Miss Carolines verwegener Plan
beobachtete, wie Max zum Haus zurückging, wurde ihr heiß vor Verlangen. Ihre Freude darüber, dass er den Weg zu ihr gefunden hatte, war so groß, dass sie alle Enttäuschungen, alle Sorgen und Ängste darüber vergaß.
Max war wieder bei ihr. Was auch immer die Zukunft bringen mochte, sie würde mit ihm Tee trinken, zu Abend essen und die Nacht mit ihm gemeinsam verbringen. Welch wundervolle Aussichten!
Einen Moment lang staunte sie darüber, wie groß ihre Freude und ihre Dankbarkeit über das Wiedersehen waren. Und nun gestand sie sich endlich ein, was sie eigentlich schon lange wusste, aber immer wieder verdrängt hatte. Sie liebte Max. Sie liebte ihn, obwohl sie doch alles getan hatte, um genau das zu vermeiden. Schließlich wusste sie, wie es ihrer Cousine Elizabeth ergangen war.
Sie atmete ein paar Mal tief durch. Es war zu spät, ihr Herz vor der Liebe zu schützen. Sie zweifelte nicht daran, dass Max sich zu ihr hingezogen fühlte, aber vermutlich würde er ihr nie so tiefe Gefühle entgegenbringen wie sie ihm. Wie gut, dass sie sich wenigstens sicher war, dass er gern das Bett mit ihr teilte. Sie würde ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit verführen.
Zurück im Haus wusch sich Caroline und ließ sich dann von Dulcie in ihr schönstes Kleid helfen. Das Mädchen war offensichtlich schockiert darüber, dass sie keine Unterwäsche anziehen wollte.
Als sie vor den Spiegel trat, stellte sie zufrieden fest, dass die Schwangerschaft zumindest einen Vorteil hatte: Ihre Brüste wirkten noch voller als früher. Sie hoffte sehr, dass Max den Blick nicht von ihnen würde abwenden können.
Aufgeregt und ungeduldig stürmte sie schließlich aus dem Zimmer und in den Salon, wo Max bereits auf sie wartete. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und starrte ins Feuer.
„Willkommen daheim!“, sagte sie und ging zu ihm.
„Danke, Caroline.“ Er wandte sich um, schaute ihr kurz in die Augen und ließ den Blick dann – sehr zu ihrer Freude – bewundernd auf ihrem Dekolleté ruhen. Der Gedanke daran, dass er ihre Brüste bald mit Lippen und Händen liebkosen würde, sandte sinnliche Schauer durch ihren Körper.
Max, lieber Max, dachte sie voller Vorfreude, ich werde dich auf eine Art willkommen heißen, die du nie vergisst.
Caroline ist noch bezaubernder, als ich sie in Erinnerung habe, dachte Max. Sie trug dieses hellgrüne Kleid, das er so liebte, weil es ihre weiblichen Rundungen hervorragend zur Geltung brachte. Als sie sich jetzt vorbeugte, um ihm Tee einzugießen, erhaschte er einen Blick auf ihre vollen Brüste. Dieser tiefe Ausschnitt hatte eindeutig seine Vorteile. Am liebsten hätte er Caroline sogleich an sich gezogen und begonnen, sie zu verführen. Sein Körper brannte vor Verlangen nach ihr.
Ich sollte ihr noch ein paar Kleider in diesem Stil kaufen, fuhr es ihm durch den Kopf.
Es kostete ihn einige Mühe, sich auf anderes zu konzentrieren. Sie wollte von ihm wissen, ob er in Wien etwas erreicht hatte. Und er fragte sie nach ihrer Irlandreise. Dabei wünschte er sich allerdings die ganze Zeit, er könne Caroline endlich dazu überreden, mit ihm nach oben zu gehen und sich mit ihm dem Liebesspiel hinzugeben.
„Haben Colonel Brandons Bemühungen, eine Stellung für dich zu finden, Erfolg gehabt?“, erkundigte Caroline sich gespannt. „Ich nehme an, du hast ihn in London aufgesucht, ehe du nach Denby Lodge kamst.“
„Nein, ich habe mich in London nicht weiter aufgehalten“, gab er zurück und rückte auf dem Sofa näher an Caroline heran. Nachdem er so lange von ihr getrennt gewesen war, hatte die Sehnsucht ihn nach Denby Lodge getrieben. „Ich dachte, wenn es dir recht ist, könnte ich hier auf Neuigkeiten warten.“
„Du kannst natürlich hierbleiben, solange du magst.“ Sie errötete ein wenig und senkte den Blick. „Es tut mir so leid, dass ich … Also … Ich habe dir ja schon geschrieben, dass ich bedauere, was ich vor deiner Abreise …“
„Schon gut“, unterbrach er sie. „Ich habe dir längst verziehen. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn ich von Anfang an Bescheid gewusst hätte. Aber du hast mich ja nie belogen, sondern mir gleich gesagt, dass du eine Ehe wünschst, die nur auf dem Papier besteht – was ich so schnell wie möglich vergessen habe.“
Als sie aufschaute, standen Tränen in ihren Augen. „Es war falsch, dir meine Angst vor dem Fluch zu verschweigen. Und als du dann fort warst, fürchtete ich, du würdest mir vielleicht nie verzeihen und nie
Weitere Kostenlose Bücher