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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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zu. „Wie kommt es, dass du die schöne Miss Denby nie erwähnt hast?“, wollte er wissen. „Hast du noch mehr so interessante Geheimnisse? Ich dachte, du bist zutiefst deprimiert, weil du deine Stellung verloren hast. Doch stattdessen stellst du heimlich den Frauen nach und lernst tatsächlich ein so appetitliches kleines Ding wie unsere Reiterin kennen.“
    Es kostete Max einige Mühe, nicht aufzubrausen. „Darf ich dich daran erinnern“, erklärte er steif, „dass das appetitliche kleine Ding zu den Gästen deiner Mutter gehört? Allein schon deshalb ist Miss Denby unerreichbar für jemanden wie mich oder dich. Da brauche ich dir wohl nicht auch noch ins Gedächtnis zu rufen, dass unerfahrene Frauen in der Regel weder deinem noch meinem Geschmack entsprechen.“
    „Ist sie wirklich unerfahren?“, gab Alastair zweifelnd zurück. „Um Himmels willen, sie trägt Hosen und reitet im Herrensattel! Ich kann noch immer nicht fassen, dass ich nicht sofort bemerkt habe, dass der vermeintliche Stallbursche eine Frau war! Das beweist wieder einmal, dass man nur das sieht, was man zu sehen erwartet. Immerhin muss ich zugeben, dass sie eine exzellente Reiterin ist.“ Er lachte leise auf. „Ich hätte nichts dagegen, von ihr bestiegen zu werden und zu spüren, wie sie ihre wohlgeformten Beine um meine Hüften schlingt.“
    Eine Woge des Zorns überrollte Max. „Hör auf damit“, schimpfte er. „Sie ist eine Dame, und du beleidigst sie.“
    „Du hast es wohl selbst auf sie abgesehen?“ Alastair zeigte keinerlei Reue. „Wenn sie aller Welt ihren famosen Hintern zeigt, dann braucht sie sich nicht zu wundern, dass sie bei jedem heißblütigen Mann verbotene Wünsche weckt. Übrigens, ich sehe gerade, dass wir nicht die Einzigen sind, die sie bewundert haben.“ Er wies auf eine Gestalt in der Nähe der Koppel. „Da ist noch ein Mann, der anscheinend die Augen nicht von ihr lassen konnte.“
    Max schaute in die angegebene Richtung. „Wer ist das?“ Er kniff die Augen zusammen.
    „Woher soll ich das wissen? Vermutlich einer von Mutters Gästen. Einer dieser Dummköpfe, die nichts Besseres zu tun haben, als heiratsfähige junge Damen zu begutachten. Schwächlinge allesamt! Dandys! Wenn ich schon sehe, wie sie sich anziehen!“ Voller Verachtung schüttelte Alastair den Kopf. „Doch noch einmal zurück zu dem Mädchen … Bist du sicher, dass die Kleine noch unschuldig ist?“
    „Vollkommen!“
    „Kennst du sie etwa näher?“
    Zu lügen wäre sinnlos gewesen. Also gab Max seinem Cousin eine verkürzte Version seines ersten Treffens mit Miss Denby. Den skandalösen Vorschlag, den sie ihm unterbreitet hatte, erwähnte er vorsichtshalber nicht.
    Dennoch meinte Alastair: „Hölle und Teufel, was für ein Temperament! Sie würde eine wundervolle Geliebte abgeben.“ Als er sah, dass Max ihn erneut tadeln wollte, machte er eine beschwichtigende Geste. „Reg dich nicht unnötig auf. Ich habe begriffen, dass Miss Denby tabu ist. Es wird wohl stimmen, dass sie eine Dame ist. Was mich allerdings noch mehr darüber staunen lässt, dass sie Hosen trägt und im Herrensattel reitet.“
    Max hob leicht die Brauen.
    „Wenn ihre Stiefmutter sie wirklich verheiraten will, könnte das tatsächlich einige Probleme aufwerfen. Stell dir nur vor, wie die Klatschbasen reagieren, wenn sie von den Reitgewohnheiten der Kleinen erfahren. Obwohl … Also ich kann mir durchaus vorstellen, dass der eine oder andere Gentleman die Fesseln der Ehe gern auf sich nimmt, wenn das Denby-Gestüt dadurch zu seinem Eigentum wird.“
    „Genau das befürchtet Miss Denby. Sie will nicht heiraten, weil sie dann riskiert, die Kontrolle über den Besitz zu verlieren.“
    Alastair nickte. „Das kann ich sogar verstehen. Niemand würde die Führung eines so hervorragenden Gestüts jemandem überlassen wollen, der von der ganzen Materie keine Ahnung hat.“
    „Ja, es muss schrecklich sein zu erleben, wie etwas, für das man jahrelang gearbeitet hat, von jemanden übernommen wird, der es nicht halb so gut macht wie man selbst. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es wohl ist, zusehen zu müssen, wie das eigene Lebenswerk ruiniert wird, während man selbst keine Möglichkeit hat, das zu verhindern.“
    Alastair warf ihm einen forschenden Blick zu. Vermutlich nimmt er an, ich spreche mehr von meinen eigenen Erfahrungen als von Miss Denbys Befürchtungen, überlegte Max. „Ich wünsche ihr auf jeden Fall alles Gute. Sie ist ein merkwürdiges Mädchen, so

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