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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Kuss. Dann nahm sie Platz und lächelte ihn strahlend an. „Vor längerer Zeit hörte ich, dass Sie wieder in Wien wären. Doch als ich Sie besuchen wollte, hieß es, Sie hätten die Stadt schon wieder verlassen.“
    „Ich bin ein wenig herumgereist.“
    „Um diese Französin zu finden?“
    „Ja. Aber ich hatte kein Glück. Und vor ein paar Stunden hat Lord Bannerman mir geraten, meine Suche ganz aufzugeben. Niemand möchte mehr an die alte Geschichte erinnert werden.“
    „Das tut mir leid. Ich hätte aller Welt verkündet, dass Sie kein Verhältnis mit dieser Frau gehabt haben können, weil Sie mit mir liiert waren. Aber das wäre wohl wenig hilfreich gewesen.“ Sie lachte. „Wer könnte euch Männer verstehen?“, fuhr sie neckisch fort. „Ihr seid … schlimm. Diejenigen, die Sie beschuldigt haben, hätten vermutlich nur gesagt, dass kein Mann sich davon abhalten lässt, eine Affäre mit einer weiteren Frau zu beginnen, auch wenn er schon eine Mätresse und eine Gattin hat.“
    Dazu wollte Max sich nicht äußern. Er sagte nur: „Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, mir zu helfen.“
    „Ich habe immer gern geholfen, wenn es um Sie ging.“ Sie legte Max leicht die Hand auf den Arm. „Ich habe Sie gern und war ein wenig einsam ohne Sie. Jetzt, da Sie zurück sind, könnten wir vielleicht ein paar alte Erinnerungen auffrischen.“
    Sanft schob er ihre Hand fort. „Es gibt da ein kleines Hindernis. Ich habe geheiratet.“
    Juliana zuckte die Schultern. „Ihre Frau lebt in England. Und, bei Gott, es heißt, dass sie ein Gestüt leitet. Nun, immerhin soll sie sehr reich sein. Unter den gegebenen Umständen war es zweifellos eine kluge Entscheidung, sie zu heiraten. Aber warum sollte diese Ehe ein Hindernis sein?“
    Max war sich der Tatsache bewusst, dass die meisten Männer eine Ehe nicht als Hindernis für eine Affäre betrachteten. Und seine Gattin hatte ihm sogar ausdrücklich gestattet, sich mit anderen Frauen zu vergnügen.
    Aus Erfahrung wusste er, welch köstliche Vergnügen Juliana ihm bereiten konnte. Doch ein neuerliches Verhältnis mit der Kurtisane wäre ihm wie ein Verrat an Caroline vorgekommen.
    Er brauchte einen Moment, um über alles nachzudenken. Wenn er Carolines Leben nicht in Gefahr bringen wollte, durfte er nie wieder das Bett mit ihr teilen. Aber er war jung und kräftig, sein Körper stellte Forderungen. War es wirklich so schlimm, die Befriedigung hier zu suchen mit einer Frau, die ihm aufrichtig zugetan und zudem eine wunderbare Liebhaberin war? Sollte er auf etwas verzichten, das sein Körper so sehr brauchte und von dem Caroline nie erfahren würde?
    Verdammt, Juliana führte ihn in Versuchung. Aber er konnte dieser Versuchung nicht nachgeben, wenn er sein Gewissen nicht belasten wollte.
    „Für mich ist durch die Hochzeit alles anders geworden“, erklärte er. Er griff nach Julianas Hand und führte sie an die Lippen. „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich aufgesucht haben. Dennoch denke ich, dass es besser ist, wenn Sie jetzt gehen.“
    Fassungslos starrte sie ihn an. „Bedeutet Ihnen denn all das, was wir gemeinsam erlebt haben, gar nichts?“
    „Es bedeutet mir sehr viel. Aber genau wie der Wiener Kongress liegt es in der Vergangenheit.“
    Sie verzog den Mund. „Nun, wenn Sie es so betrachten wollen … Ich musste nie um etwas bitten und habe nicht vor, jetzt damit zu beginnen. Genießen Sie Ihren Aufenthalt in Wien, Max. Ohne mich!“
    Ihre Röcke raschelten, als sie sich erhob und zur Tür schritt.
    Max hätte nicht zu sagen gewusst, ob sie verärgert war. Ja, er verstand nicht einmal wirklich, warum er sie abgewiesen hatte, da das Zusammensein mit ihr ihm doch früher so viel Vergnügen bereitet hatte. Ihr Angebot anzunehmen, wäre den meisten seiner Bekannten als das Natürlichste der Welt erschienen.
    Sie hatte die Tür erreicht und wandte sich noch einmal halb um. „Sie muss etwas Besonderes sein, diese Frau mit dem Gestüt.“
    Vor seinem inneren Auge sah er Caroline ganz deutlich vor sich: ihre dunklen Augen, die so strahlen konnten; ihr braunes Haar, auf das die Sonne rote Flammen zauberte; ihr konzentrierter Gesichtsausdruck, wenn sie mit einem Pferd arbeitete; ihren herrlichen Körper und ihre Leidenschaft in der Nacht, als er sie zu der Seinen gemacht hatte.
    „Sie ist etwas ganz Besonderes“, sagte er.
    „Hoffentlich führt sie Sie nicht an der Nase herum, sondern macht Sie wirklich glücklich.“ Julianas Stimme hatte einen ungewohnt

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