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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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viel steht fest. Trotzdem ist sie zweifellos attraktiv. Ihr Mut beeindruckt mich, obwohl ich denke, dass er die meisten Gentlemen eher irritieren und erzürnen würde. Aber einige von ihnen würden wohl tatsächlich darüber hinwegsehen, um das Gestüt an sich zu bringen. Und nun …“, kopfschüttelnd betrachtete er die Angel, „… sollten wir und beeilen, sonst fangen wir nichts mehr.“
    Max war stehen geblieben, um den Mann zu mustern, der – genau wie sie – Miss Denby und Sultan beobachtet hatte und der jetzt anscheinend zum Herrenhaus zurückkehren wollte. Irgendetwas an dem Unbekannten gefiel ihm nicht.

5. KAPITEL
    S ehr zufrieden mit ihrem Angelerfolg baten Max und Alastair die Köchin, ihnen zwei der gefangenen Forellen zum Frühstück zu braten.
    Nachdem sie die Küche verlassen hatten, begab Alastair sich auf sein Zimmer, um sich umzukleiden. Max jedoch blieb vor der Tür zu den Räumlichkeiten seiner Tante stehen.
    Während er schweigend neben seinem Cousin am Flussufer gesessen hatte, war ihm die ganze Zeit nicht aus dem Kopf gegangen, wie unglücklich Miss Denby sein musste. Nein, das war nicht ganz richtig. Eigentlich hatte er nicht vergessen können, wie hübsch und temperamentvoll sie war. Es fiel ihm schwer, nicht an ihr ansteckendes Lachen, ihre runden Brüste und ihre entzückende Kehrseite zu denken. Aber er hatte sich gezwungen, über ihre schwierige Situation und auch über den Mann nachzugrübeln, der sie offenbar beobachtet hatte.
    Um ihr zu helfen, war ihm nichts anderes eingefallen, als bei seiner Tante ein paar Informationen einzuholen. Denn obwohl es ihm seltsam vorkam, konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, etwas unternehmen zu müssen. Sollte Tante Grace ihm versichern, dass zu ihren Gästen nur die ehrenwertesten Gentlemen gehörten, dann brauchte er sich keine weiteren Sorgen um Miss Denby zu machen.
    Er klopfte und wurde sofort hereingebeten.
    „Max, welch angenehme Überraschung!“ Grace Ransleighs Gesicht drückte Erstaunen, Neugier und echte Freude aus. „Trinkst du eine Tasse Schokolade mit mir? Oder soll ich einen Kaffee für dich bringen lassen? Ich habe gehört, dass viele Offiziere nach dem langen Aufenthalt auf dem Kontinent lieber Kaffee als Tee trinken. Und da ich bisher eine so schlechte Gastgeberin war …“
    „Unsinn!“, unterbrach Max sie. „Ich will dich nicht lange aufhalten und möchte nichts trinken. Ja, ich werde mich nicht einmal setzen, denn ich war mit Alastair zum Angeln am Fluss und bin noch nicht dazu gekommen, mich umzuziehen.“
    Sie hob die Augenbrauen. „Ich bin euch beiden sehr dankbar dafür, dass ihr euch von meinen anderen Gästen fernhaltet. Du weißt, wie gern ich euch bitten würde, an den gemeinsamen Mahlzeiten oder an unseren Unternehmungen teilzunehmen. Aber das ist leider ganz unmöglich. Sag, musstest du die Hoffnung, einen neuen Posten im diplomatischen Dienst zu finden, wirklich aufgeben?“
    „Vorerst ja. Ich habe allerdings ein paar Ideen für die Zukunft, doch es wäre sinnlos, sie in die Tat umsetzen zu wollen, solange Vater so verärgert ist. Er könnte jeden meiner Pläne zunichtemachen, wenn er das nur will.“
    „Allerdings! Das ist typisch James“, meinte sie mitfühlend. „Er ist ein brillanter Redner und ein fähiger Politiker, aber seine Qualitäten als Vater waren noch nie überragend. Wenn er nur nicht so dickköpfig wäre! Manchmal würde ich ihn am liebsten durchschütteln.“
    Das Mitgefühl seiner Tante tat ihm gut. Doch eigentlich hatte er sie ja aufgesucht, weil er etwas anderes mit ihr besprechen wollte. „Lass uns nicht über mich und meine Probleme reden“, meinte er. „Erzähl mir lieber, ob du mit dem Verlauf deiner Hausparty zufrieden bist. Ich weiß, dass es Jane hauptsächlich darum geht, ein paar Ehen zu stiften. Hat sie Erfolg gehabt? Und vor allem: Hat Lissa ihren Traummann gefunden?“
    „Lissa amüsiert sich köstlich. Und mehr wollen wir auch gar nicht. Ich jedenfalls möchte nicht, dass sie so jung heiratet. Was die anderen Gäste betrifft, so scheint es da ein paar vielversprechende Entwicklungen zu geben.“
    Um einen unverfänglichen Ton bemüht, berichtete Max, dass er zufällig eine der jungen Damen kennengelernt hatte. Und da er sah, wie erschrocken seine Tante dreinblickte, versicherte er ihr rasch, dass nichts Skandalöses geschehen war. „Sie stürzte gestern Nachmittag ins Gewächshaus, wohin ich mich zum Lesen zurückgezogen hatte. Vermutlich wollte sie ein

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