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Missgeburt

Missgeburt

Titel: Missgeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Gordon
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lag Besteck zum Trocknen ausgelegt. Der Abfalleimer unter der Spüle war leer. Bernardi rief nach einem Kriminaltechniker. »Sehen Sie bitte gründlichst nach, ob Sie hier irgendwelche Spuren finden. Der kleinste Hinweis kann für uns eminent wichtig sein.« Er wandte sich wieder Samuel zu. »Wenn der Mann von der Spurensicherung hier fertig ist, kannst du mit ihm nach unten gehen. Aber pass auf, dass du nicht auch noch Spuren zerstörst.«
    Als der Techniker in der Küche fertig war, winkte ihn Samuel zu der Tür, die auf die Veranda auf der Rückseite des Hauses hinausführte, von der man über eine grüngestrichene Holztreppe in den Hinterhof gelangte. »Eigenartig, dass die Hintertür nicht abgeschlossen war«, sagte er zu dem Mann. »Und würden Sie bitte vermerken, dass weder an der Tür noch am Lichtschalter Fingerabdrücke waren?«
    »Wonach genau suchen Sie eigentlich, Mr. Hamilton?«, fragte der Techniker.
    »Nach allem, was uns irgendwie weiterbringen könnte. Nach einem Fußabdruck, einem Fingerabdruck, egal was.«
    Der Techniker machte ein Foto vom Lichtschalter und steckte die verbrauchte Blitzlichtbirne in die Tasche seines Kittels. »Ich würde sagen, die meisten Mieter benutzen diese Treppe am Abend.«
    »Wahrscheinlich. Wie es aussieht, tun sie das vor allem, um den Müll rauszubringen. Die Tonnen stehen nämlich auf der Rückseite des Hauses in der Fern Street.«
    Samuel machte dem Techniker Platz, worauf sich dieser langsam
Stufe für Stufe die Treppe hinunter vorarbeitete. Plötzlich hielt ihn der Reporter am Arm fest. »Moment. Sehen Sie das? Machen Sie ein Foto davon.«
    Er deutete auf einen leicht aus dem Treppengeländer hervorstehenden Nagel, an dem ein beiger Faden hing. »Lässt sich vielleicht feststellen, woraus dieser Faden ist und woher er kommt?«
    »Klar, im Labor können sie das wahrscheinlich«, antwortete der Techniker. »Dazu müssen sie den Faden nur unter dem Mikroskop mit anderen Fäden vergleichen.«
    Samuel grinste. »Ihr Chef wird sehr stolz auf Sie sein.«
    Am unteren Ende der Außentreppe war eine hüfthohe Tür, die im selben Grünton gestrichen war wie das Geländer. »Auf dieser Tür sind bestimmt auch keine Fingerabdrücke«, sagte der Techniker.
    »Versuchen Sie es trotzdem, vielleicht haben wir ja Glück. Und wenn keine drauf sind, bestätigt es nur meine Theorie, dass hier jemand nach der Tat alles saubergewischt hat«, sagte Samuel und sah zu, wie sich der Techniker an die Arbeit machte. Als der Mann an der Treppe fertig war, gingen sie zu dem Platz, an dem die Mülltonnen der umliegenden Häuser standen. Bis auf eine waren alle von Fingerabdrücken übersät. Mit einem Stock hob Samuel den Deckel jeder Tonne an und schaute hinein. Alle waren leer.
    »Sieht ganz so aus, als wäre gerade die Müllabfuhr da gewesen«, murmelte Samuel. »Wo kommt der ganze Müll hin? Könnten wir dort vielleicht nachsehen?«
    »Tut mir leid, wenn ich Sie enttäuschen muss«, erklärte der Techniker. »Aber das können Sie vergessen. Wir haben so etwas zwar schon mal versucht, aber damals haben wir gewusst, wonach wir Ausschau halten müssen.«
    Nachdem sie die Umgebung der Mülltonnen sorgfältig abgesucht hatten, kehrten sie in die Wohnung des Predigers zurück.
    Bernardi stand in der Küche. »Und?«, fragte er.
    »So gut wie keine Fingerabdrücke. Ganz so, wie ich es mir gedacht
habe. Und ansonsten lediglich ein Stück Faden. Wahrscheinlich aus Wolle. Der Müll wurde vor kurzem abgeholt. Falls darin Anhaltspunkte zu finden gewesen wären, sind sie leider weg. Aber das halte ich ohnehin für sehr unwahrscheinlich. Der Täter ist viel zu clever, um irgendwelche Spuren zu hinterlassen.«
    »Ich bin mir keineswegs sicher, ob bei Schwartz’ Tod wirklich jemand nachgeholfen hat, Samuel. Ich habe schon in mehreren solchen Fällen ermittelt, und bisher waren es immer selbstverschuldete Unfälle.«
    »Hörst du mir eigentlich zu, Bruno? Weder auf der Ampulle noch an sonst einer Stelle in der Wohnung, wo eigentlich Fingerabdrücke hätten sein müssen, waren welche. Und was ist mit den Kratzern am Bein des Hockers? Außerdem hatte Schwartz genügend Erfahrung mit solchen Praktiken, um sich nicht aus Versehen selbst zu erhängen. Und nicht zuletzt wären da noch dieser Brief eines unbekannten Absenders aus El Paso und die Fotos von Sara und Vanessa in seinem Schlafzimmer, die er offensichtlich abgehängt hat, bevor du die Hausdurchsuchung durchgeführt hast.«
    »Das heißt nur, dass ihn

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