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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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haben.«
    »Warum haben sie nicht die Macht auf der ganzen Erde übernommen?«, fragte Dorn. »Ihre Technologie hätte es selbst einer kleinen Gruppe von Leuten ermöglicht, die Welt zu beherrschen - und die primitiven Völker auszulöschen.«
    »Das entsprach nicht ihrer Art«, antwortete Jack. »Sie waren Heiler, die gegen Gewalt und Krieg predigten. Wenn das Wort >Krieg< fiel, hielten sich die Leuchtenden die Ohren zu und weigerten sich, zuzuhören. Das haben jedenfalls die Ureinwohner Mexikos überliefert. Sie haben sich sogar gegen Menschenopfer gewandt.«
    »Aber wie sind sie gestorben? Wohin sind sie gegangen?«, fragte Samantha.
    Jack begann die drei anderen Metallabdeckungen abzunehmen. In jedem lag eine ebenso edle Gestalt in der gleichen Stellung. Der letzte Körper war allerdings kleiner als die übrigen. »In den meisten Legenden ziehen sie über das Meer fort. In einigen verschwinden sie einfach. Und es gibt welche, in denen sie sich wieder im Himmel auflösen«, sagte Jack. Er berührte die glatte graue Haut der letzten Mumie. »Vielleicht können wir mit einigen Tests herausfinden, was genau ihnen zugestoßen ist.«
    »Wird in den Legenden die Anzahl der Leuchtenden genannt?«, wollte Dorn wissen.
    »Die Angaben schwanken, aber in den meisten ist die Rede von einer extrem kleinen Gruppe, drei oder vier Personen. Doch ganz gleich, wie viele erschienen, in allen Legenden sind sie fast sofort wieder verschwunden - nachdem sie alle möglichen großartigen Dinge eingeführt hatten.«
    Dorn war sprachlos.
    »Es dürfte nicht allzu schwierig sein herauszufinden, woran sie gestorben sind«, sagte Ricardo. »Nach dem Aussehen zu urteilen, ist der Mumifizierungsprozess selbst im Vergleich zu gut erhaltenen ägyptischen Exemplaren erheblich verbessert. Mit den geeigneten Geräten und genügend Zeit sollte ich in der Lage sein, alles herauszufinden, was wir wissen wollen. Das ist einer der Vorteile der Mumifizierung. Wir können perfekte DNA gewinnen - selbst nach tausenden von Jahren.«
    »Mumifizierung ist ein weiteres Gebiet, das die alten Kulturen miteinander verbindet«, bemerkte Jack. »Auf beiden Seiten des Atlantiks hatten die Zivilisationen praktisch die gleichen
    Bräuche. Die Erhaltung der sterblichen Hülle galt in den meisten Kulturen als der einzige Weg für ein Leben nach dem Tod.«
    »Vielleicht hatten sie nicht so Unrecht«, sagte Samantha.
    »Was meinst du damit?«, fragte Dorn.
    »Nun, wenn wir eine vollständige DNA von der Mumie bekommen können, dann haben wir den genetischen Bauplan für diese Person. Was, wenn diese Besucher das wussten? Und was, wenn sie die Technologie der Wiederbelebung besaßen? Oder wussten, dass es möglich ist?« Sie machte eine Pause. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube, der Ursprung dieses Brauchs ist wissenschaftlich, nicht religiös. Zum Beispiel weil sie gewusst haben, dass dadurch die DNA erhalten bleibt.«
    Jack erkannte, dass sie Recht haben könnte.
    »Nun komm schon, Samantha, du glaubst doch nicht wirklich, dass sie ihre Toten in der Hoffnung mumifiziert haben, sie später wieder zum Leben zu erwecken?«, meinte Dorn.
    »Hast du Jurassic Park gelesen?«
    »Ich habe den Film gesehen.«
    »Nun, dort haben sie es mit Dinosauriern gemacht.«
    »Das ist doch bloß ein Film«, entgegnete Dorn.
    »Samantha hat auf jeden Fall einen wichtigen Punkt angeschnitten«, sagte Jack. »Schauen Sie sich die ganzen neuen Arbeiten zum Thema Klone an. Wir haben fast das gesamte Genom kartiert und bereits menschliche Gene in Zellen von Tieren übertragen. Die Schriftzeichen stehen an der Wand. DNA ist der Baustein des Lebens. Warum nicht auch der seines Wiederaufbaus?«
    »Was mich auf eine andere Sache bringt«, sagte Samantha. »Nur ein Lebender kann einen Toten mumifizieren. Hier sind nirgendwo Spuren von einem Skelett ...«
    »Du glaubst doch nicht, dass eine dieser Kreaturen noch lebt?«, fragte Dorn.
    Wieder senkte sich Schweigen über den Raum.
    »Das sagt nur, dass zu der Zeit, als die vier mumifiziert wurden, noch jemand gelebt hat«, folgerte Jack schließlich.
    Ricardo wischte sich über die Augenbraue. »Nach den letzten Tagen, Freunde, bin ich nicht sicher, ob wir irgendetwas ausschließen sollten.«
    Jack ging zwischen den Särgen umher und fragte sich, was wohl jenseits des blockierten Durchgangs, vor dem er vorhin stand, liegen mochte. Die Gruppe beschloss, einen detaillierten Plan für die Untersuchung der ganzen Anlage zu entwerfen. Samantha half

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