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Missgeburt

Missgeburt

Titel: Missgeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Gordon
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Lieutenant.
    Bernardi schenkte sich Kaffee nach. »Ich weiß, dass dir der Prediger nicht ganz geheuer ist, aber was das angeht, muss ich Vanessa recht geben. Der Kerl hat eindeutig eine Schraube locker.

    Aber er tut nichts Verbotenes. Sicherheitshalber lasse ich ihn aber durch zwei meiner Leute beobachten. Im Übrigen taucht er nur am Wochenende hier auf, wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Vanessa zu Hause ist.«
    »Auf jeden Fall ist der Kerl pervers«, beharrte Samuel ungehalten. »Wir wissen, dass er Sex mit Minderjährigen hatte. Willst du deswegen denn gar nichts unternehmen?«
    »Das fällt nun mal nicht in mein Ressort. Aber ich habe bereits die Sitte auf ihn angesetzt. Das Problem ist nur, dass wir Beweise brauchen, und die haben wir bisher noch nicht.«
    »Und was ist mit diesem Anwalt. Sein Ermittler, McFadden, hat mir erzählt, dass Harmony ihn damit beauftragt hat, den Prediger als Gegenleistung für die Mandanten, die er ihm zuschanzt, mit jungen Mädchen zu versorgen.«
    »Genau diesem Vorwurf gehen die Kollegen von der Sitte gerade nach«, sagte Bernardi.
    »Und was ist, wenn er mal unter der Woche hier auftaucht?«, fragte Samuel, dessen Bedenken noch keineswegs ausgeräumt waren.
    »Dann bekommen es meine Leute sofort mit. Er bezieht immer denselben Beobachtungsposten. Wenn er aufdringlicher zu werden versucht, schreiten wir sofort ein, und dessen ist er sich wahrscheinlich sehr bewusst.
    Aber jetzt mal zur Sache, Samuel. Du bist nicht hergekommen, um über diesen komischen Vogel zu reden. Lass uns lieber sehen, wie wir die Ermittlungen wieder in Schwung bringen können. Ich kann einfach nicht glauben, dass sich unsere Spur völlig im Sand verlaufen haben soll.«
    »Das wäre nur der Fall, wenn Vanessa und Blanche tatsächlich recht hätten«, entgegnete Samuel.
    »Genau. Vielleicht bringt es uns tatsächlich nicht weiter, wenn wir uns weiterhin ausschließlich auf den Zwerg konzentrieren. Aber wir dürfen natürlich die Hinweise, die auf ihn als Täter deuten, nach wie vor nicht außer Acht lassen. Trotzdem tendiere
ich im Moment dazu, den neuen Anhaltspunkten, die du aufgetan hast, Priorität zu geben.«
    »Das sind aber nicht gerade viele. Erst einmal müssen wir abwarten, ob der Coroner herausfindet, welche Art von Säge zum Zerlegen der Leiche verwendet wurde. Dann wären da noch die seltsamen Einschlüsse in den Gipsabgüssen der Fußabdrücke. Was diesen Punkt angeht, bin ich wirklich gespannt.«

13 WO IST DER PREDIGER?
    D er Reverend ist jetzt schon mehrere Tage verschwunden, Mr. Hamilton. Dabei hat er noch nie länger als einen Tag nichts von sich hören lassen. Ich mache mir ernsthafte Sorgen.«
    »Das klingt tatsächlich beunruhigend, Dominique«, sprach Samuel in den Hörer. »Wann haben Sie zum letzten Mal etwas von ihm gehört?«
    »Er hat mich am Samstagabend auf eine Party in seiner Wohnung eingeladen, aber ich hatte keine Lust, hinzugehen. Das war das letzte Mal, dass wir Kontakt hatten. Ich habe ihn zwar später immer wieder zu erreichen versucht, aber er ist nicht ans Telefon gegangen.«
    »Das ist doch erst ein paar Tage her«, versuchte Samuel sie zu beruhigen. »Ich glaube, unter den gegebenen Umständen würde ihn die Polizei kaum als vermisst betrachten.«
    »Sie kennen den Reverend nicht.« Ihre Stimme bebte vor Besorgnis. »So etwas tut er sonst nie. Er braucht immer andere Menschen um sich. Und trotzdem hat er schon mehrere Tage kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Nicht einmal der Anwalt, der ihn in der Zivilklage gegen die Polizei vertritt, hat etwas von ihm gehört.«
    »Meinen Sie Hiram Goldberg?«
    Ihr Tonfall wurde sachlicher. »Nein, nein. Dafür hat er sich einen anderen Anwalt genommen, einen Spezialisten für Zivilrechtsfälle. «

    »Wohnt der Reverend immer noch in der Wohnung, die vor zwei Wochen von der Polizei durchsucht worden ist?«, fragte Samuel.
    »Ja. Im Mission District in der Bartlett Street, nicht weit von der Ecke Twenty-fourth.« Geradezu flehentlich fügte sie hinzu: »Tun Sie doch bitte etwas!«
    »Haben Sie einen Schlüssel für seine Wohnung?«
    »Wie kommen Sie denn darauf? Natürlich nicht.«
    »Na ja, es hätte die Sache etwas vereinfacht.«
    Samuel dachte kurz nach. »Also gut. Ich werde gleich mal zu seiner Wohnung fahren. Aber dafür sind Sie mir was schuldig. Und nur damit Sie’s wissen: Ich treibe alle meine Schulden ein.«
    »Und ich bezahle meine Schulden immer«, antwortete die Domina und legte auf.
    Sobald er in der

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