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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Samantha blickte zu Jack, der ein paar Schritte zurückgetreten war. »Du solltest aufpassen, was du hier anfasst. Schau mal, da ist was drin.«
    In dem Schubfach lag ein hell reflektierender Gegenstand, der aussah wie eine überdimensionale CD in Diamantform.
    »Nimm es nicht raus«, warnte Ricardo. »Wir haben keine Ahnung, was dann passiert.«
    »Könnte ein Netzteil sein, irgendein Funktionsteil«, vermutete Jack. »Was glaubst du, Ricardo?«
    »Möglich. Vom Aussehen nach zu urteilen, ja.«
    Jacks Hand bewegte sich zur Abdeckung darüber. Als seine Finger über die obere rechte Ecke strichen, glitt auch diese Tür auf, und eine zweite Lade wurde ausgefahren. Das ganze Gerät glich einem gewöhnlichen Audiosystem - einem riesigen CD- Spieler mit vier CD-Schächten, außer, dass in diese Stereoanlage CDs in der Größe von Wagenrädern passten.
    »Die Türen scheinen sich über unsichtbare Sensoren zu öffnen«, meinte Ricardo. »Vielleicht Infrarot.«
    Jack öffnete die nächsten beiden Türen, doch die obere sah anders aus.
    Seine Augen wurden größer. »Das Fach war leer!«
    Die anderen traten näher. »Du hast Recht«, bestätigte Ricardo. »Die Scheibe fehlt.«
    »Fehlt?«, fragte Dorn.
    Jacks Atem ging schneller. In diesem Augenblick hatte er gemerkt, warum ihm die Scheiben in den drei übrigen Fächern so bekannt vorkamen.
    Samantha besah sich die Sache über Jacks Schulter hinweg. »Denkst du das Gleiche wie ich?«, fragte sie.
    Genau das tat Jack. »Unser Artefakt aus Mali ist die fehlende Scheibe ...«
    Es dauerte vierzig Minuten, um das Artefakt aus Mali aus der großen Halle herunterzubringen. Ricardo und Bongane hatten zwei Luftmatratzen zusammengebunden und die aufblasbaren Betten zu einem Floß umfunktioniert, um die Kiste mit minimalem Kraftaufwand durch die überfluteten Gänge transportieren zu können. Danach holten sie eine weitere Kiste mit Ricardos technischer Ausrüstung. Wieder durchnässt, öffnete Jack die Schließen der Kiste, in deren Innern das Artefakt wie ein Diamant glänzte. »Hilf mir mal«, bat er Ricardo.
    Die beide Männer hoben das Artefakt aus der Kiste.
    »Sieht aus, als könnte es passen«, stellte Samantha fest.
    Dorn und Baines beobachteten, wie Ricardo und Jack den Gegenstand, der sie hierher geführt hatte, in das leere Fach hoben. Durch das Gewicht des Artefakts spannten sich Jacks Muskeln, doch als er und Ricardo die drachenförmige Scheibe über die Lade gleiten ließen, schwand das Gewicht aus ihren Händen. Ricardo trat einen Schritt zurück. Das Peilungsgerät schwebte mitten in der Luft.
    »Elektromagnetismus«, meinte Ricardo. »Derselbe Effekt wie beim Verschmelzen der beiden Teile.«
    Samantha fragte Jack, ob sie das Artefakt ganz in die Lade schieben sollten. Bevor er antworten konnte, senkte es sich aus eigenem Antrieb. Es zischte wie bei einer Vakuumversiegelung. Anschließend, wie als Folge vorprogrammierter Anweisungen, verschwand die obere Lade in dem Gerät, und die Tür glitt zu. Mit rasender Geschwindigkeit taten es die drei anderen Laden der ersten nach. Mit kaum hörbarem Geräusch wurden lange Lichterreihen quer über dem Gerät aktiviert und blinkten in einem stetig pulsierenden Muster. Dann leuchteten die Tafeln entlang des oberen Rands farbig auf. Der ganze Raum fing an zu vibrieren, sodass sich eine dünne Staubschicht vom Boden des Labors ob. Armeen von Härchen auf Jacks Rücken begaben sich in Habachtstellung, als die unsichtbare Kraft wie ein karmischer Wirbel umhertobte.
    »Spürt ihr das Energiefeld?«, rief Ricardo, der einen Arm ausgestreckt hielt. Die Nadel des in seiner Uhr eingebauten Kompasses drehte sich wie wild.
    »Fühlt sich an wie statische Elektrizität«, meinte Samantha.
    Winzige Lichtnadeln spiegelten sich in Dorns Augen wider. »Das ist ja unglaublich!«, stieß er hervor.
    Rechts von sich vernahm Jack ein anderes Geräusch. Er drehte sich gerade in dem Moment um, als winzige Rauchwolken vor der Metallwand aufstiegen - und die Wand zur Seite glitt.
    Jack blickte zu Samantha. Etwas in dem Gerät hatte die Wand zum Öffnen gebracht.
    »Sollen wir mal nachsehen?«, fragte Samantha.
    »Lass uns erst sicher sein, das sich am Gerät nichts verändert«, erwiderte er. »Ich hoffe, wir haben das System nur hochgefahren.«
    »Was, glauben Sie, macht es?«, fragte Dorn, der Baines in den neuen Raum winkte, während die Wissenschaftler das Gerät untersuchten.
    »Da bin ich mir nicht sicher«, antwortete Jack. »Aber ich glaube

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