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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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hervor. „Eine Dame …“ Er konnte nicht weitersprechen, weil ihn ein neuer Lachanfall schüttelte.
    „Eine echte Dame würde so etwas natürlich nicht einmal denken“, vollendete Miss Denby seinen Satz. „Nun, ich bin eben keine. Und es wäre schön, wenn ich alle heiratswütigen Gentlemen davon überzeugen könnte. Schließlich könnte ich nie eine gute Ehefrau abgeben.“
    Da er um die erregende Weiblichkeit ihres Körpers wusste, vermochte Max ihre Einschätzung nicht zu teilen. Es gab Bereiche des Ehelebens, für die Miss Denby zweifellos hervorragend geeignet war. Doch darüber durfte er jetzt nicht nachdenken. Schließlich würde es fatale Folgen haben, wenn er die Selbstbeherrschung verlöre. Also wechselte er rasch das Thema. „Trainieren Sie Sultan nach wie vor jeden Morgen?“
    „Ja.“
    „Im Herrensattel?“ Er rief sich ihre entzückende Kehrseite in Erinnerung, die die Männerhose so vorteilhaft zur Geltung gebracht hatte.
    „Nein, ich habe mich von Hose und Reitstiefeln verabschiedet, nachdem das Zusammentreffen mit Ihnen und Ihrem Cousin mir so deutlich gezeigt hat, dass ich vorsichtiger sein muss. Ich reite zwar recht früh aus, aber nicht immer gelingt es mir, alle Begegnungen zu vermeiden. Lord Stantson hat mich kürzlich gefragt, ob er mich bei meinen Ausritten begleiten dürfe. Zum Glück hat er mein Nein klaglos akzeptiert. Er ist ein echter Gentleman. Doch ich weiß, dass er Mrs Ransleighs Einladung hauptsächlich deshalb angenommen hat, weil er sich nach dem Tod seiner ersten Frau gern wieder verheiraten möchte. Da ich nicht seine Gattin werden will, liegt es mir fern, ihn zu ermutigen.“
    Ihr Gesicht nahm einen Ausdruck des Abscheus an, als sie fortfuhr: „Mr Henshaw hingegen lässt sich einfach nicht entmutigen. Ich habe ihm deutlich gesagt, dass ich es vorziehe, allein zu reiten. Trotzdem hat er gestern und vorgestern bei den Stallungen auf mich gewartet. Wie soll ich Sultan trainieren, wenn wir ständig bei der Arbeit gestört werden?“
    Sie senkte den Blick. „Obwohl es an meinem Reitkostüm absolut nichts auszusetzen gibt – vielleicht mit Ausnahme der Farbe, die mir nicht steht –, starrt Henshaw mich ständig an. Ich gestehe, dass er mir manchmal regelrecht Angst macht. Er sieht mich an, als wolle er mich verschlingen.“
    Max runzelte die Stirn. An den letzten Tagen hatte sie, wie sie betonte, ein konventionelles Reitkostüm getragen, aber Henshaw hatte sie mindestens ein Mal auch in Hosen gesehen. War er ihr an jenem Morgen nahe genug gekommen, um ihre Reize deutlich zu erkennen? War er genauso fasziniert wie Alastair und ich, fragte sich Max.
    Wenn dem so war, dann brauchte sich niemand zu wundern, dass Henshaw die junge Dame anschaute, als wollte er sie verschlingen. Das änderte aber nichts daran, dass er den aufdringlichen Dandy am liebsten zusammengeschlagen hätte. Wie konnte Henshaw es wagen, sich über Caroline Denbys Wünsche hinwegzusetzen und sie zu ängstigen!
    „Er ließ sich nicht davon abbringen, die ganze Zeit an meiner Seite zu bleiben, obwohl es doch offensichtlich war, dass ich mit Sultan arbeiten wollte“, berichtete Miss Denby. „Und er ist nicht einmal ein guter Reiter! Sein Pferd tut mir jedes Mal leid, wenn ich sehe, wie er an den Zügeln zerrt. Heute bin ich noch früher als sonst ausgeritten, nur um ihm nicht zu begegnen.“
    „Über seine Fähigkeiten als Reiter kann ich mir kein Urteil erlauben“, meinte Max. „Im Sattel habe ich ihn nie gesehen. Aber ich vermute, dass er seinen Schneider reich macht. Er kleidet sich so … auffällig.“
    „Da haben Sie recht“, stimmte Caroline lachend zu. „Er weiß so gut über die neueste Mode Bescheid, dass er sich eigentlich schämen müsste, auch nur mit mir gesehen zu werden. Ich wünschte, ich wüsste, wie ich ihn davon abbringen kann, mir nachzustellen.“ Sie sah Max an, so als wolle sie sich vergewissern, dass er Henshaws dandyhafte Kleidung ebenso lächerlich fand wie sie.
    Er nickte, doch seine Gedanken waren in eine ganz andere Richtung gewandert als ihre. Miss Denbys Lavendelduft umhüllte ihn wie ein Schal aus feinster Seide. Beinahe unwiderstehlich fühlte er sich zu ihr hingezogen. Er wollte an ihrem Ohrläppchen knabbern, ihren Nacken küssen und mit der Zunge ihre Haut schmecken. Ein so heftiges Verlangen nach ihr überfiel ihn, dass sein Blut zu kochen schien.
    „Also“, sagte sie jetzt ein wenig atemlos, „ich sollte wohl besser gehen, ehe uns jemand zusammen sieht.

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