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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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schade. Vermutlich würde mich diese kleine Rotznase zu allem Überfluß noch vor Gericht zerren.«
»Das hat er vielleicht ohnehin schon vor«, bemerkte Dot- tie, und in ihrer Stimme klang ein nicht zu leugnender Unter- ton von Schadenfreude. »Ich denke, er hätte auch allen Grund, einen tätlichen Angriff anzuzeigen, wenn er das ge- richtlich verfolgen lassen will.«
Beide Brüder DeLancey starrten sie mit hochnäsigem Ent- setzen an.
»Ich werde noch mal ein paar Takte mit ihm reden«, sagte Rollo begütigend. »DeLancey, unser Durchlauf im Visitors’ Cup ist erst um fünf Uhr nachmittags. Ich bin noch nicht so ganz zufrieden mit unserer Art zu starten. Wärst du so freundlich, Fosdyke ausfindig zu machen? Wir treffen uns dann in einer Stunde noch einmal am Bootshaus, um das zu trainieren.«
»Der Vierer!« Entsetzen verscheuchte die Wut aus dem Ge- sicht des Honourable Basil. »Jede Wette, Bott sabotiert das Boot, um sich an mir zu rächen. Das ist dem doch gleich, wenn der Vierer das Rennen nicht gewinnt!«
»Was für ein abgrundtiefer Unsinn«, sagte Cherry angewi- dert.
»Nein, denk doch mal darüber nach. Ambrose gegenüber ist er doch überhaupt nicht loyal. Ich glaub nicht, daß er es am hellerlichten Tag versuchen wird. Aber ich sage euch, heute abend schiebe ich am Boot Wache. Ist mir völlig egal, ob ihr Jungs dabeisein wollt oder nicht.«
»Bestimmt nicht«, versicherte ihm Rollo.
»Und du übrigens auch nicht«, zischte Lord DeLancey sei- nen Bruder an.
»Warum denn nicht, Ceddie, verflixt noch mal?« fragte Ba- sil aufsässig.
»Du sollst mich nicht so nennen. Die Nacht im Bootshaus Wache schieben? Damit machst du dich und die Familie doch nur lächerlich und weiter nichts. Wir können von Glück sa- gen, daß dein Rennen heute morgen so früh stattfand, bevor noch die ganzen Menschenmassen da waren. Trotzdem hast du mehr als genug Gerede verursacht!«
Daisy gewann den Eindruck, daß Lord DeLancey nicht etwa wütend war, sondern daß er sich große Sorgen machte. Insbesondere die Seitenblicke auf Rollo und Cherry, während er seinen Bruder ausschimpfte, wirkten ängstlich. Hatte er denn etwas zu befürchten?

5
    »Ich bin wirklich schrecklich froh, daß der Vierer den Durch- lauf im Rennen gewonnen hat«, sagte Tish, während sie sich auf ihr Feldbett legte. Sie tat das sehr vorsichtig, denn es brach zusammen, wenn man sich ihm unvorsichtig näherte. »Ich glaube, Rollo wird ein Jahr Nachsitzen in Ambrose leichter fal- len, wenn er für das College einen Cup mitbringen kann.«
    »Er ist ganz besonders nett.« Gähnend kratzte Daisy an ihren Mückenstichen. Ein neuer hatte das Jucken des alten wieder aufflammen lassen. »Ich hoffe, daß ihr beiden es gut habt miteinander, egal, wie das hier alles ausgeht.«
    »Vor den Finals liegt nur noch ein Ausscheidungslauf. Drück uns die Daumen. Daisy, du glaubst doch nicht, daß da etwas dran war an dem, was Basil DeLancey gesagt hat, oder? Daß Bott das Boot sabotieren würde?«
    »Das scheint mir sehr unwahrscheinlich. Lord DeLancey hat sich aber sehr merkwürdig in dieser ganzen Sache verhal- ten, findest du nicht? Der wirkte ja regelrecht bedrückt. Zu- gegeben, es muß ziemlich schrecklich sein, einen Bruder wie Basil zu haben, aber dafür werden die Leute doch nicht ihm die Schuld geben.«
    »Nein.« Tish zögerte. »Dottie hat ungefähr dasselbe gesagt, und dann hat Cherry uns das alles erklärt. Es würde mich nicht wundern, wenn es ohnehin die Runde macht, aber ich bin natürlich sehr ungern diejenige, die mit dem Getratsche anfängt.«
    Daisy protestierte voller Neugier: »Spann mich doch nicht so auf die Folter. Da wirfst du mir einen Brocken hin und hörst dann mittendrin zu erzählen auf. Wenn Scotland Yard mir seine Geheimnisse anvertraut, dann kannst du das auch!« »Tatsächlich? Mr. Fletcher plaudert aus dem Nähkäst- chen?«
    »Manchmal. Sagen wir so: Ich habe ihm bei dem einen oder anderen Fall schon mal geholfen. Aber darum geht es jetzt nicht. Erzähl mir die Sache mit Cedric DeLancey, oder ich kippe dein Bett um!«
    »Nicht! Dann müßte ich es ja wieder ganz neu aufbauen. Also, Cherry hat gesagt, Lord DeLancey hätte schreckliche Angst vor jedem Klatsch über seine Familie, weil sich dann sein Verhalten im Großen Krieg herumsprechen könnte. Anscheinend ist er damals in Panik geraten, hat den Kopf ver- loren und seine Kompanie geradewegs in ein Massaker ge- führt. Nur hat er sie von hinten geführt, wie der Duke of Plaza Toro

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