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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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entgegentreten, nachdem sie sich ihm in der Nacht so leidenschaftlich hingegeben hatte? Nun, er kannte sie inzwischen gut genug, um zu ahnen, dass sie sich trotz ihrer nächtlichen Leidenschaftlichkeit am Tag eher scheu verhalten würde.
    Er sprang aus dem Bett, denn mit einem Mal konnte er es nicht mehr erwarten, sie zu sehen und festzustellen, welche Caroline ihn erwartete. Die fleißige praktische Frau, der ihre Arbeit mit den Pferden über alles ging, oder die sinnliche Nymphe, die sich so begeistert auf ihr gemeinsames Liebesspiel eingelassen hatte.
    Hastig zog er sich an. Beim Frühstück erfuhr er von Manners, dass Caroline schon vor einiger Zeit gegessen hatte und dann zu den Stallungen gegangen war.
    Eilends verließ er das Morgenzimmer und ging mit großen Schritten Richtung Stallhof. Dann sah er Caroline, die am Zaun der Koppel stand. Bei ihrem Anblick kam es Max vor, als würde die Freude wie Champagner in ihm aufperlen. Er konnte es kaum erwarten, ihre Stimme zu hören, ihr in die Augen zu schauen, sie zu küssen. Obwohl er sie ursprünglich nicht hatte heiraten wollen, entwickelte seine Ehe sich viel besser, als er jemals zu hoffen gewagt hatte. Die leidenschaftliche Beziehung, die seit der letzten Nacht zwischen ihm und seiner Gattin bestand, fand er überaus befriedigend. Aber es war mehr als das.
    Ja, es war wirklich ein großes Glück, dass er eine Frau geheiratet hatte, die in vielem wie ein Mann dachte und handelte, dabei aber die leidenschaftliche Natur einer durch und durch sinnlichen Frau besaß.
    Sein Leben hätte kaum besser sein können. Wenn er nun noch Madame Lefevre fand und die Vorwürfe entkräften konnte, die man ihm ihn Wien gemacht hatte, dann gab es kaum noch etwas zu wünschen.
    Da Caroline mit dem Stallmeister sprach und ihm den Rücken zugewandt hatte, bemerkte sie nicht, dass er sich näherte. Max wartete, bis sie das Gespräch beendete, umfasste dann ihre Schultern, drehte sie zu sich herum und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Wie geht es meiner reizenden Gattin heute Morgen?“
    „Max!“, protestierte sie errötend.
    Sie benahm sich tatsächlich so scheu, wie er erwartet hatte. Er musste lächeln.
    „Gehen wir ein Stück?“, fragte er, ohne die Hände von ihren Schultern zu nehmen. „Ich wünschte, du hättest mich geweckt, ehe du zum Frühstücken nach unten gegangen bist. Ich hätte dir so gern gezeigt, wie sehr mir unsere wundervolle Nacht gefallen hat.“
    Er spürte, wie sie sich versteifte, dann entzog sie sich ihm.
    „Schön, dass du zufrieden bist“, sagte sie kühl.
    Ihr Gesichtsausdruck unterschied sich so sehr von dem der glücklichen leidenschaftlichen Frau, die er in der Nacht in den Armen gehalten hatte, dass er sie fassungslos anstarrte. Dass sie ihn nach diesen Stunden wundervoller körperlicher Liebe zurückstieß, traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Seine Freude verflog. Das Glücksgefühl wandelte sich zu einem dumpfen Schmerz.
    Was war geschehen? Forschend musterte er ihre Miene. „Caroline, ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
    „Unsinn“, gab sie rasch zurück, machte dabei aber einen weiteren Schritt von ihm fort, so als könne sie seine Nähe nicht ertragen. Auch wich sie seinem Blick aus. „Ich bin nur ein wenig nervös, weil noch so viel zu tun ist, ehe die ersten Käufer kommen.“
    Nein, so leicht würde er sich nicht mit Ausflüchten abspeisen lassen! Mit einem großen Schritt war er bei ihr, umfasste ihr Kinn und zwang sie sanft, den Kopf zu heben. „Was ist los mit dir? Wo ist die mutige offene Frau, die ich geheiratet habe? Es ist offensichtlich, dass dich etwas bedrückt. Und ich möchte wissen, worum es sich handelt!“
    Erschrocken bemerkte er, wie ihre Lippen zu zittern begannen und ihr Tränen in die Augen stiegen. „Bitte, Caroline!“ Plötzlich machte er sich große Sorgen um sie. „Du weißt doch, dass ich nicht beiße.“ Und weil er mit ein wenig Humor die Situation vielleicht entspannen konnte, fügte er hinzu: „Jedenfalls nicht so fest, dass es wehtut.“
    „Es tut schrecklich weh“, gestand sie. „Mehr, als du dir vorstellen kannst.“
    Er wollte nachhaken, aber da sagte sie schon: „Du hast recht. Wir müssen darüber reden. Lass uns einen Spaziergang machen.“
    Max bot ihr den Arm, aber zu seinem Entsetzen stieß sie ihn fort und kreuzte die Arme vor der Brust. „Du weißt, wie sehr meine Stiefmutter mich zur Ehe gedrängt hat und wie fest ich entschlossen war, nie zu heiraten. Es stimmt, dass ich

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