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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Sein Körper schmerzte wegen der Höhe und der Kälte. Sie hatten mehr als einen halben Meter Erde an den Seiten abgetragen, aber die Kanten des Objekts blieben immer noch verborgen. Er schüttelte den Kopf. Für jeden Zentimeter, den sie sich unten zu den Seiten hinarbeiteten, mussten sie drei Meter Erde darüber wegräumen.
    Sie würden wohl noch bis tief in die Nacht hinein graben.
    »Ich habe was gefunden.«
    Jack hörte die Stimme durch die Schwammigkeit des Schlafs und wurde schlagartig wach.
    Die Morgendämmerung strich über den kalten Boden und ließ scharfe Schatten über den Fels laufen. Von den kleinen neben der Grube aufgebauten Schutzzelten rannen Taubäche.
    Jack hatte nicht vorgehabt zu schlafen, hatte aber etwas Ruhe für seinen steifen Rücken und die Hände gebraucht. Seine Finger waren immer noch mit einer Kruste aus eingetrocknetem Blut und Dreck überzogen; winzige Klümpchen hatten schmerzhafte Gastfreundschaft unter seinen Fingernägeln gefunden. Das kratzende Geräusch hallte von der Ausgrabung herüber.
    Jack kroch zum Rand der Grube und sah, wie Samantha die Schaufel hinwarf und mit einem kleinen Pickel weiterarbeitete. Sie zog eine lange Linie im Boden - am Rand der Metallplatte.
    »Ich hab eine Kante gefunden!«
    Andere Zelte in der Nähe raschelten, als die erschöpfte Mannschaft wieder munter wurde.
    »Warte mal.«
    Jack schnappte sich eine kleine Kiste mit Bürsten, Hacken, Schaber und anderem Ausgrabungswerkzeug und hastete die Strickleiter hinunter. Seit die Bolivianer zum ersten Mal auf Metall gestoßen waren, hatte sich der Umfang des Lochs fast verdoppelt.
    »Ich dachte, du hättest eine Pause gemacht«, sagte er über Samantha gebeugt.
    »He, Morgenstund hat ...« Samantha fuhr die Kante der Metallplatte mit ihrem Handspaten nach; die freigelegte Fläche unter ihnen war so groß wie der Eingang zu einem Schutzbunker. Jack ließ einen Pickel in die entgegengesetzte Richtung laufen. Nach nicht einmal zehn Zentimetern schrie er: »Ich hab die andere Kante gefunden.« Alle Schmerzen in seinen Gliedern waren wie weggewischt. Er zitterte.
    »Ich hatte schon befürchtet, dass wir einen Bagger herbeischaffen müssen.« Eilig kletterte Dorn die Leiter hinunter. Auf seinen Knien half er Samantha, überschüssige Erde wegzuräumen.
    Sie fuhren damit fort, die Kante an der Nordseite der Platte freizulegen. Außerhalb der Grube reichten Ricardo und Baines Kübel um Kübel mit Erde an Bongane weiter, der sie auf einem gewaltigen Haufen ausleerte. Binnen zwanzig Minuten waren alle vier Kanten der rechtwinkligen Fläche von der Erde befreit.
    »Ich habe keine Vorstellung, wie tief es hinuntergeht«, sagte Samantha.
    »Glaubst du, dass es ein Container ist?«, fragte Ricardo.
    Jack fuhr mit den Fingern am Rand des kalten Metalls entlang. Sie hatten die obersten fünf Zentimeter Erde an den Rändern abgegraben, aber das Objekt reichte weiter hinein.
    »Könnte sein. Die Abmessungen kommen mir aber vertraut vor. Es hat die gleiche Größe wie eine ägyptische Tür.«
    »Eine Tür?«, sagte Dorn. »Doch es gibt keine Nahtstelle. Keine Löcher. Keine Einkerbungen.«
    Jack blickte hinauf. »Ricardo, ist mein Maßband irgendwo da oben?«
    Ricardo wühlte in Jacks Rucksack, der neben der Grube stand, und warf ihm das Band hinunter. »Halt es an der Ecke fest, Samantha!«, rief Jack. Sie legte ihr Ende auf den Boden, während er beim Rückwärtsgehen das Band straff zog, bis er die andere Ecke gefunden hatte. »Drei Meter einundachtzig.«
    Dorn stellte seinen Fuß auf das Maßband, während Jack es entlang der Schmalseite der Rechteckfläche auszog. »Ein Meter neunzigeinhalb - exakt.« Jack lächelte.
    »Sie und Ihre verdammten Zahlen«, grollte Dorn. »Was sollen die denn schon wieder bedeuten?«
    »Sie bedeuten, dass der, der diese Abmessungen festgelegt hat, den goldenen Schnitt kannte - ein mathematisches Prinzip, das den vorgeschichtlichen Menschen angeblich fremd war.«
    »Es ist dasselbe Verhältnis wie in der Königskammer«, warf Ricardo ein, der in das Loch spähte.
    »In der Pyramide von Gizeh?«, fragte Samantha.
    Jack nickte.
    »Glauben Sie, zwischen der Pyramide und dem, was wir hier gefunden haben, gibt es einen Zusammenhang?«, wollte Dorn wissen.
    »Sie verfügten jedenfalls über den gleichen Kenntnis stand.
    Die Abmessungen der Türen und Räume in der großen Pyramide folgen demselben mathematischen Modell wie offenbar auch diese Platte - Phi.«
    »Phi?«, wunderte sich Dorn. »Ich

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