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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Magen las er weiter. Der letzte Teil des Berichts erläuterte die Reaktion des amerikanischen Militärs: Zweck, Ziele, Szenarien für die Schlussphase der Aktion. Er las auch, was in der Eisstation versteckt war, und erfuhr den endgültigen Missionsauftrag der Operation Grendel.
Als er sich aufrichtete, legte Charlie ihm die Hand auf die Schulter und stützte ihn. Ihm war klar, dass Reynolds das jetzt brauchte. »Ich fand, Sie haben es verdient, darüber Bescheid zu wissen.«
Auf einmal hatte Admiral Reynolds Schwierigkeiten, zu atmen. Amanda … Der Schmerz hinter seinem Brustbein schoss nach außen und hinunter in seinen linken Arm. Stahlbänder legten sich um seinen Brustkorb und zogen sich zusammen, immer enger.
»Admiral …?«
Die Hand auf seiner Schulter packte stärker zu und fing ihn auf, als seine Beine unter ihm nachzugeben drohten. Wie durch einen Nebel sah er, wie sich die anderen im Raum zu ihnen umwandten.
Dann kniete er plötzlich am Boden.
»Holen Sie Hilfe!«, rief Charlie, der ihn immer noch festhielt.
Der Admiral klammerte sich an Charlies Arm. »Ich … ich muss Captain Perry erreichen.«
Charlie blickte auf ihn herab, die Augen voller Sorge und Kummer. »Es ist zu spät.«

         
KAPITEL 13
Quer durch die Station

      
    9. April, 15:23 
    Uhr Eisstation Grendel
    Matt schauderte, während er sich über den Lageplan der Station beugte. Die Karte war aufgeklappt und auf dem Boden der engen Kammer ausgebreitet, ein weiterer alter Serviceraum. Er kniete auf der einen Seite des Papiers, flankiert von Craig und Amanda. Auf der anderen Seite kauerten Washburn, Greer und Lieutenant Commander Bratt.
    Die Biologengruppe hielt sich etwas abseits. Dr. Ogden lehnte mit glasigen Augen an der Wand und bewegte leise die Lippen, als redete er mit sich selbst, um seine Gedanken zu ordnen. Seine drei Studenten – Magdalene, Antony und Zane – hockten eng beieinander, und man sah ihnen an, dass sie sich fürchteten.
    Eine volle halbe Stunde war seit dem Feuertod von Petty Officer Pearlson verstrichen und die Gruppe hatte es inzwischen in eine der Servicekammern auf Ebene drei geschafft.
    Verschiedene Strategien wurden gegeneinander abgewogen: Sollten sie Deckung suchen und sich verstecken? Oder sich aufteilen und in verschiedene Gänge flüchten, um das Risiko zu verringern, dass die ganze Gruppe auf einmal gefangen wurde? Oder war es womöglich gescheiter, sich zur Oberfläche vorzuarbeiten und zu versuchen, die dort geparkten Sno-Cats zu erreichen? Aber während sie die Vor- und Nachteile jeder einzelnen Möglichkeit durchgingen, wurde eines klar: Auf jeden Fall würde es ihre Überlebenschancen erhöhen, wenn sie sich zusätzliche Schusswaffen besorgten.
    Bevor sie weitere Entscheidungen fällen konnten, mussten sie also erst einmal das Waffenarsenal erreichen. Washburn hatte ein Inventar der Waffen erstellt, die allesamt aus dem Zweiten Weltkrieg stammten. Es gab mehrere Kisten mit russischen Granaten, drei deutsche Flammenwerfer und eine ganze Reihe geölte und in Seehundfell gewickelte russische Gewehre.
    »Sie funktionieren noch«, sagte Washburn. »Erst letzte Woche habe ich ein paar Testschüsse abgefeuert. Die Munition ist in strohgefüllten Kisten verpackt. Hier und hier.« Mit der Spitze ihrer Metallhaken deutete sie auf zwei Ecken in der auf dem Plan eingezeichneten Waffenkammer.
    Matt beugte sich näher über den Grundriss. Im Knien musste er immer wieder das Gewicht verlagern, denn seit er seine Hose an Little Willy verloren hatte, steckten seine Beine nur noch in langer Unterwäsche. Und wenn er auf dem Eis kniete, war die Grenze ihrer isolierenden Wirkung recht schnell erreicht.
    »Wir müssten es schaffen, in einer Minute drin und wieder draußen zu sein«, fuhr Washburn fort. »Die Frage ist nur, wie wir da hinkommen.«
    Bratt nickte. Gerade eben war Greer von einer Erkundung des Servicetunnels zurückgekehrt, der zurück zur Stationsbasis führte. Auf dieser Ebene öffnete sich die Serviceluke in den Raum mit den Generatoren und Batterien. Leider lag das Waffenarsenal genau auf der anderen Seite, sodass man den offenen Zentralraum durchqueren musste.
    Matt kniff die Augen zusammen und versuchte, sein Gehirn zum Auftauen und Nachdenken zu zwingen. Es muss einen Weg geben … Zusammen mit den anderen brütete er über der Karte.
    Der Generatorenraum hatte eine Seitentür, die in den benachbarten Elektroraum führte, aber spätestens von dort musste man den freien, zweifellos bewachten Raum

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