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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Flugzeug nach, in dessen Flügeln sich die Sonne fing. Einmal drückte er noch ab, dann senkte er langsam den Lauf seiner Pistole. Gleichgültig gegenüber dem Störmanöver vom Hügelkamm, wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht und ließ sich auf die Knie fallen. Was würde er Millers Frau sagen?
    Seine Hand roch nach Schießpulver.

 
Osten
     
    Im Kriegsraum schritt Wright ununterbrochen auf und ab. In seinem Büro blieb das kleine Feldbett unberührt, das er sich besorgt hatte, um etwas schlafen zu können. Der Direktor sah immer noch wie frisch gestriegelt aus, doch der fette Glanz auf seinem Gesicht und seine müden, blutunterlaufenen Augen verrieten die lange Nacht.
    Wright war in Rage - und McFadden als einer seiner obersten Gockel musste nicht erst hören, wie die Messer gewetzt wurde, um zu wissen, dass er besser seinen Mund hielt. Wright gab ausgefeilte und obszöne Flüche von sich, eine Kunst, die er während dreier Kriege sorgfältig gepflegt hatte. Schließlich zog er einen Stuhl vom Tisch weg und setzte sich erschöpft hin.
    »Können wir die Waffe per Satellit aufspüren?«, fragte er den mageren Analytiker Kirby.
    »Nein, Sir«, antwortete Kirby. »Unsere Satelliten müssten fast senkrecht über dem Gerät stehen, um dessen elektromagnetische Wellen bei ihrer momentanen Stärke aufnehmen zu können.« Er setzte seine Brille ab. Auf beiden Seiten seiner Nase blieben zwei rote Abdrücke zurück. »Die KH-14 und Big-Bird-Satelliten wurden auf einen geopolaren Beobachtungsorbit über die Ausgrabungsstätte gesteuert, Sir. Selbst wenn wir das Ziel bei einem der anderen Transite wieder aufspüren würden, würde es mindestens vierundzwanzig Stunden dauern, um den Satelliten über der Gegend zu positionieren.«
    »Scheiße.« Wright lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Haben die Agenten vor Ort eine Ahnung, wohin der Hubschrauber fliegen könnte?«
    »Nein«, antwortete McFadden. »Er flog ostwärts, Richtung Brasilien, als sie ihn verloren.«
    »Ostwärts?«
    »Ja, Sir.«
    »Nun, da draußen gibt es verdammt viel im Osten!« Wright hielt ein zerknülltes Papiertaschentuch in der Hand, das sich schon fast aufgelöst hatte. »Irgendeine Ahnung?«
    McFadden erhob sich. »Der größte Teil von Dorns Unternehmen ist in Südafrika angesiedelt. Er würde sich nicht im Traum einfallen lassen, eine taktische Waffe in die Staaten zu bringen. Ich verwette mein Geld, dass er nach Hause will. Auf dem Seeweg. An den Flughäfen würden sie das Risiko von Zollkontrollen nicht eingehen. Und es gibt Millionen von Orten, von denen sie auslaufen könnten.«
    »Alarmieren Sie den zuständigen Agenten in Kapstadt. Ich will, dass er sofort informiert wird. Was haben wir von dem Hubschrauber zu halten?«, fragte Wright.
    »Ein Transporthubschrauber mit Doppelrotoren«, sagte Mc-Fadden. »Das ist alles, was wir wissen.«
    »Überprüfen Sie die Registrierung. Und wie viele Doppelprops in jenem Teil der Welt rumfliegen.«
    »Hoffentlich nicht viele«, meinte McFadden. »Ich werde mit den Flughäfen, anfangen, Sir.« Er nahm seine Papiere vom Tisch. »Vorausgesetzt, die Typen haben Brasilien als Ziel.«
    Es dauerte zwanzig Minuten, um den brasilianischen Luftraum zu erreichen, und weitere zweieinhalb Stunden, bis der Atlantik am Horizont auftauchte. Währenddessen säuberte Jack Ricardos Wunde und konnte sie dank eines alten Erste-Hilfe-Kastens notdürftig verbinden, nachdem er sie mit Alkohol und Wasserstoffperoxid sterilisiert hatte. Jack hatte nicht gewusst, dass Menschen so schreien konnten.
    Der Hafen, vor dem laut Samantha Dorns Schiff lag, verfügte auch über einen kleinen Landestreifen.
    »Sie müssen dort gelandet sein«, sagte Jack, als wollte er sich selbst davon überzeugen.
    Ricardo stimmte zu. »Falls Dorn das Gerät per Schiff transportiert. Und falls er den Weg nach Südafrika einschlägt.«
    Der nervöse Pilot hatte sich während des Flugs beruhigt. Jack fand heraus, dass der Mann nur gelegentlich vom Kartell beschäftigt wurde. Er wusste zwar, für wen er arbeitete - und vielleicht auch, was er transportierte -, doch er hatte auch eine Familie zu ernähren. Augustine zeigte Jack das verblasste Bild seiner Familie vor einer kleinen katholischen Kirche. Jack versicherte dem Mann, dass sie ihm kein Leid zufügen wollten. Ohne in die Details zu gehen, erklärte er auch, wie wichtig es sei, den großen Frachthubschrauber zu finden - wichtig sowohl für Jacks als auch für Augustines Familie.
    Und wichtig

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