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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Metallgruft zu folgen. »Halt, Adam; laß uns etwas Licht ins Dunkel bringen.« Jones nahm die Taschenlampe vom Gürtel und klemmte sie an die Stange, die entlang der Längsachse des Tanks verlief.
    Das Licht der Lampe drang durchs Wasser und traf auf die rückwärtige Wand, deren Ausbuchtung auf ihn wies. Dies war das Schott zwischen dem Wasserstofftank und dem darunter befindlichen Flüssigsauerstofftank des Zusatztriebwerks.
    Helium-Druckkugeln klebten wie große silberne Warzen an
    den Wänden. Handläufe und Stangen zogen sich durch die
    Metallhöhle, und zusammengefaltete Trennwände und andere Ausrüstungsgegenstände waren säuberlich an den Wänden des Tanks aufgereiht. Zu ordentlich. Ich frage mich, was diese armen Schmocks vorfinden werden, wenn der Ernstfall eintritt und dieser Vogel im Orbit hängt.
    Die Skylabs waren im Grunde Provisorien. Doch sie
    verhalfen der NASA zu den notwendigen Erfahrungen mit
    Blick auf orbitale Operationen und Langstreckenflüge, bevor die wirklichen Raumstationen zum Einsatz kamen.
    »Gut, Männer«, sagte der Versuchsleiter. »Wie ihr wißt,
    besteht eure erste Aufgabe im Orbit darin, den Verschluß der Brennstoffleitungen zu kontrollieren. Heute übergehen wir das jedoch und kommen gleich zum Verlegen des Bodens.«
    »Wir kennen die Prüfliste auch«, knurrte Jones. »Mach
    weiter, du Eumel.« An der Stange glitt er tiefer in den Tank hinein.
    Nun widmeten Bleeker und Jones sich den an der Wand des
    Tanks gestapelten Bündeln mit Bodensegmenten. Ihre Aufgabe bestand darin, über die ganze Breite des Tanks und auf zwei Dritteln der Länge einen Boden aus Aluminiumprofilen zu verlegen. Das Anbringen der Profile glich dem Legen eines Puzzles, wobei die Achse des Tanks als Bezugspunkt diente.
    Die beiden Männer arbeiten sich von den Wänden des Tanks zum Zentrum vor. Es war eine einfache, aber langwierige und ermüdende Arbeit. Jones hatte Probleme, die Werkzeuge mit den behandschuhten Händen zu greifen, zumal das Wasser jeder Bewegung Widerstand entgegensetzte.
    Taucher waren ihnen in den Tank gefolgt. Einer hatte eine Unterwasserkamera dabei und filmte sie.
    Der Versuchsleiter wollte sie aufmuntern: »Wir wissen eure Hilfe zu schätzen, Jungs. Wir wissen sehr wohl, daß ihr auch für andere Missionen vorgesehen seid und daß ihr diese hier vielleicht gar nicht ausführen werdet…«
    Hoffentlich nicht, sagte Jones sich.
     
    Chuck Jones sollte zum Mond fliegen. Er war Stellvertreter des Kommandanten von Apollo 15, was ihm aufgrund des für die Besatzungen geltenden Rotationsprinzips nach zwei weiteren Flügen, also bei Apollo 18, ein eigenes Kommando einbringen würde.
    Der Kongreß hatte den NASA-Etat für das Haushaltsjahr
    1971 jedoch gekürzt und auf den Stand von 1962
    zurückgeführt. Und Nixon hatte noch immer nicht auf die
    Vorschläge der ›Arbeitsgruppe Weltraum‹ in bezug auf die künftige Entwicklung des Raumfahrtprogramms reagiert, obwohl das Gerücht ging, daß er unter dem ständigen Druck von Kennedys medienwirksamen Inszenierungen nun doch mit einem Mars-Programm liebäugelte.
    Auf jeden Fall würde die NASA Saturn V-Raketen brauchen, um die Skylabs und Raumstation-Module hochzuschießen und die NERVA-Testflüge durchzuführen. Folglich würde die NASA die Saturn V-Starts strecken müssen. Die verbleibenden Mondflüge, Apollo 14 bis 20, würden in Halbjahres-Abständen erfolgen…
    Im Oval Office kursierte das Gerücht, wonach spätere Flüge ganz gestrichen würden.
    Jones war schon ins All geflogen. Einmal.
    Als Nachfolger von John Glenn hatte er bei der zweiten
    Mercury-Mission dreimal die Erde umkreist. Es war ein
    regelrechter Spaziergang gewesen. Er hatte das Gefühl der Schwerelosigkeit genossen und die Kapsel so ausgerichtet, daß die Erde ständig vor dem Sichtfenster stand.
    Doch bei den Manövern im Orbit hatte er zuviel Brennstoff –
    Wasserstoffperoxid – verbraucht.
    Als er zur Erde zurückkehren wollte, wußte niemand, ob er noch genug Brennstoff hatte, um die Kapsel so auszurichten, daß sie im richtigen Winkel in die Atmosphäre eintrat.
    Vielleicht hatte er durch die Faxen im Orbit den ganzen
    Brennstoff vergeudet. Hatte er nicht; er schoß zwar um
    vierhundert Kilometer über den Zielpunkt hinaus, doch nach ein paar Stunden wurde er von den Helikoptern eines Flugzeugträgers aus dem Wasser gefischt.
    Jones war mit sich zufrieden. Leider waren die Obermuckel der NASA nicht mit ihm zufrieden: seine Kapriolen hätten ihn auch den Kopf

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