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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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über sein Gewicht, vom Tisch. Als sie sich wieder zu Dorn drehten, ließ Baines sein Ende der Kiste fallen.
    Drei mächtig aussehende Dogon stürmten hinter Dorn herein. Einer von ihnen war der Häuptling selbst.
    Die Flammen breiteten sich schnell bis zur Zeltspitze aus, und die Leinwand fing fast sofort Feuer. Dicker Rauch wirbelte immer tiefer zum Boden, wo sich Samantha und Ricardo hin und her rollten, um einer Serie blinder Machetenhiebe von einem der Dogon zu entkommen.
    Ricardo sprang den Mann an und warf ihn zu Boden.
    »Ricardo!«, schrie Samantha. Ricardo lag unter dem eben- holzfarbenen Krieger, und selbst in all dem Chaos war ihr klar, dass er gewürgt wurde.
    Ricardo schaffte es, einen Arm in den Griff des Mannes zu zwängen, und schnappte nach Luft. »Raus ... hier«, konnte er noch sagen, bevor ihm wieder die Kehle zugedrückt wurde.
    Aber Samantha hörte nicht auf ihn. Sie sprang den Dogon an und grub ihre Fingernägel in seinen Hals, bis Blut floss. Er schrie auf, und mit einer heftigen Bewegung schleuderte er sie hart gegen einen brennenden Tisch, wo sie sich schnell abrollte.
    Doch für Ricardo war der Kampf zu Ende, er war bewusstlos.
    Nun wandte sich der Krieger Samantha zu. Sie bemerkte die roten Blutstreifen an seinem Hals, dann sah sie die riesige Machete in seiner Hand. Zwei lange Schritte, und er stand fast über ihr. Weshalb auch immer, sie schloss die Augen. Sie wollte nicht, dass das Letzte, was sie auf dieser Welt sah, der wütende Mann vor ihr war.
    Mit zugekniffenen Augen wartete sie darauf, dass die Stahlklinge sie töten würde.
    Sie öffnete sie erst wieder, als eine starke Hand ihren Arm packte.
    Jack stand vor ihr mit einer Schaufel in der Hand. Der Dogon lag tot zu seinen Füßen.

 
Die Rover
     
    Jack und Samantha zogen Ricardo aus dem Inferno, Sekunden bevor das Zelt hinter ihnen zusammenbrach. Hustend kam Ricardo zu sich.
    »Jack«, sagte er, »wo ist Samantha?«
    Samantha strich ihm das Haar aus den Augen. »Ich bin hier, keine Sorge. Es ist alles in Ordnung.«
    Er hustete und lächelte dabei. »Gott sei Dank.«
    Jack blickte in Richtung der Rover. Vier Zulus hatten das Gebiet freigehalten; sporadisch feuerten sie in die Dunkelheit. Nur ein paar Dogon verfügten über Gewehre, und die Macheten und Lanzen konnten es jetzt, als das Überraschungsmoment vorbei war, mit den Automatikwaffen der Zulus nicht aufnehmen. Ihre Angreifer hatten sich zurückgezogen.
    Jack half Ricardo auf die Füße, und gemeinsam mit Samantha stützte er ihn, als sie zu den Rovern rannten.
    »Yithi! Yithi!«, rief Jack in der Bantusprache der Zulus. »Wir sind’s! Wir sind’s!«
    Zwei Männer eilten ihnen zu Hilfe und zerrten sie hinter die beladenen Transporter.
    »Wo sind die anderen?«, schrie Samantha.
    Bevor auch nur einer antworten konnte, kam der Humvee vor ihnen zum Stehen. Baines saß am Steuer, Dorn und François daneben. Dorn sprang heraus.
    »Bist du okay, Darling?«, fragte er und warf seine Arme um Samantha.
    »Mir geht’s gut«, murmelte sie, an seine Brust gepresst.
    »Sobald Anthony mit dem letzten Rover kommt, hauen wir ab«, sagte Dorn. »Sieht aus, als würden sich die Dogon zurückziehen.«
    »Sie sammeln sich erneut«, widersprach Jack.
    »Haben wir alles?« Samantha eilte zu einem der Transporter und riss die Plane vom Verdeck hoch. Sie seufzte erleichtert - die Aluminiumkiste mit dem Skelett war auf der Ladefläche festgebunden. »Hast du das Artefakt?«, fragte sie Dorn.
    »Im anderen Transporter.«
    »Bist du sicher?«
    Dorn rief Baines zu, er solle die Plane hochheben. Das tat er, als Samantha hinter dem sandgelben Humvee auftauchte. Im Innern erblickte sie die Kiste, in dem das Artefakt lag.
    Baines wollte das Verdeck gerade wieder schließen, doch Samantha hielt ihn auf.
    »Tut mir Leid, aber ich bin ein bisschen neurotisch.« Sie schob die Kiste zurecht, sodass sie den Schnappverschluß öffnen konnte. Sogar im Mondlicht leuchtete das Artefakt.
    Jack bemerkte etwas auf dem Boden vor einem der Rücksitze.
    »O mein Gott!«, sagte er. »Was hast du gemacht?«
    Bevor Baines ihn aufhalten konnte, öffnete Jack die hintere Tür und zog etwas heraus, das seine Haut zum Kribbeln brachte.
    Es war der trüb glänzende Brustschmuck des Häuptlings.
    »Wir hatten keine andere Wahl. Glauben Sie mir. Entweder wir oder er«, erklärte Dorn.
    »Ich glaube Ihnen.« Auch Jack hatte in dieser Nacht getötet. Dass es zur Selbstverteidigung gewesen war, machte ihm die Sache jedoch nicht

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