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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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auf Harry warten wollte. Aber der wirklich Grund für meine Abneigung gegen die Ehe war ein anderer.“
    Max lauschte ungläubig, als sie ihm von dem Schicksal berichtete, das fast alle Frauen ihrer Familie ereilt hatte.
    „Von einer einzigen Ausnahme abgesehen, sind meine Verwandten mütterlicherseits alle bei der Geburt ihres ersten Kindes gestorben“, schloss sie.
    „Ich weiß natürlich nicht viel über die Gefahren einer Entbindung“, gab er zurück. „Aber es ist allgemein bekannt, dass Mutter und Kind einem gewissen Risiko ausgesetzt sind. Glaubst du wirklich, dass die Gefahr für dich größer ist als für andere? Gibt es bei den Frauen deiner Familie vielleicht eine körperliche Schwäche?“
    Sie verzog leicht das Gesicht. „Wir nennen es den Fluch.“
    Kopfschüttelnd betrachtete er sie. „Du glaubst also an Flüche? Ich denke, diese Schicksalsschläge waren eher ein Zusammentreffen unglücklicher Umstände.“
    Caroline erschauerte. „Lady Denby hat genau das Gleiche gesagt. Sie glaubt ebenso wenig an einen Fluch wie du. Aber ihr beide habt es im Gegensatz zu mir nicht erlebt. An den Tod meiner Mutter kann ich mich natürlich nicht erinnern. Doch ich hatte vier Cousinen, die alle als junge Frauen im Kindbett gestorben sind.“
    Vergeblich bemühte Max sich, ihre Angst zu verstehen. Ein Fluch? Das war einfach absurd!
    Carolines Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Wie du siehst, habe ich nicht vorgehabt, dich zu verärgern. Ich fühle mich unwiderstehlich zu dir hingezogen. Aber, wie du gewiss bemerkt hast, fürchte ich mich.“ Zwei Tränen rannen ihr über die Wangen. „Ich habe so schreckliche Angst vor dem, was geschehen wird, wenn wir … nachdem wir die Ehe vollzogen haben.“
    Da er wusste, wie schwer dieses Geständnis der starken selbständigen Caroline gefallen sein musste, war es Max unmöglich, die richtigen Worte zu finden.
    „Ich dachte, wenn ich dir gestatte, dich mit anderen Frauen zu vergnügen, dann würdest du mich vielleicht nicht begehren. Und ich dachte, ich könne dir widerstehen. Aber letzte Nacht … Da brauchte ich dich so dringend wie den nächsten Atemzug. Und es war schöner als alles, was ich mir je hätte vorstellen können. Heute Morgen allerdings … Beim Sonnenaufgang musste ich an den Morgen denken, den ich am Sterbebett meiner Cousine Anne erlebte. Ich hielt ihre Hand, während sie verblutete.“ Ein Schauer überlief sie. „So viel Blut …“
    „Ach, Caroline“, murmelte er und zog sie an sich.
    Diesmal wehrte sie sich nicht.
    Eine Zeit lang hielt er sie nur fest. Sie hatte den Kopf an seine Brust gelegt und schluchzte. Geduldig wartete er. Obwohl er nicht an einen Fluch glaubte, empfand er Mitleid mit Caroline und war tief besorgt um sie, denn nie hatte er sie, die so stark war, derart verzweifelt erlebt.
    Endlich beruhigte sie sich und löste sich aus seiner Umarmung.
    „Warum hast du nicht vor unserer Hochzeit mit mir darüber gesprochen?“, verlangte er zu wissen. Zorn wallte in ihm auf. „Findest du nicht, dass ich ein Recht darauf hatte zu erfahren, dass ich dein Leben in Gefahr bringe, wenn wir wie Mann und Frau zusammenleben?“
    „Ich habe dich doch gebeten, die Ehe nicht zu vollziehen“, verteidigte sie sich. „Und du warst damit einverstanden, obwohl uns natürlich beiden klar war, dass eine solche Absprache vor dem Gesetz ungültig ist. Mehr wollte ich nicht sagen, um nicht als Feigling dazustehen. Außerdem ist es mein Risiko nicht deins.“
    „Verflucht, Caroline, hältst du mich für ein solches Monster? Glaubst du, ich würde meiner Begierde nachgeben, ohne mich darum zu kümmern, dass ich damit vielleicht dein Leben gefährde?“
    Sie zuckte die Schultern. „Was geschehen ist, ist geschehen. Wir können nichts rückgängig machen, und du musst dich damit abfinden, dass du nun mein Gatte bist. Ich wiederum werde mich wohl nach der vergangenen Nacht mit den Risiken arrangieren müssen. Schließlich ist das, was ich im Gegenzug bekomme, wunderbar.“ Sie lächelte schwach. „Ich habe nicht vor, mich dir länger zu entziehen.“
    Auch wenn er nicht an den Fluch glaubte, wusste er doch, dass jede leidenschaftliche Nacht Caroline anschließend in große Angst versetzen würde. Dennoch war er sich nicht sicher, ob er der Versuchung würde widerstehen können. Er begehrte sie so sehr! Es konnte durchaus sein, dass sein Verlangen nach ihr so stark wurde, dass er alles andere darüber vergaß.
    Noch vor kaum einer Stunde hatte er von

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