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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Konferenzschaltung mit COMSUBLANT – dem Gegenstück des COMSUBPAC an der Atlantikküste – gestört worden, aber er wusste, dass Charles Landley ihn nicht gerufen hätte, wenn es sich nicht um einen Notfall handeln würde.
»SOSUS hat eine Reihe von Explosionen registriert.«
»Wo?« SOSUS war ein Lauschsystem von miteinander verbundenen Hydrophonen im Ozean. Es konnte überall in den sieben Weltmeeren einen Wal furzen hören.
Charlie trat wieder zu der Karte und tippte auf eine bestimmte Stelle. »Mit fünfundachtzigprozentiger Wahrscheinlichkeit auf den Koordinaten der Driftstation Omega –«
Admiral Reynolds musste tief durchatmen. Die in den letzten Stunden ohnehin stets präsente Angst um seine Tochter flammte auf und verursachte ihm einen stechenden Schmerz in der Brust. »Analyse?«
»Wir glauben, dass es sich um eine Serie von Wasserbomben gehandelt hat. Außerdem haben wir auch noch die Signatur eines implodierenden U-Bootes aufgezeichnet.« Charlie zog eine Augenbraue hoch. »Vor diesen Zeichen gab es noch etwas, was klang wie HelikopterGeräusche … aber sie waren zu schwach, um es mit Sicherheit sagen zu können.«
»Ein Strike Team?«
Charlie nickte. »Das ist die momentane Einschätzung des Geheimdienstes. Aber ohne Bilder vom Aufklärungssatelliten Big Bird wissen wir nicht, was da vor sich geht.«
»Wie lange wird es noch dauern, bis er aus den Sonnenstürmen raus ist?«
»Mindestens zwei Stunden. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum die Russen erst mal zwei Wochen gewartet haben, nachdem die Nachricht von der arktischen Entdeckung zu ihnen durchgesickert ist. Sie haben erst gehandelt, als dieses BlackoutFenster aufging, damit ihnen niemand über die Schulter blicken konnte.«
»Und das Team, das das U-Boot versenkt hat?«
»An den Daten arbeiten wir noch. Es könnte sich entweder um ein zweites russisches Strike Team handeln – in dem Fall wäre es die Polar Sentinel , die gesunken ist. Oder es ist unser DeltaForceTeam, dann war es die Drakon , die dran glauben musste.«
Der Admiral schöpfte zaghaft Hoffnung. »Es muss das DeltaForceTeam sein. Nach dem, was ich von den Special Forces in Erfahrung bringen konnte, wurden die DeltaTeams schon vor dem russischen Angriff eingesetzt.«
Mit zusammengekniffenen Augen und gequältem Gesicht starrte Charlie ihn an. Der Admiral wappnete sich für das, was sein Freund ihm als Nächstes sagen würde. Irgendetwas stimmte nicht.
»Ich habe noch etwas anderes gehört.« Charlie sprach mit gedämpfter Stimme.
Admiral Reynolds’ Blick wanderte einen Moment zu seinen Experten, die eifrig Daten sammelten und auswerteten. Keinem von ihnen hatte Charlie bisher mitgeteilt, was er entdeckt hatte. Bestimmt war das auch der wahre Grund, warum Reynolds so eilig hatte kommen sollen. Der Schmerz hinter seinen Rippen wurde immer stechender.
Charlie führte ihn zu einem Seitentisch unter einer Karte. Auf dem Tisch stand ein Titanlaptop, über dessen Flachbildmonitor das NRO-Icon lief. Charlie fuhr den Computer hoch und tippte seinen Sicherheitskode ein. Als alles so weit war, öffnete er eine Datei, für die er seinen Daumen über einen Fingerprint Reader halten musste.
Dann trat er einen Schritt zurück und winkte den Admiral zu sich.
Reynolds beugte sich über den Bildschirm. Es war ein Memo des Pentagons, mit dem Siegel Top Secret. Laut Datum war es schon über eine Woche alt. Die fette Überschrift lautete: GRENDEL OP.
Charlie hätte eigentlich keinen Zugriff auf die Datei haben dürfen, aber das NRO bewegte sich auf seinen eigenen Pfaden und hatte seine Augen und Ohren überall. Jetzt konzentrierte Charlie sich demonstrativ auf die Wandkarte von Asien, die rein gar nichts mit der gegenwärtigen Situation zu tun hatte.
Nachdem Admiral Reynolds eine Lesebrille aus der Jackentasche gefischt hatte, beugte er sich näher zum Bildschirm und las die Nachricht. Sie umfasste drei Seiten. Im ersten Teil wurden die bisherigen Erkenntnisse über die Geschichte der russischen Eisstation erklärt. Beim Lesen verschwamm Reynolds der Text immer wieder vor den Augen, als weigerte sich sein Körper, das aufzunehmen, was er da sah. Aber es gab keinen Zweifel. Daten, Namen – alles war da.
Sein Blick blieb an den Worten Experimente mit Menschen haften. Das brachte ihm die Kriegsgeschichten seines Vaters in Erinnerung: von der Befreiung der Konzentrationslager, von den Gräueln, die sich in den dunklen Gängen abgespielt hatten.
Wie konnten sie …!
Mit einem flauen Gefühl im

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