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Mischpoche

Titel: Mischpoche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Gelichter. Da wird schon einer dabei sein, der den Bruch g’macht hat. Denen musst zuwesteigen. Ned jemandem wie mir. Ich hab damit nix zu tun. Glaubst, i hätt sonst ned a hieb- und stichfestes Alibi, das ich dir in einer Art erzählt hätt’, dass dir denkst, ich bin der Karl May.«
    Auch diese Sätze klangen ziemlich glaubwürdig.
    »Du weißt aber auch, wie’s ist«, entgegnete Bronstein daher, »wenn wir jemanden Bestimmten ned finden, dann nehmen wir halt wen anderen. Unter’m Strich ist das wurscht, es trifft keinen G’fehlten.«
    Deutsch wurde blass. Er wusste, dass Bronstein nicht bluffte. Die Polizei hatte keine Skrupel, den nächsten Besten zu arretieren, damit die Aufklärungsrate stimmte. Und bei seinem Vorleben gab es wohl kein Gericht im ganzen Land, das ihn nicht schuldig sprechen würde.
    »Ich mein, Toni, es geht um Mord. Da musst schon mit etwas G’scheiterem rüberkommen als mit einem ›i war’s ned’‹, verstehst?«
    »Das tät’ ich ja sofort, wenn ich könnt’. Aber ich weiß rein gar nichts über die G’schicht’, das müssen S’ mir einfach glauben. I war doch die letzten Tag’ viel zu blau, als dass ich irgendetwas g’merkt hätt’. Und grad gestern hab’ ich meinen Rausch ausg’schlafen. Allein und ohne Zeugen. Was soll ich denn machen?« Deutsch klang direkt verzweifelt.
    Bronstein beugte sich vor. Es war die Zeit gekommen, dem Verdächtigen einen Strohhalm zu bieten, an den er sich klammern konnte. »Schau«, sagte er begütigend, »ich kann dir ned helfen, wenn du mir ned hilfst. Irgendetwas musst du mir schon bieten, sonst kann ich nichts für dich tun. Und dann …« Bronstein unterstrich seine Worte mit einem Kreuzzeichen.
    Nun richtete sich auch Deutsch auf. Er winkte Bronsteins Gesicht näher zu sich und flüsterte dann: »Schaut euch den Moransky in der Praterstraße einmal an. Angeblich ein ganz ein feiner Herr und ehrlicher Geschäftsmann. Topfen! Der hat mehr g’fladert als wir alle zusammen. Würd’ mich nicht wundern, wenn der nicht auch über Leichen ginge.«
    Ohne diese letzte Information zu kommentieren, stand Bronstein auf und verließ grußlos den Raum, einen verdatterten Deutsch darin zurücklassend. Im Nebenraum traf er dort nun auch Pokorny an, den er zuvor hatte holen lassen.
    »Und? Was sagt ihr?«, fragte er die drei Kriminalisten, die dieVernehmung in diesem Zimmer verfolgt hatten.
    »Geh, bitte, der war das. Hundertprozentig«, begann Pokorny. »Das ist wie die Wiesmeier-G’schicht’ im Zehnerjahr. Der Toni wird alt. Und wer alt wird, der macht Fehler …«
    »A so? Du bist auch nicht mehr der Jüngste, vergiss das nicht«, warf Bronstein ein. Pokorny aber ließ sich nicht beirren. »Der ist erst seit drei Monaten wieder draußen. Der ist sicher komplett blank und braucht dringend eine Marie. Und mit der Hausmamsell hat er halt ned g’rechnet. Wie g’sagt, wie der Wiesmeier damals. Der hat …«
    »Nix Wiesmeier«, unterbrach Bronstein den Redefluss seines Mitarbeiters, »da geht’s jetzt um den Deutsch. Und der hat noch nie jemanden umgebracht.«
    »Du vergisst den Buckel vom Praterstrizzi. Wegen dem ist er ja zuletzt g’sessen.«
    »Ja, schon wahr, aber das war wahrscheinlich wirklich Notwehr …«
    »Das war das böhmische Mariedl auch. Der hat die g’sehen und hat sich denkt, wenn die ihn verpfeift, dann fahrt er gleich wieder fünf Jahr’ ein. Und mit Mitte 40 willst du dir das einfach nicht mehr antun.«
    »Also, ich weiß nicht. So einen kaltblütigen Mord trau ich dem Toni einfach nicht zu.« Bronstein fingerte eine weitere Zigarette aus seinem Etui und bot den beiden Beamten gleichfalls eine an. Die bedienten sich und gaben ihm im Gegenzug Feuer. Bronstein blies den Rauch aus und sah dann Pokorny erwartungsvoll an.
    »Wissen wir schon was über das Opfer?«
    Pokorny griff nach dem Aktendeckel, den er mitgebracht hatte, und öffnete ihn. »Brigitte Sevcik. 36 Jahre. Alleinstehend. Im Dienst des Wohnungsinhabers seit 1910. Keine Auffälligkeiten.«
    »Einen Galan hat s’ nicht g’habt? Was sagt ihre Herrschaft?«
    »Ja. Richtig. Die hab’ ich in der Zwischenzeit befragt«, bemühte sich Pokorny um Professionalität. »Die sagen, sie hat sich vor zehn Jahren einmal in irgend so einen Griasler verschaut, aber das ist lange her. Und seitdem lebt sie angeblich fromm wie eine Klosterschwester.«
    »Na servus. So ein ausg’schamtes Luder«, grinste Bronstein.
    »Ha ha«, machte Pokorny pikiert.
    »Haben wir schon einen

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