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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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zu behaupten wäre sehr unhöflich. Er entstammt einer alten Familie und ist ein Ehrenmann. Es stimmt allerdings, dass er gern eine Erbin heiraten würde – genau wie viele andere Gentlemen auch.“
    Er ist also ein Mitgiftjäger, dachte Max. „Gibt es unter deinen Gästen sonst noch jemanden, der die Angel nach Miss Denby ausgeworfen hat?“
    Diese Frage erregte die Aufmerksamkeit seiner Tante. Prüfend musterte sie ihn. „Du interessierst dich für sie?“
    „Sieht sie aus wie eine junge Dame, die mein Interesse wecken könnte?“ Er schämte sich, weil er in herablassendem Ton über die faszinierendste junge Frau sprach, die ihm in letzter Zeit begegnet war. Aber was blieb ihm anderes übrig?
    Zum Glück wusste Grace Ransleigh, dass er in der Vergangenheit ausnahmslos mit jungen Schönheiten geflirtet hatte. Das hoffnungsvolle Leuchten in ihren Augen erlosch. „Nein“, murmelte sie.
    „Ich fand sie allerdings erfrischend unkonventionell.“
    „Oh ja, das ist sie. Arme Diana! Sie tut mir wirklich leid, weil das Mädchen ihr solche Schwierigkeiten bereitet.“
    Da er nun alles, was ihn interessierte, erfahren hatte, beschloss Max, sich zu verabschieden. Womöglich kam seine Tante sonst noch auf die Idee, ihm eine Braut zu suchen. „Mein Frühstück müsste inzwischen fertig sein“, erklärte er. „Und ich gestehe, dass ich recht hungrig bin.“
    „Lasst euch die Forellen schmecken. Es war nett, mit dir zu reden. Und ich hoffe sehr, dass du lange genug bleibst, um mir ein wenig mehr von deiner Zeit zu widmen, sobald die Gäste abgereist sind. Und Lissa und Jane freuen sich ebenfalls darauf, sich endlich ausführlich mit dir unterhalten zu können.“
    „Das würde mir auch gefallen.“
    „Dann bis bald, mein Lieber. Ich wünsche dir einen schönen Tag.“
    Max zog ihre Hand an die Lippen und hauchte einen Kuss darauf. „Viel Spaß mit deinen Gästen!“ Damit verabschiedete er sich und begab sich in den Raum, den Alastair zu seinem Privatsalon erkoren hatte. Unterwegs dachte er über all das nach, was er soeben erfahren hatte.
    Es gab also zwei Gentlemen, die an Miss Denby interessiert waren: Stantson und Henshaw. Seine Tante schien davon überzeugt zu sein, dass es sich um Ehrenmänner handelte. Und das bedeutete, dass er sich keine Sorgen um Miss Denby machen musste. Vorsichtshalber würde er Alastair noch fragen, was er über die beiden wusste. Wenn auch sein Cousin nichts Nachteiliges über sie zu berichten hatte, dann bestand wohl keine Gefahr für die junge Dame.
    Max fand es ein wenig verwirrend, dass Caroline Denby eine solche Faszination auf ihn ausübte. Im Allgemeinen bevorzugte er tatsächlich Frauen, die ganz anders waren als sie. Dennoch hatte er nicht die Wahrheit gesagt, als er seiner Tante versicherte, er habe kein Interesse an Miss Denby. Tatsächlich bedauerte er, dass er sie vermutlich nicht wiedersehen würde. Im Gegensatz zu all den anderen jungen Damen in Barton Abbey war sie überhaupt nicht langweilig.
    Einige Tage später saß Max wieder mit einem Buch im Gewächshaus. Alastair hatte sich mit dem Gutsverwalter in dessen Haus verabredet. Somit blieb er sich selbst überlassen.
    Am Abend zuvor hatte sein Cousin ihm mitgeteilt, dass er einen Brief aus London erhalten hatte. Darin hatte unter anderem gestanden, dass der Colonel, der Max’ früheres Regiment geführt hatte, von Paris nach England zurückgekehrt war. Alastair hatte vorgeschlagen, sich bei dem Colonel nach einer Offiziersstelle in der Armee zu erkundigen. Max hatte beschlossen, diesen Rat zu befolgen. Seitdem verspürte er endlich wieder ein wenig Hoffnung in Bezug auf seine Zukunft.
    Entspannt schlug er sein Buch auf und vertiefte sich in den Inhalt. Erst als ihm ein Hauch von Lavendel in die Nase stieg, schaute er auf. Im gleichen Moment hörte er, wie jemand ein leises „Oh“ ausstieß.
    Nicht weit von ihm entfernt stand Miss Denby.
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Erscheinen ihn so freuen würde.
    Sie allerdings schien seine Freude nicht zu teilen. Sie ging ein paar Schritte rückwärts und meinte: „Verzeihen Sie, Mr Ransleigh, ich wollte Sie nicht stören.“
    „Dann sind Sie nicht hier, weil Sie nach mir gesucht haben?“, neckte er sie.
    „Keineswegs! Ihre Cousine Lissa, die sich mit meiner Stiefschwester Eugenia angefreundet hat, erwähnte, dass Sie und Alastair heute gar nicht hier sein würden.“
    „Sie wollten also wirklich nicht zu mir?“ Er setzte eine betrübte Miene auf. „Das

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