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Miss Seeton und der Hexenzauber

Titel: Miss Seeton und der Hexenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heron Carvic
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sie.«
    »Aber wenn sie bei der Polizei ist«, warf James ein,
    »dann haben sie diesen Notizblock sicher schon längst.
    Worum geht’s dann noch?«

    Basil sah ihn herablassend an. »Es geht darum, mein lieber James, daß dieser Notizblock nicht das einzige Interessante ist. Sieht so aus, als hätte sie sich auch hier in dieser Gegend herumgetrieben.« Er beobachtete mit Genuß die Reaktion der beiden. »Merilee ist der alten Zicke an der Küste begegnet, als sie hier ankam. Miss Seeton tat so, als würde sie das Meer malen, aber Merilee hat das Bild gesehen, und es war diese Kirche – und der Wald dahinter. Dabei war die Kirche von ihrem  Standpunkt aus überhaupt nicht zu sehen. Wetten, daß sie den Tunnel aufstöbern wollte? Duke ist im Viereck gesprungen, als er davon hörte. Er sagt, du mußt dieses Bild finden und ihm bringen. Bei der Gelegenheit zeigst du der Alten gleich, wo’s langgeht.« Er lachte. »Keine allzu brutalen Gewalttaten, selbstverständlich. Nur so viel, daß sie ein paar Tage im Krankenhaus verbringt – und falls sie auf dem Transport dorthin das Zeitliche segnet, würde das unserem Duke auch keine schlaflosen Nächte bereiten. Wir können’s uns nicht leisten, daß sie in den nächsten Wochen überall herumschnüffelt, vor allem, solange wir hier noch nicht fertig sind.«
    Teds Gesicht nahm einen störrischen Ausdruck an. »Und was ist das für ein neuer Schwindel, den Duke für morgen geplant hat? Noch mehr Arbeit für uns?«
    »Nicht viel«, beteuerte Basil. »Diese Plattform, die die Schmuggler früher benutzt haben, um die Fässer
    hochzuheben, ihr wißt schon, die unter der Falltür – Duke will, daß sie lautlos funktioniert. Ich hab’ ein paar Stricke mitgebracht. Wir sollen den Meister im entscheidenden Moment da hinaufhieven. Sein Zeug habe ich schon hier.«
    Er klopfte auf den Koffer und lachte. »Und ich habe einen ganz guten Einfall, wie wir noch ein bißchen Pep in diese Teufelsanbeterei bringen können.«
    »Was ist das für ein ganz guter Einfall?« wollte James  wissen.
    Basil sah sie verschlagen an. »Nicht so wichtig. Es geht nur um eine Spur Realität, die „den alten Hilary in die richtige Stimmung bringt und ihn bei der Stange hält …  Duke will, daß farbiges Licht durch diese Luke schimmert, wenn der Satan erscheint.«
    Ted wurde immer mürrischer. »Wieso?«
    »Weil er denkt, daß das den Leuten einen richtigen Schauer über den Rücken jagt. Wenn wir den alten Ziegenbock da hinaufhieven, wird es aussehen, als stiege der Fürst der Finsternis persönlich aus seinem  Höllenreich.«
    »Wieso?« wiederholte Ted. »Es war doch alles gut so, wie es immer war, oder nicht?«
    »Duke will die Dinge beschleunigen, damit wir hier bald Schluß machen können.«
    Ted zeigte sich wenig begeistert. »Zu blöd, daß sie aus Malesbury verjagt worden sind. Jetzt haben wir hier die beiden Vorstellungen gleichzeitig – eine über der anderen.
    Mir ist egal, wie faul der Schwindel ist, schwarze Magie ist nichts, womit man seine Scherze treibt. Eines Tages wird der echte Teufel aus der Hölle fahren, und was wird dann aus uns?«
    »Ach, hör schon auf«, sagte James. »Machen wir lieber weiter.«
    Sie trugen eine Butangas-Laterne über zwei Stufen in einen kleineren Keller und machten sich dort an die Arbeit. Sie befestigten zwei neue Seile an einem Flaschenzug, mit dessen Hilfe man die Plattform heben und senken konnte, und ölten die Winden. James stand auf einer Kiste und schmierte den rostigen Eisenriegel an der Falltür, bis er sich ganz leicht und lautlos bewegen ließ.
    Dann zog er ihn auf. Eine schwere Steinplatte, die von  einem Gegengewicht ausbalanciert wurde, schwang langsam um eine Eisenachse. Der Rand dieses Steins berührte einen dünnen Draht – eine der Glocken schlug an.
    Basil und James zuckten erschrocken zusammen, Ted rannte in den großen Keller.

»Schon gut«, beruhigte James seine Kollegen. »Das war meine Schuld. Wir müssen den Draht ein Stück weiter oben befestigen. Kein Mensch hat mir vorher gesagt, daß wir diese verdammte Falltür brauchen.«
    Ted und James verlegten den Draht, Basil reichte ihnen das Werkzeug. Es dauerte seine Zeit, bis alle Haken in die Felsenwand getrieben waren und der Draht wieder so gespannt war, daß die Glocke bei Berührung des Drahts klingelte. Sie hatten dieses Alarmsystem an allen drei Ausgängen des ehemaligen Schmugglerunterschlupfs angebracht. Die oberste Glocke klingelte, wenn jemand durch die Krypta

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