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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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umhertappte.
    Ralph indes beherrschte den Mars-Spaziergang, als ob er auf dem Planeten geboren wäre.
    Dies war die Simulation des zweiten Mars-Spaziergangs, bei dem sie zum erstenmal ernsthafte Arbeit verrichten sollten.
    Beim ersten Spaziergang würde es sich um ein einstündiges Solo handeln, das Phil Stone in seiner Eigenschaft als Kommandant durchführte. Der Zweck des ersten Ausflugs
    bestand laut Missionsplan darin, die Systeme des Anzugs und die Beweglichkeit im allgemeinen zu testen, den Status des MEM nach der Landung zu überprüfen und eventuelle Defekte am Kommunikationssystem zu beheben. Stones wissenschaftliche Tätigkeit würde sich bei der ersten Exkursion auf die Entnahme einer Bodenprobe beschränken.
    Natürlich existierte auch eine versteckte Agenda.
    Die Aufmerksamkeit der Welt sowie der NASA-Sponsoren
    im Weißen Haus und im Kapitol würde sich vor allem auf
    diesen ersten Spaziergang richten, die ersten zaghaften
    Schritte, die ein Mensch auf dem Mars machte. Deshalb würde die ganze Zeremonie – das Hissen des Sternenbanners, der Kram mit den Fußabdrücken und die Rede von Präsident Reagan (der gerade einen erdrutschartigen Sieg gegen Teddy Kennedy feierte) – in dieser ersten Stunde außen vor sein. Joe Muldoon hatte nämlich nach seinen Erfahrungen mit Apollo den Rat erteilt, alle Punkte des ersten Spaziergangs anhand einer Checkliste und eines Zeitplans abzuarbeiten; einschließlich Reagans Anruf.
    Und dann würde das restliche Programm hoffentlich für
    ernsthafte Arbeit zur Verfügung stehen.
    York hielt das für sinnvoll. Sie wußte, wie man solche Dinge handhaben mußte. Allerdings wunderte sie sich noch immer darüber, daß die NASA die Erforschung des Mars von Einschaltquoten abhängig machte.
     
    Endlich erreichte sie das MEM. Sie schlitterte leicht, als sie am Fuß der zur Luke führenden Leiter zum Stehen kam.
    Die Stimme des Simulationsleiters ertönte im Kopfhörer.
    »Natalie, wir möchten, daß Sie einen SNAP aus dem Behälter holen.«
    »Rog.« Sie versuchte, die durch die Müdigkeit bedingte
    Gereiztheit zu unterdrücken. Der Auftrag verlangte von ihr, zum Sperrholz-Modell des Marsrovers hinüberzugehen. Wie eine Marionette drehte sie sich auf dem Absatz um, bis sie direkt auf den Rover blickte. Dann trottete sie über die knirschende Oberfläche.
    Das Oberflächen-Erforschungs-Paket war schon aufgebaut;
    die auf dem Boden verteilten silbernen und goldenen Kästen waren durch ein ›Spinnennetz‹ aus Stromkabeln und Datenleitungen miteinander verbunden. Ein paar Kabel mußten noch angeschlossen werden – darunter das Kabel für die Antenne, die Nachrichten zur Erde abstrahlen sollte. Der Kasten des SNAP-Generators – das nukleare Stromaggregat –stand am Rand. York sollte den Generator aktivieren, indem sie einen Plutoniumbehälter hineinsteckte. Dieser Behälter, bei dem es sich natürlich auch um eine Attrappe handelte, war im Heck des Rovers verstaut. Es handelte sich um einen schlanken Zylinder mit einer Länge von etwa dreißig Zentimetern, der in einem Graphitbehälter lag.
    Sie packte die Griffstange und betätigte den Abzugsbügel, wodurch sich Klemmbacken am Ende des Griffs öffneten, mit denen sie den Behälter zu fassen suchte. Die elastischen Druckhandschuhe widersetzten sich jeder Handbewegung; es war, als ob sie die Hand um einen Gummiball schließen wollte.
    Nachdem sie die Klemmbacken geöffnet hatte, mußte sie
    beide Hände einsetzen, um das Ende des Behälters mit der Zange zu packen.
    Dann versuchte sie, den Behälter aus dem Staufach zu holen.
    Doch das verdammte Ding wollte nicht rauskommen.
    Die Klemmbacken rutschten vom Behälter ab, und sie
    taumelte zurück. Sie hörte ihren rasselnden Atem und die über das Geschirr schabenden Seile.
    »Hast du eine Idee, Ralph?«
    »Bleib, wo du bist. Ich werde mich mal an diesem Ding
    versuchen.«
    Sie hing unauffällig in den Seilen, während Gershon mit dem Rücken voran aus dem MEM kletterte. Er hing nicht an einem Flaschenzug, so daß er gegen das volle Gewicht des Anzugs ankämpfen mußte. Dementsprechend schwerfällig und plump waren seine Bewegungen.
    Er stieg die Leiter herunter und packte die Griffstange. Mit Yorks Hilfe gelang es ihm dann, die Klemmbacken um den Brennstoffbehälter zu schließen. Daraufhin zog er an der Stange, wobei er sich zurücklehnte und die Fersen in den eingetrockneten Matsch stemmte. Der Behälter rührte sich nicht.
    »Äh… wollt ihr mal ‘ne Pause machen?« fragte

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