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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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versetzt meinem Selbstbewusstsein einen herben Schlag.“
    Im ersten Moment sah sie verwirrt drein, doch dann begriff sie, dass er sie nur neckte. „Ich bin ziemlich sicher, dass Ihr Selbstbewusstsein diesen Rückschlag recht gut verkraftet. Aber wie ich schon sagte: Ich möchte Sie bei Ihrer Lektüre nicht stören. Deshalb werde ich mich sofort zurückziehen.“
    Das war natürlich klug. Doch es gefiel ihm nicht. „Da Sie mich nun einmal beim Lesen unterbrochen haben, können Sie ruhig einen Moment bleiben, Miss Denby.“
    Sie hob die Brauen. „Sie möchten ein wenig mit mir plaudern, damit wir ein weiteres kleines Geheimnis miteinander teilen?“
    Er lachte. Wie schön, dass sie ihn ebenfalls neckte! „Setzen Sie sich ein paar Minuten zu mir!“ Einladend wies er auf den Platz neben sich – und stellte überrascht fest, dass er tatsächlich den Atem anhielt, so gespannt war er auf ihre Antwort. Es wurde ihm auch bewusst, wie sehr sein Puls sich bei ihrem Anblick beschleunigt hatte. Und sogar andere Teile seines Körpers reagierten auf ihre Anwesenheit. Gewiss wäre es vernünftiger gewesen, sich von ihr fernzuhalten. Aber er verspürte nicht die geringste Lust, sich vernünftig zu benehmen.
    Er hörte, wie ihre Röcke raschelten, als sie sich zu ihm setzte. Bedauernd stellte er fest, dass sie wieder eines ihrer hässlichen Kleider trug. Und diesmal hatte sie nicht vergessen, ihre wundervollen Brüste unter einer Stola zu verstecken.
    Nun, immerhin konnte er sich an ihrem Gesicht mit den fein geschwungenen Lippen und den warm blickenden Augen erfreuen.
    Während er sie noch fasziniert musterte, hob sie den Blick. Ihre Augen verdunkelten sich. Und ihm war, als würde er in diesen Tiefen versinken.
    Rede mit ihr, sonst geht sie wieder, schalt er sich selbst. Doch stattdessen beugte er sich ein wenig zu ihr hinüber und fragte sich, wonach ihre Lippen wohl schmecken würden. Bei Jupiter, warum übte diese junge Frau, die nicht einmal besonders schön war, eine so starke Anziehungskraft auf ihn aus?
    „Sind Sie Ihrem Ziel ein wenig näher gekommen?“, erkundigte er sich.
    Sie gab einen kleinen enttäuschten Laut von sich, wobei sie die Lippen zu einem O formte.
    Wie gern hätte er sie geküsst!
    „Ich fürchte, nein“, erklärte Caroline. „Wie zu erwarten war, kommt keiner der Männer – ich spreche von den offiziellen Gästen Ihrer Tante – in Frage.“ Ihre Augen blitzten schelmisch auf. „Bei ihnen handelt es sich ausnahmslos um Gentlemen. Um sicher zu gehen, habe ich jeden von ihnen noch einmal einer Überprüfung unterzogen. Einige umwerben offensichtlich die eine oder andere junge Dame. Zwei sind an mir interessiert. Sie würden kaum Nein sagen, wenn sie die Chance bekämen, mich zu kompromittieren, aber sie würden auch darauf bestehen, mich zu heiraten. Ich werde also weitersuchen müssen.“
    Sie krauste die Stirn. „Vielleicht wäre es einfacher, wenn Lady Melross nicht ebenfalls zu den Gästen zählte. Ich persönlich hege ja den Verdacht, dass Lady Claringdon darauf gedrängt hat, dass die alte Klatschbase eingeladen wird. Denn so ist sichergestellt, dass jeder Gentleman, der in einer auch nur annähernd kompromittierenden Situation mit einer jungen Dame überrascht wird, gezwungen ist, ihr einen Antrag zu machen. Es sei denn, er würde keinen Wert darauf legen, als Ehrenmann zu gelten.“ Sie seufzte. „Ich wünschte, einer von ihnen wäre unmoralisch genug, mich zu ruinieren.“
    „Lady Melross genießt es, schlecht über andere zu reden“, stimmte Max ihr zu. Er verabscheute die Dame, denn sie war eine der Ersten gewesen, die das Gerücht über das Ende seiner Karriere in die Welt hinausposaunt hatte. Auch von dem Streit mit seinem Vater hatte sie irgendwie erfahren. Und natürlich hatte sie nicht gezögert, all ihren Freundinnen unter dem Siegel der Verschwiegenheit davon zu erzählen. Er wusste, dass es für sie nichts Schöneres gab als schlechte Nachrichten. Dennoch hatte er den Eindruck gewonnen, dass sie es besonders auf ihn abgesehen hatte.
    Miss Denby trommelte gedankenverloren mit den Fingern auf der Bank. „Ich wünschte, ich könnte mein Pferd heiraten. Sultan ist – Anwesende ausgeschlossen – das interessanteste männliche Wesen weit und breit. Und er würde es auch bleiben, selbst wenn man ihn … äh … seiner männlichen Werkzeuge beraubte.“
    Max brach in lautes Lachen aus. „Sie sagen wirklich die merkwürdigsten Dinge!“, stieß er schließlich atemlos

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