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Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Titel: Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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spürbar. »Inspector Washburn ist da drüben an der Tribüne im Einsatz. Soll ich ihn mal holen?«
    »Nein, ich brauche Sie jetzt hier.« Alec wandte sich an die 90
    Mannschaft von Ambrose. »Könnte einer von Ihnen bitte den Inspector hierherholen?«
    »Ich geh schon.« Leigh zog seinen Blazer aus und reichte ihn Meredith. »Hier, leg das mal über ihn.« Eilig lief er den Treidelpfad entlang.
    Meredith blieb mit dem Blazer in den Händen stocksteif stehen. »Tot?« sagte er mit merkwürdig gepreßter Stimme.
    »DeLancey ist tot?«
    »Ich fürchte, ja.« Daisy nahm ihm die Jacke aus der Hand und half dem Arzt dabei, DeLanceys Kopf und Oberkörper damit zu bedecken. Sie achtete darauf, nicht in das Gesicht des Toten zu schauen. Der Arzt kam ihr bekannt vor, obwohl sie sich einigermaßen sicher war, ihn noch nie gesehen zu haben.
    Alec und Constable Rogers beendeten ihre kurze Unter-
    redung, und Rogers begann, die Menge aufzulösen und die Menschen stromaufwärts oder stromabwärts weiterzu-schicken. Als Alec sich wieder zum Ort des Geschehens wandte, sagte Cherry: »Wenn Sie nichts dagegen haben, Sir, dann würde ich die Damen gerne nach Hause bringen.« Alec bemerkte, daß er vor Kälte zitterte, als er eine Geste in Richtung Tish und Dottie machte.
    »Ja, Sie sollten wirklich los und sich umziehen. Aber bleiben Sie dann bitte im oder am Haus. Die Polizei wird mit Ihnen sprechen wollen. Und nehmen Sie unter allen Umständen Ihre Cousine und Miss Carrick mit. Nur Daisy möchte ich hierbehalten.«
    Sein Tonfall versetzte Daisy nicht gerade in Verzückung.
    Hätte sie doch nur ihre Theorie von der Nikotinvergiftung nicht sofort herausposaunt. Gott sei Dank hatte sie sich geirrt. Die Feststellung, daß ein am Vorabend verabreichtes Ge-gengift DeLancey vielleicht das Leben hätte retten können, wäre ja einfach schrecklich gewesen.
    Alec bat Poindexter, Wells und Meredith, in der Nähe zu bleiben, für den Fall, daß man sie noch benötigen sollte, und wandte sich dann dem Arzt zu. Im selben Moment erscholl ein Rufen vom Fluß.
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    »Hallo, da drüben!« Die Barkasse der Stewards war an den Ponton vor ihnen gelangt. »Was geht denn hier vor, verflixt noch mal?«
    »Polizei! Wir haben hier einen Todesfall.«
    »Und was ist mit unserem nächsten Rennen?« verlangte ein offenbar wichtiger Mensch mit lilafarbenem Gesicht zu wissen, auf dessen Schädel eine mit goldenen Kordeln verzierte Seemannsmütze thronte.
    »Lassen Sie das ruhig durchlaufen. Das macht dem hier auch nichts mehr aus. Aber wie Sie sicherlich mit Ihrem Fernglas gesehen haben, bringen zwei Ruderer den Vierer noch die Rennstrecke hoch. Das dürfte zu zweit ziemlich schwer zu steuern sein. Vermutlich bleibt denen nichts anderes übrig, als bis zum Ziel auf der Rennstrecke zu bleiben.«
    »Genau. Zwischen den Pontons können sie nicht wenden, und aus der Bahn kommen sie auch nicht mehr heraus«, be-stätigte ein anderer Steward. »Wir geben ihnen noch ein paar Minuten, dann ist die Bahn bestimmt frei. Alles im Griff ansonsten?«
    »Mehr oder weniger schon«, sagte Alec etwas ironisch.
    »Dann machen wir weiter. Tut uns leid und das alles, aber wir können hier ja nicht alles abbrechen.«
    Die Barkasse legte den Rückwärtsgang ein und fuhr mit einem sanften Knattern zurück an die Startlinie, wo die nächsten beiden Boote schon warteten.
    Noch einmal wandte sich Alec zum Arzt. »Vielen Dank,
    Herr Doktor …?«
    »Mr. reicht. Ich bin Chirurg, nicht promoviert. Fosdyke ist mein Name. Mein Junge ist einer der beiden übriggebliebe-nen Ruderer im Vierer.«
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Mr. Fosdyke. Darf ich fragen, wie sicher Sie sich Ihrer Diagnose sind?«
    »Normalerweise muß ich solche Diagnosen ja nicht stellen, aber ich habe schon einige Patienten mit Subduralblutungen und ähnlichen Hämatomen wie diesen hier operiert. Und deren Ärzte erörtern ja immer vorher den Befund mit mir.
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    Dieser arme junge Mann scheint außerdem noch einen akuten Anfall von Kopfschmerzen bekommen zu haben, oder hab
    ich das falsch gesehen?«
    »Genauso hab ich es auch wahrgenommen«, stimmte ihm
    Alec zu.
    »Er hat sich übergeben, ohne daß ihm vorher übel war.
    Jedenfalls muß man das annehmen, sonst hätte er ja nicht beim Rennen mitgemacht. Seine Pupillen sind unterschiedlich groß, noch ein wichtiges Symptom. Die Kontusionen an seinem Schädel schließen eigentlich jeden Zweifel aus, meine ich. Die Autopsie – denn die wird es doch vermutlich geben? – wird den

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