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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Jack die Schlammlöcher. Den Meilenzähler behielt er sorgsam im Auge, und nach etwa drei Meilen begann er nach den Untiefen zu suchen, bis er endlich die weißen Steine aus dem Wasser ragen sah. Er winkte den großen Transporter dorthin.
    »Bist du sicher, dass es flach genug ist?«, rief Samantha. Sie war eine schlechte Schwimmerin, und wenn Jack das nicht schon gewusst hätte, hätten es ihm ihre Augen verraten.
    »Ich glaube, ja.«
    »Du glaubst?«, schrie sie. »Du glaubst?«
    »Ich hoffe ...«
    Samantha klammerte sich an den Türgriff, als eine starke Welle vorne gegen den Rover schlug.
    Der Aufprall brachte den Wagen zum Wanken, aber nachdem die erste Welle über sie geschwappt war, sahen sie, dass das Wasser nur einen Meter tief und damit, wenn auch schwer, passierbar war. Der Humvee mit Baines und Dorn hatte weniger Probleme und wurde kaum langsamer, als er durch das leicht bewegte Wasser fuhr.
    Jack wusste aus Erfahrung, dass die Landrover auf Safaris die Könige waren und Gewässer, die ihnen bis zum Motor reichten, gut durchqueren konnten. Aber seltsamerweise fing der Rover an zu stottern - gerade in dem Moment, in dem das Profil der großen Reifen in das gegenüberliegende Ufer griff, um den Wagen aus dem Strom zu ziehen.
    Er redete dem Drehzahlmesser gut zu, doch abrupt ging der Motor aus. Einen Augenblick später stotterte der zweite Rover und blieb ebenfalls stehen. Der dritte folgte kurz darauf.
    Jack bekam ein mulmiges Gefühl. »Ich brauch eine Taschenlampe!«
    »Hier«, sagte Ricardo, nachdem er eines der Handschuhfächer durchwühlt hatte. Jack schaltete die Lampe ein; der Strahl durchbohrte die Dunkelheit. Eilig legte sich Jack unter den Wagen.
    »Verdammt!«, rief er. »Ich hab’s gewusst.«
    Einen Augenblick später tauchte er wieder auf und verrieb schwarzen, öligen Sand zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Die Dogon haben Sand ins Kurbelgehäuse gestreut.«
    »Bei diesem hier auch«, sagte Baines unter dem Humvee hervor.
    Mit den Fahrzeugen hingen sie also hoffnungslos fest.
    »Hier in der Nähe kann kein Flugzeug landen«, erklärte Jack. »Gibt’s auf dem Flugplatz auch Hubschrauber?«
    Die Frage wurde durch Dorns hämisches Grinsen beantwortet. Sie waren in Mali. Selbst Ben Dorn würde ein paar Stunden brauchen, um einen Hubschrauber zu besorgen. »Baines, sag den Männern am Flugplatz, dass wir es nicht schaffen. Gib ihnen unsere Position durch, und ein Hubschrauber aus Kabuti soll uns hier rausholen«, befahl er. »Sie sollen auch vom Flugplatz aus probieren, uns hier zu erreichen.«
    »Selbst wenn sie ein paar Transporter zusammenkriegen, brauchen sie mindestens zwei Stunden«, meinte Samantha.
    »Dann schlage ich vor, wir schaffen die Sachen in die Büsche«, sagte Jack und war schon bei der Arbeit.
    Sie hatten keine andere Wahl. Sie mussten in jedem Fall warten, entweder auf den Hubschrauber aus Kabuti oder auf Dorns Männer vom Flugplatz. Baines zog aus einem Lederkistchen ein kleines GPS-Gerät heraus, mit dem er mit Hilfe von Satelliten ihre Position ermitteln konnte. Es gab eine leichte Verzögerung, als das Signal ihren Standort bestimmte und das Signal zurücksendete. Der Empfänger konvertierte die Schluss-Signale in die Position, Geschwindigkeit und Zeitschätzung, sodass Baines den Standort genau ablesen konnte.
    Dann funkten sie die Position zu Dorns Männern am Flugplatz. Das Flugzeug sollte warten, aber es würde auch eine Weile dauern, bis die Fahrzeuge über Land eintreffen würden.
    Gleichzeitig versuchten sie einen Hubschrauber aus Kabuti zu bekommen. Beide Möglichkeiten hießen einige Stunden Wartezeit.
    »Wir haben insgesamt weniger als zwanzig Magazine mit Munition dabei«, sagte Baines. »Und einige davon sind vermutlich nass.« Die Spannung in seiner Stimme übertrug sich auf die Gruppe.
    »Wenn wir Glück haben, werden es die Dogon nicht so weit flussabwärts schaffen«, beruhigte ihn Jack. »Und wenn wir noch mehr Glück haben, haben sie die Verfolgung bereits aufgegeben.«
    »Sie sahen nicht aus, als würden sie lockerlassen«, meinte Samantha.
    »Wenn sich rumspricht, dass ihr Häuptling tot ist, dann ja«, erwiderte Jack. »Sie müssen ihren Häuptling sofort begraben. Das verlangt der Brauch. Damit könnten wir etwas Zeit gewinnen.«
    In jedem Fall konnten sie nichts anderes tun, als zu warten. Und zu beten.

 
Ausschwitzen
     
    Baines zeigte den anderen, wie sie die Transporter abzudecken hatten. Unter Zuhilfenahme der natürlichen Umgebung und des

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