Miras Welt (Mira und Melissa) (German Edition)
geschieht wirklich? Das ist kein Traum, das weiß ich. Aber was ist es dann?
Warum wir hier sind, werde ich dir jetzt sagen: Du musst eine wichtige Entscheidung treffen! Von ihr hängt vieles ab und es betrifft nicht nur dich allein. Und es ist kein Traum, nein, das hier ist auch eine Realität. Ein wichtiger Teil deiner wahren Realität, die viel größer ist, als dein menschliches Bewusstsein es zurzeit erfassen kann. Deine andere Realität, die du gewöhnlich „dein Leben“ nennst, hast du im Moment verlassen. Aber sei nicht besorgt. Es ist alles Teil eines größeren Planes. Warte noch etwas, dann werde ich dir alle Fragen, soweit es mir erlaubt ist, beantworten, so gut ich es vermag. Zunächst aber führe ich dich zu wichtigen Momenten und Stationen deines Lebens, wenn du erlaubst. Das ist wichtig, dass du es mir erlaubst! Ich werde nichts tun, was du nicht willst.
Ich nickte, denn ich fühlte mich jetzt auf einmal überaus wohl, so geborgen und sicher. Und ich fühlte mich leicht, sorgte mich über gar nichts mehr, denn alles fühlte sich so natürlich an. Ich fühlte auch eine ganz starke Vertrautheit mit der Umgebung, so als wäre sie ein lebendiges Wesen, das mir sehr nahe stand. Nun ja, wieso auch nicht? Ich musste über mich selbst leise lachen. Wenn das da alles „ich war“, mein eigenes Land der Seele, dann würde es wohl auch gefühlsmäßig vertraut sein müssen! Das hatte ich ja anfangs schon gespürt, dass ich hier nicht fremd war.
Ja, ich bin bereit. Ich bin jetzt bereit, ganz sicher.
Gut. Schließe nun deine Augen und lass geschehen, was geschehen will. Nimm diese Truhe von mir auf deine Reise mit, du wirst sie unterwegs füllen. Lass uns am Anfang beginnen, in deiner Kindheit. Du wirst jetzt deine Seelenreise antreten. Ich führe dich und bereite deinen Weg.
Vorfreude breitete sich in mir aus. Eine Seelenreise! Das klang verheißungsvoll und sogar etwas abenteuerlich. Die hübsche Truhe aus Holz in meinen Händen war wie aus dem Nichts erschienen. Ich schloss meine Augen und wartete. Einige Atemzüge später hörte ich:
Öffne nun deinen Geist und siehe!
Ich öffnete mich und sah eine dunkle Höhle, aus der eine Quelle entsprang. Das Wasser floss und sprudelte fröhlich voran, es war klar und bar jeder Trübung. Vor mir entstand eine ganze Welt! Sie war ganz neu und jung und schön. Frisches Grün überall, Tierkinder sah ich, sie liefen am Bach entlang und tranken lebensdurstig.
Und dann sah ich ein Kind, das aus der Höhle krabbelte und dem Bach folgte. Ich musste das unbedingt genauer ansehen, dachte ich und lenkte meine Aufmerksamkeit auf dieses Bild. Das Kind folgte immer noch dem Bachlauf. Es krabbelte jetzt nicht mehr, es lief sicher auf seinen Beinchen, patschte mit Wonne im Wasser herum und haschte nach kleinen Fröschen und Fischen. Ja, sie alle spielten mit ihm und es mit ihnen.
Das Kind setzte seinen Weg fort, es wurde dabei älter und immer sicherer im Gang. Ich sah, dass es in einiger Entfernung ein Gebirge vor sich hatte. Ein wirklich weiter Weg. Ich ahnte, dass er voller Hürden sein würde. Und dieses Gebirge erst! Karst, kalt, hart. Erschreckend groß. Wenig Nahrung, wenig Sonne. Wollte es etwa wirklich dorthin? Gar darüber hinaus?
Diese Welt da und das Kind… war ich das? Verwirrt richtete ich meine Aufmerksamkeit auf meinen Geistführer und sandte ihm ein fragendes Gefühl. Die Antwort meines Begleiters war:
Ja, das ist eine Bilderlandschaft aus deinem eigenen Sein. Wir werden verschiedene Stadien deiner Entwicklung betrachten. Deine Kindheit wird überschattet von dem Gebirge, welches noch in weiter Zukunft liegt. Das Kind kann das Hindernis, diese große Herausforderung an seine Kraft und Geschicklichkeit, noch nicht wahrnehmen. Schau, es ist ein gesundes Kind, das vom Wasser des Lebens trinkt und seine Freude hat an der Gemeinschaft mit den Lebewesen der Natur. Ein schönes Kind, voller Liebe zu allem was lebt. DU bist gleichsam dieses Kind! Alle Kinder sind schön! Sie strahlen ein herrliches Licht aus. Du gehörst zu den Kindern, die mit sehr viel Licht geboren wurden. Sie bringen es mit auf die Welt als Geschenk Gottes, um anderen ein Licht in ihrer Dunkelheit zu sein.
Wir werden jetzt zu einer anderen Szene übergehen. Schau und spüre genau hin und formuliere, was du siehst.
Ich sah nun keine symbolhafte Landschaft mehr, sondern Szenen aus meiner Kindheit. Kleine Filmchen liefen vor meinem geistigen Auge ab. Lebendig gewordene Erinnerungen: Ich sah
Weitere Kostenlose Bücher