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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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Winter, mit Sakko daherkamen. Außerdem erweckten sie immer den Eindruck, dass sie ständig im Dienst waren. Letzteres traf auch auf Oberkommissar Heyne zu und war Erklärung für die beiden Telefone.
    Nachdem Richard sich vorgestellt hatte, begrüßte ihn sein Kollege. Sie tauschten ein paar Floskeln aus, wie es eben bei solchen Begegnungen üblich ist, und kamen dann schnell zum Wesentlichen. Auf das Duzen verzichteten beide.
    "Guten Tag Herr Mees. Oberkommissar Heyne." Heyne war eine stattliche Persönlichkeit, bestimmt einen Kopf größer, als Richard und mit dem Kreuz eines Berggorillas ausgestattet. Dementsprechend fiel sein Händedruck aus. Er hatte hellbraune, gekräuselte Haare, aber keine richtige Frisur und das glänzende Gesicht mit den dicken Backen, ließ in Richard für einen kurzen Augenblick, den Gedanken an seinen Cholesterinspiegel aufkommen. Mit den Temperaturen konnte er sich wohl wenig anfreunden, wie sein auffällig verschwitztes Hemd und die kleinen Perlen auf seiner Stirn bezeugten. Er trug eine braune Leinenhose und dazu farblich passende Sommerschuhe. Das blaue Hemd, das er über der Hose trug, spannte sich über einen ansehnlichen Bauch, der bestimmt von den Schwarzwälder Spezialitäten mitgeformt worden war.
    "Sie sehen, was hier los ist und das bei dieser Affenhitze , die mich schon früh morgens fertigmacht", sagte er. Heyne wischte sich dabei mit einem Taschentuch über seinen dicken Hals und zeigte demonstrativ auf seinen Schreibtisch, der mit allen möglichen Stapeln Papier, Schnellheftern und Ringordnern in Beschlag genommen war. "Seitdem bekannt geworden ist, dass wir die zwei Toten gefunden haben, geht es hier drunter und drüber. Aber wir haben die Sache im Griff", fuhr Heyne fort.
    "Schön zu hören, vielleicht können Sie mir weiter helfen", antwortete Richard. Heyne schmeichelte es. Es war das erste Mal in seiner langen Laufbahn, dass er direkt und so persönlich in die Ermittlungsarbeit der Kollegen aus einem anderen Bundesland einbezogen wurde. Heyne fühlte sich ganz Baden Württemberg verpflichtet. Das durfte er nicht versauen. Wofür so zwei verkohlte Leichen doch alles gut sind, schoss es ihm durch den Kopf. Er sah schon die Überschrift in den großen Zeitungen..

    KRIPO OFFENBURG LÖST SPEKTAKULÄREN MORDFALL IN
    ZUSAMMENARBEIT MIT KOBLENZER KOLLEGEN

    ... dazu dann ein schönes Bildchen mit ihm und den Koblenzer Kollegen. Das hatte schon was.
    "Ich werde es versuchen, Herr ...? ", Heyne legte die Stirn in Falten und sah Richard bei der Frage entschuldigend an.
    "Mees, Richard Mees", der Kommissar wiederholte sich lächelnd.
    "Nehmen Sie Platz. Möchten Sie einen Kaffee?", fragte Heyne.
    "Gerne."
    Der Oberkommissar ging zur Tür, gab ein paar kurze Anweisungen und nickte Richard zu. "Kommt sofort."
    Richard nickte ebenfalls. Heyne platzierte seinen wuchtigen Körper wieder in den Stuhl und erzählte Richard von der Arbeit, die er allein nur seit diesem Brand und dem Leichenfund, zu bewältigen hatte. Von dem Rest ganz zu schweigen. Richard tat aus Höflichkeit so, als würde er aufmerksam zuhören, doch interessierte ihn das nicht wirklich. Es machte den Offenburger Kollegen zwar nicht unsympathischer, aber es bestärkte Richards ersten Eindruck, es mit einem selbst verliebten Mr. Wichtig zu tun zu haben. Mees überlegte und legte sich die Taktik zurecht, Heyne diese Illusion zu lassen, denn das würde die Zusammenarbeit bestimmt angenehmer und gedeihlicher gestalten.
    Der Kaffee schmeckte abartig, dabei war Richard ein absoluter Kaffeejunkie, aber dieses Gebräu kostete ihn Überwindung.
    Zu allem Überfluss fragte Heyne auch noch: "Na, wie schmeckt er Ihnen?"
    "Ja, sehr gut“, meinte Richard und bemerkte, wie sich seine Nackenhaare stellten. Ein gequältes Lächeln begleitete seine Antwort.
    "Schön! Entkoffeiniert, " Richards Gastgeber war zufrieden und fuhr fort: "So, dann wollen wir mal sehen, wie wir Ihnen helfen können."
    "Ich würde gerne zur Fundstelle der Leichen fahren. Außerdem möchte ich mit dem Gerichtsmediziner sprechen."
    "Natürlich, das lässt sich einrichten", der Oberkommissar stimmte zu, sortierte dabei emsig Blätter und trank einen Schluck Kaffee. Dem Kollegen dabei zuzusehen kostete Richard allein schon Überwindung.
    "Über unsere Leiche, hab ich ja schon einiges aus ihrem ausführlichen Bericht erfahren, aber können sie mir etwas über den zweiten Toten erzählen?", bat Richard. "Der kommt zu kurz."
    "Bei dem kommen wir nicht weiter. Er

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