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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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»Dieselben Leute, von denen die Dogon sprachen?«
    »Nicht nur die Dogon.« Jacks Stimme fing sich, zitterte aber. Jahre voller Kampf und Schmerz schienen von einem dunklen, lastenden Ort in seiner Seele den Weg nach draußen zu finden.
    Ricardo legte seine Hand auf Jacks Rücken. »Das ist dein Beweis, mein Freund. Genieß es.«
    Ehrfürchtig schwiegen sie.
    »Ich kann verstehen, warum man sie die Leuchtenden genannt hat«, sagte Samantha schließlich. »Die historischen Beschreibungen sind nahezu perfekt.« Sie schüttelte den Kopf. »Dein verlorenes Volk ist nicht mehr verloren.«
    »Ja«, dachte Dorn laut. »Ihre Arbeit - über die vergessenen Wohltäter der Menschheit .«
    Jack berührte den kräftigen Arm des Leichnams. »Ich kann es fast nicht glauben. Aber hier sind sie und starren mich an.«
    »Und andere kannten die Leuchtenden auch?«, fragte Dorn.
    »Sie sind in der Geschichte von dutzenden von Kulturen belegt«, antwortete Jack. »Unzählige mündliche und schriftliche Überlieferungen dokumentieren die geheimnisvolle Ankunft einer kleinen Gruppe von Wesen. Diese Fremden besaßen offensichtlich große Weisheit. Körperlich unterschieden sie sich von den Einheimischen. Sie waren beträchtlich größer. Sie hatten leuchtende Gesichter mit großen, funkelnden Augen.« Jack machte eine kurze Pause und blickte auf das starke, mit Haaren bedeckte Gesicht. »Und Bärte ...«
    Samanthas und Jacks Blicke kreuzten sich.
    Jack bemerkte die Röte in ihrem Gesicht. »Von ihnen wird in hebräischen Texten gesprochen, zum Beispiel im Buch Enoch. Dort steht: >Ihre Gesichter leuchteten wie die Sonne, und ihre Augen brannten wie Lampen.< Sogar Daniel und einige andere alttestamentarische Propheten erwähne dieselben Wesen.
    Aber ihre Erscheinung war nicht auf den Vorderen Osten beschränkt - oder auf Afrika. Im tibetischen Buch von Dyzan ist von belichtenden Söhnen< die Rede, die >die Schöpfer der Gestalt aus dem Ungestaltetem waren. Ein paar tausend Meilen entfernt werden dieselben leuchtenden Wesen in verschiedenen sumerischen Texten wie dem Kharsag-Epos erwähnt.«
    Dorn erinnerte sich an das Epos aus Jacks Arbeit. »Die elf Tontafeln?«
    »Genau. Das Kharsag-Epos erzählt von einer Gruppe von Weisen, von leuchtenden Wesen, >die den Einwohnern die Eckpfeiler der Zivilisation lehrten<. Schrift, Metallverarbeitung, Ackerbau und Baukunst. Dort heißt es weiter, dass vor der Ankunft der Leuchtenden >die Menschen nicht wussten, wie man Kleider anfertigt oder Häuser baut. Die Menschen krochen auf allen vieren in ihre Behausungen; sie aßen Gras mit dem Mund wie Schafe; sie tranken Wasser aus den Flüssen<. Es gibt sogar Berichte, dass die Leuchtenden mit einem >Feuerschiff< vom Himmel gekommen seien.«
    Samantha starrte auf die Mumie. »Du hast Recht. All diese Jahre ...«, flüsterte sie.
    Jack hörte es, aber blickte Dorn an, der fragte: »Haben diese Wesen wirklich die frühen Menschen beeinflusst?«
    »Ja«, antwortete Jack. »In fast jeder Beziehung. Ganz gleich, ob die Mayas, die Sumerer oder die Ägypter über diese Leute sprechen, die Leuchtenden haben die Einheimischen unterrichtet. Beschützt. Sie haben einer Rasse Gesetz und Ordnung gebracht, die beides nicht kannte. Das müsst ihr euch mal vorstellen. Endlich ergibt alles einen Sinn. Diese bärtigen Männer - ob sie nun hier als Viracocha, als Quetzalcoatl in Mexiko oder als Kukulcan oder Elohim in anderen Teilen der Welt bekannt waren - werden immer als große, blassgesichtige Wesen mit Bärten beschrieben. Die Einheimischen behaupteten, sie hätten magische Kräfte. Die Macht, Felsen schweben zu lassen. Macht, um Magie zu schaffen. Macht, um zu heilen.« Jack atmete schneller. »Eine Macht, die völlig durch die außerordentliche Technologie, deren Zeuge wir geworden sind, erklärt werden kann. Denkt an das Hologramm. Ihr habt gesehen, wie wir - und die Zulus - reagiert haben. Wir sind ein Produkt des zwanzigsten Jahrhunderts. Stellt euch vor, wie diese Technologie auf die frühzeitlichen Menschen gewirkt haben muss.«
    »Arthur C. Clarkes drittes Gesetz«, sagte Ricardo. »Jede hinreichend fortgeschrittene Technologie ist ununterscheidbar von Magie.«
    »Sie müssen wie Götter gewesen sein«, warf Samantha ein.
    »Die Leuchtenden wurden ja auch verehrt«, erklärte Jack. »Viele sahen sie in einer Zeit lange vor dem Juden- oder Christentum als allmächtige Wesen an. Einige Gelehrte glauben, dass etliche unserer Engellegenden hier ihren Ursprung

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