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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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der
    Simulationsleiter. »Das Ding ist sicher verkantet.«
    »Nee«, sagte Gershon. »Natalie, laß uns mal den direkten Ansatz probieren. Du hältst die Stange hier.«
    »Gut.« Mit langsamen Bewegungen nahm sie ihm die Stange
    ab, wobei sie darauf achtete, den Abzugsbügel festzuhalten.
    »Jetzt.« Er zog den Geologenhammer aus ihrem Hüftgürtel.
    »Und nun zieh, Mädchen.«
    Sie umklammerte die Griffstange mit beiden Händen, lehnte sich zurück und zog.
    Gershon bearbeitete den Kasten mit schnellen, harten
    Schlägen, wobei er das ganze Körpergewicht in die Schläge legte.
    York spürte, wie der Brennstoffbehälter unter den Schlägen erzitterte.
    »Das funktioniert nicht, Ralph.«
    »Wart’s ab.«
    Er wirbelte wie ein Hammerwerfer herum und versetzte dem Kasten beidhändig einen wuchtigen Schlag.
    Der Graphitkasten zerbrach in zwei Teile.
    Der Brennstoffbehälter kam frei. York taumelte zurück und versuchte, das Gleichgewicht zu bewahren. Diesmal waren die Seile ihr eine Hilfe und hielten sie gerade soweit zurück, daß sie nicht umfiel.
    Der Brennstoffbehälter fiel auf den Boden.
    Gershon schlurfte zu ihr hinüber. Sein Gesicht wurde vom Helmvisier eingerahmt. »He. Bist du in Ordnung?«
    »Sicher. Was ist mit dem Behälter?«
    Sie beugten sich über den kleinen Metallzylinder, der im pinkfarbenen Kies lag. Ein Haarriß verlief entlang einer Naht.
    »Toll«, sagte Gershon. »Wir haben’s verbockt. Wir haben auf dem Mars eine Atombombe detonieren lassen.«
    »Es war doch nur eine Attrappe. Das echte Teil wird
    wahrscheinlich robuster sein.«
    »Das hoffe ich, bei Gott.«
    »In Ordnung, Leute«, sagte der Simulationsleiter. »Die
    Herzfrequenz von euch beiden ist leicht erhöht. Das genügt fürs erste. Ruht euch aus. In einer Stunde geht’s weiter.«
     
    Jorge Romero stürmte in die Simulationskammer.
    »Gottverdammt«, wütete er. »Du hast es schon wieder getan, Natalie! Du hast mein verdammtes SEP zerstört! Und du warst eine halbe Stunde hinter dem Zeitplan zurück!«
    Die vom Geschirr befreite York saß auf dem Rover. Sie hatte den Helm auf den Schoß gelegt und hielt einen Pott Kaffee in der Hand. Sie lächelte ihn an. »Ach, halb so schlimm, Jorge. Ist doch nur eine Simulation.«
    Der kleine, zornrote Romero ging auf der simulierten
    Marsoberfläche hin und her und wirbelte kleine Kiesfontänen auf. »Das ist nun schon die dritte von drei Simulationen, wo meine SEP-Implementation versaubeutelt wurde…«
    Die Ausbildung war anstrengend gewesen. Angesichts des
    knappen Zeitplans mußten sie und die anderen die komplexen Übungen in einen Achtzehnstunden-Tag pressen, und das über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Bei Romeros Auftritt drohte ihr nun der Geduldsfaden zu reißen. Ich habe keine Zeit für solche Debatten, Jorge. Doch sie sagte nichts.
    »Schau«, sagte sie zu Romero. »Ich weiß, wie du dich fühlst.
    Aber du mußt auch mich verstehen, Jorge. Bei einer Exkursion kannst du dir soviel Zeit lassen, wie du willst und tage-oder auch wochenlang über einer Probe brüten. In diesem Fall ist das aber anders. Die Mars-Spaziergänge dauern jeweils nur ein paar Stunden. Sie sind noch kürzer als die Mondspaziergänge bei Apollo. Deshalb müssen wir jeden Schritt genau planen.
    Diese Simulationen sind« – sie machte eine Geste –
    »Choreographie. Das ist eine andere Art des Arbeitens, sowohl für dich als auch für mich. Man nennt das Echtzeit.«
    Das stellte Romero keineswegs zufrieden. »Gottverdammt.
    Ich werde ein Memo für Joe Muldoon verfassen. Ständig diese Pannen. Die Leute von der Flugoperation sind einfach nicht imstande, die Mission ordentlich durchzuführen.«
    »Eben das ist doch der Sinn und Zweck der Simulationen,
    Jorge. Wir sollten die Sache vorantreiben.« Ihr war zum
    Lachen zumute, doch sie beherrschte sich. »Es tut mir leid, Jorge. Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich verstehe dich.«
    Er schaute sie böse an. »Ach ja? Dann bist du also noch nicht einmal bei der operativen Phase angelangt?«
    Sie zuckte zusammen. »Das ist nicht fair, verdammt.«
    Sein Zorn schien abzuflauen. Er setzte sich zu ihr auf den Rover. Neben der in dem ballonförmigen Anzug steckenden York wirkte er klein. »Natalie. Ich glaube, du solltest das wissen. Ich werde mich aus dem Programm zurückziehen.«
    Sie war konsterniert. »Das darfst du nicht.« Romero war die treibende Kraft bei der Erforschung der Mars-Geologie. Wenn er sich nun vom Programm verabschiedete, würde das den

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