehört“ hatte ich in den Jahren seit der Geburt unseres Jüngsten bereits, aber bis zu diesem Besuch der Geistkugeln, hatte ich noch nie einen geistigen Duft wahrgenommen. Unvergesslich!
Diese lebenden, schwebenden Kugeln brachten mir eine Botschaft. Ich fühlte zuerst die Botschaft in meinem Gehirn als eine Art Päckchen, das sich dann langsam in menschliche Sprache entfaltete, förmlich transformierte. Die Botschaft lautete: „Martin hat ein schönes neues Leben.“ Die Kugeln vergewisserten sich telepathisch, ob die Nachricht korrekt verstanden worden war – und waren dann von einem Moment zum anderen nicht mehr da.
Es ist eine schöne Erinnerung, die ich auf ewig in meinem Herzen bewahren werde.
Waren es Engel gewesen? Das griechische Wort Engel "Angelos" bezeichnet jemanden, der eine Botschaft überbringt. "Engel" sind also Boten Gottes und im Allgemeinen unsichtbare Begleiter der Menschen. Ich kann also nur zu dem Schluss kommen, dass ich damals tatsächlich Besuch von Engeln hatte.
Ich spürte dann, wie die geistige Präsenz neben mir sich freute, und konnte sie jetzt auch optisch wahrnehmen. Genau wie damals war es eine farblose, klar umrissene Kugelform, die wie flimmernde Luft wirkte.
Ja, ich bin das Geistwesen, das du damals als das jüngere, heitere Wesen empfunden hast. Es ist schön und hilfreich, dass du dich erinnerst und mich wiedererkennst.
Wir sind hier in dir, du bist diese Wiese, dieses Land. Dies ist dein Land der Seele. Alles, was du siehst und wahrnehmen kannst, ist Teil von dir und deinem Leben. Alles ist symbolhaft. Du weißt, was Symbole sind. Seelenbilder sind auch Sprache. Lerne, diese Sprache zu verstehen, dann kannst du dich selbst verstehen.
Sag bitte, warum sind wir hier? Und wie ist das überhaupt möglich, was
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