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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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zu lassen, da er immer noch den Doktor im Arm hatte.
    Endlich hatten sie Zeit den Notarzt zu rufen. Es glich einem Wunder, aber Heb war immer noch am Atmen. Nur ganz leicht wahrnehmbar, aber regelmäßig, wie Richard glaubte. Sie legten den Körper des Doktors auf den Boden ab und schauten sich um.
    "Stromberg!", sagte der Kommissar hörbar überrascht.
    "Glauben sie, dass Stromberg das getan hat?, fragte Stumpf, während er sich so gut er konnte weiter um Friedhelm Heb kümmerte.
    "Nein! Ich meine den Toten hier, das ist Uwe Stromberg."
    Richard drehte ihn ungläubig um. Damit hatte er nicht gerechnet. Am Gesicht war der Tote nur noch schwer zu erkennen, zu sehr hatte die Kugel Knochensplitter herausgerissen. Aber es bestand kein Zweifel, der Tote war Uwe Stromberg. Es war seine Statur, seine Kleidung, am ganzen Eindruck erkannte Richard Uwe Stromberg. Trotz des zerschossenen Gesichts von Stromberg fiel dem Kommissar die goldene Uhr am Arm des toten auf.
    "Das ist ja ein Ding!", dass Richard nicht anerkennend pfiff, war alles. Er musste sofort Sandra informieren.

    *

29.06.1994
    Nicoletta wunderte sich über das unerwartete und für sie glückliche Ende der kurzen Verfolgungsjagd. Der Sprint hatte sie Kraft gekostet. Als sie glaubte einen kleinen Vorsprung gewonnen zu haben, musste sie erst einmal Luft holen. Für einen kurzen Augenblick lehnte sie sich gegen das Treppengeländer und atmete tief durch. Nicoletta wurde bewusst, dass ihr Plan gescheitert war. Jetzt galt es, so schnell wie möglich weg zukommen aus dem Gebäude, aus der Stadt und am besten aus dem Land.
    Die Außentür öffnete sich und Sandra Götze kam herein. Nicoletta verfluchte sich wegen der Pistole. Scheiße, hätte ich sie bloß jetzt noch! Auf den ersten Blick sah es nicht so aus, als wolle die Polizistin sie festnehmen. Sandra kam zwar gezielt auf sie zu, aber so wie sie ausschaute und dabei freundlich lächelte, hatte sie dies bezüglich nichts im Sinn. Sie hatte bestimmt eine Waffe, ging es Nicoletta durch den Kopf und sie tastete nach dem Messer, dass sie immer noch bei sich trug.
    Die kleinen Schweißperlen, die in Sandras Gesicht standen, waren den immer noch hohen und jetzt gegen Abend auch schwülen Temperaturen geschuldet. Es gab bestimmt noch ein Gewitter. Sandra schaute sich nach allen Seiten um. Nichts war von den Kollegen zu sehen, alles schien ruhig. Einzig Nicoletta passte so nicht ins Bild, wie sie schwer atmend am Geländer lehnte. Sandra war noch drei, vier Schritte von ihr entfernt, als die Hand der Rumänin in ihre Handtasche glitt und das Messer fand. Mit festem Griff und zu allem entschlossen umklammerte sie den Schaft.
    Sandra und Wagner hatten von den dramatischen Ereignissen innerhalb des Gebäudes nichts mitbekommen und die Schüsse im Keller waren nicht bis nach draußen gedrungen. Nach einer kurzen Sondierung der Lage auf dem Außengelände trieb die Neugier, Sandra Götze wieder ins Gebäude. Für sie eine fatale Entscheidung. Sie stand genau vor Nicoletta, als der Klingelton ihres Handys ertönte.

    *

29.06.1994
    Wagner war inzwischen auf dem Weg zurück zum Vordereingang des Hauses, wo jetzt nach und nach mehrere Streifenwagen eintrafen, als dessen Handy klingelte.
    "Martin, wo ist Sandra?", fragte am anderen Ende Kommissar Mees aufgeregt. "Sie meldet sich nicht."
    "Sie wollt e doch zurück ins Haus. Zu dir."
    "Scheiße! Hör zu, Stromberg ist tot. Der Täter muss noch hier sein. Also haltet die Augen auf. Wo bleibt die Verstärkung?", Richard musste gleichzeitig improvisieren und koordinieren und das alles von diesem riesigen Mobiltelefon aus. Er hasste dies neumodischen Innovationen.
    "Ein Teil ist schon hier und es kommen immer mehr Streifenwagen", Wagner war selbst erstaunt, als er das ganze Polizeiaufgebot registrierte. Zumal die ersten Beamten aus Koblenz auch gerade vor Ort eingetroffen waren.
    "Wir brauchen Hunde , hörst du? Organisier Hunde! Wir müssen jeden Zentimeter im Haus und auf dem Gelände nach dem Jungen absuchen", Richard lief zu großer Form auf und schrie förmlich ins Telefon. "Und sorg für Krankenwagen!", schob er noch eilig nach und beendete dann das Gespräch.
    "Hören sie zu, sie bleiben bei dem Doktor hier und versorgen ihn so gut es geht. Halten sie Kontakt zu Wagner. Ich guck, ob ich den Kerl nicht doch noch irgendwo finde", instruierte Richard den Kollegen Stumpf und machte sich im Laufschritt davon.

    *

29.06.1994
    Draußen trafen derweil Polizeidirektor Mertes und der Herr

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